Derby-Stimmung im ganzen Bezirk
Am 7. September 2024 feierte Kitzbühel den letzten Sieg in der Regionalliga – seither kam ein weiterer Punkt (Unentschieden am 9. November gegen Bischofshofen) dazu. Aktuell ist die Elf von Trainer Sean Caldwell Tabellenschlusslicht. Und auch gegen die Reichenau war am Wochenende leider nichts zu holen.
Dementsprechend enttäuscht zeigten sich Spieler und Coach nach dem Match: „Wir haben die Basics in der Verteidigung nicht gemacht. Wir haben Spieler bei Standardsituationen frei stehen lassen und Tore kassiert, die auf diesem Niveau nicht passieren dürfen. Wir haben genauso viele Chancen wie Reichenau kreiert und viel besser mit dem Ball gespielt als in den ersten beiden Spielen, aber das Ergebnis war eindeutig. Reichenau war in beiden Strafräumen effektiver und hat deshalb die drei Punkte klar verdient“, so das Fazit von Caldwell.
„Wir haben eine bessere Leistung als in den Spielen davor gezeigt, aber zu einfache Gegentore kassiert.“
Sean Caldwell,
Trainer FC Kitzbühel
Dennoch ist er nach wie vor fest davon überzeugt, dass Kitzbühel in den kommenden Spielen den Turnaround schaffen kann. „Wir müssen die positiven Dinge mitnehmen. Wenn wir das tun und die einfachen Fehler abstellen, bin ich sicher, dass wir gewinnen können.“
Ein ähnliches Resümee zieht Kitzbühels sportlicher Leiter, Thomas Hochkogler: „Es genügt nicht, zeitweise gut zu spielen. Vermeidbare Abwehrfehler führen sofort zu Gegentoren und die eigenen Torchancen werden vergeben. Die Niederlage gegen Reichenau ist aber zu hoch ausgefallen. Für die kommenden Spiele bleibt uns nichts anderes übrig, als die Fehler abzustellen und das notwendige Glück zu erzwingen.“

Sieg und Niederlage für St. Johann
Auch St. Johann musste an diesem Wochenende eine bittere Niederlage einstecken. Nachdem die Elf von Trainer Herbert Ramsbacher das Nachtragsmatch gegen Völs recht souverän mit 3:1 für sich entscheiden konnte, tat sich das Team gegen Tabellenschlusslicht Silz/Mötz sichtlich schwer. „Insgesamt war es das erwartet harte Spiel und Silz/Mötz hat alles versucht, um uns das Leben schwer zu machen. Aber nichtsdestotrotz waren wir das ganze Spiel über die bessere Mannschaft. Wir müssen die vielen Chancen nutzen, die wir uns erarbeiten. So gesehen sind es für uns zwei verlorene Punkte“, resümiert Ramsbacher nach dem Match.
„Wir waren die klar bessere Mannschaft, haben aber unsere Torchancen nicht genutzt und deshalb Punkte verloren.“
Herbert Ramsbacher,
Trainer SK St. Johann
Kritik gab es auch am Schiedsrichter, der den St. Johannern zwei Mal einen Elfmeter verwehrte. „Wir hatten jetzt drei Partien in sieben Tagen, den Spielern hat man schon eine gewisse Müdigkeit angemerkt. Aber alle haben tapfer gekämpft und alles gegeben. Mit dem Einsatz der Mannschaft bin ich deshalb auch voll zufrieden“, ergänzt der Coach.
Mit Platz drei in der Tabelle ist St. Johann den beiden Spitzenclubs, Wacker Innsbruck und WSG Tirol, weiter dicht auf den Fersen.
Acht Tore im Derby zwischen Reith und Ellmau
Insgesamt war es eine Woche der Derbys. In der Bezirksliga setzten sich die Kitz Juniors klar gegen Kössen durch.
Reith und Lokalrivale Ellmau trennten sich nach einem spannenden Kampf 4:4 Unentschieden. Alleine in den letzten zehn Spielminuten vielen vier Treffer. Beide Male ging Ellmau in Führung und beide Male sorgte der Reither Mahir Iftic für den Ausgleich – zuletzt mit einem Freistoßtor in der 90. Minute.
In der 1. Klasse setzte sich Hochfilzen im Derby gegen Kirchdorfs 1b durch. Weil auch Going gegen Kundl einen klaren Sieg feierte, liegen die beiden Teams weiter punktgleich an der Tabellenspitze.
Derbytime war auch in der 2. Klasse zwischen Waidring und Pillerseetal 1b angesagt. Nach der ersten Saisonniederlage überhaupt am vergangenen Wochenende kehrte Waidring wieder auf die Siegerstraße zurück und konnte damit den Fünf-Punkte-Vorsprung auf die ebenfalls siegreichen Oberndorfer halten.
Spannung pur bis zur letzten Minute
Das Derby der Runde stieg aber in der Gebietsliga, wo Hopfgarten die Gäste aus Kirchberg empfing. Die Ausgangslage vor Spielbeginn war klar: Kirchberg war in dieser Saison bisher die klar bessere Mannschaft und spielt als Tabellenzweiter um den Aufstieg in die Landesliga. Hopfgarten/Itter hingegen kämpft am anderen Ende der Tabelle darum, auch in der kommenden Saison weiter in der Gebietsliga spielen zu dürfen.
Schon nach wenigen Spielminuten erwies sich aber einmal mehr, dass ein Derby seine eigenen Gesetze hat und der Tabellenplatz nicht zwangsläufig die aktuelle Tagesform widerspiegelt. Bereits in der zehnten Minute brachte der erst 16-jährige Niclas Fuchs Hopfgarten mit 1:0 in Führung. Kirchberg erhöhte den Druck und glich etwas mehr als zehn Minuten später zum 1:1 aus. Zwei Eigentore – auf jeder Seite eines – führten schließlich zum 2:2-Pausenstand.
In Halbzeit zwei schien Kirchberg alle Trümpfe in der Hand zu haben. Zunächst musste Hopfgartens Sebastian Schneider mit Gelb-Rot vom Platz, eine Minute später brachte Kapitän Nebojsa Vukovic Kirchberg mit seinem zweiten Treffer mit 3:2 in Führung.
Just als sich die rund 350 Hopfgartener Fußballfans schon mit der Niederlage ihres Teams abgefunden hatten, schlug die Stunde von Hanspeter Erharter. Mit all seiner Routine sorgte der 34-Jährige in der 90. Minute doch noch für den Ausgleich. Ein Unentschieden, das in Hopfgarten wie ein Sieg gefeiert wurde.
Dementsprechend groß war die Freude nach dem Spiel bei Trainer Mario Gschwendtner. „Vom Niveau her haben wir heute wirklich gut gespielt. Schön langsam trägt die harte Arbeit Früchte und die jungen Spieler können zeigen, dass sie gut Fußballspielen können. Unser Kader hat sich über den Winter kaum verändert, wir haben immer noch sehr viele Verletzte, aber es geht bergauf.“
„Wir kämpfen auf jeden Fall bis zum Schluss und werden alles geben, um in der Liga zu bleiben. Ein großer Dank gebührt auch unseren Fans, die uns sogar bei den Auswärtsspielen unterstützen."
Mario Gschwendtner,
Trainer SK St. Johann
In den letzten drei Spielen konnte sein Team fünf wichtige Punkte einfahren. „Wir kämpfen auf jeden Fall bis zum Schluss und werden alles geben, um in der Liga zu bleiben. Ein großer Dank gebührt auch unseren Fans, die uns sogar bei den Auswärtsspielen unterstützen.“
Kirchberg weiterhin im Aufstiegsrennen dabei
Naturgemäß nicht ganz zufrieden mit der Punkteteilung ist Kirchbergs Trainer Norbert Frey: „Leider haben wir es nicht geschafft, unser Spiel durchzuziehen und uns zu sehr von der Spielweise der Hopfgartener verleiten lassen. Wir haben unnötige Fehler gemacht und wurden prompt mit Gegentoren bestraft. In den nächsten Spielen müssen wir wieder voll punkten, um unsere Chance, in die Landesliga aufzusteigen, weiter am Leben zu halten.“
„Unser Ziel ist der Aufstieg in die Landesliga. Aber das wird noch ein harter Kampf, das ist alles andere als ein Selbstläufer."
Norbert Frey,
Trainer SC Kirchberg