Kitzbüheler Anzeiger
14.06.2021
News  
 

let‘sGOGLAS schont die Umwelt

Geschätzte 300 Millionen Einwegbecher wurden 2020 in Österreich ausgegeben. Die durchschnittliche Lebensdauer dieser Becher beträgt 15 Minuten, danach wandern sie in den Müll. Diesen Müllbergen sagen die Marketingtanten nun den Kampf an. Mit dem let‘sGOGLAS haben sie eine lokale Mehrweg-Alternative zum Einwegbecher geschaffen.

Kitzbühel | Kaffee trinken im Gehen kam in den 1990er Jahren auch in Europa in Mode. Seitdem gehört der Becher mit dem Heißgetränk zum Ortsbild. Mit den Lockdowns und der damit verbundenen Schließung der Gastronomie wurde das Mitnehmen von Getränken und Speisen nochmals häufiger. Take-Away war die Devise und sorgte für Abwechslung in der eigenen Küche. Die beliebte Annehmlichkeit hat leider aber auch eine Schattenseite. Es wird viel Müll produziert. Der eigene Take-Away-Becher für Heißgetränke ist zwar eine umweltschonende Alternative, jedoch wird dieser gerne mal am Schreibtisch oder im Auto vergessen.

Mehrweg-Alternative zum Einwegbecher
Bereits vor Corona machten sich die Marketing-Spezialistinnen aus Kitzbühel Gedanken, wie man diesen Müll vermeiden kann. In ihrem „Thinktank“ am Maurachhof versammelten sich die kreativen Damen und suchten nach der Lösung, die man mit dem System des Tassenpfandes auf Christkindlmärkten vergleichen kann. Als nachhaltige Alternative zum Einwegbecher wurde das „let‘sGOGLAS“ geboren. „Unsere Gläser gibt es zur Zeit in zwei verschiedenen Größen. Das kleinere hat eine Füllmenge von 225 ml, das größere fasst 410 ml. Die Gläser sind multifunktional, eignen sich für Heißgetränke, Eis oder auch Suppen“, erzählt Caro Felder, eine der sieben Marketingtanten.

Bis jedoch das Glas mit dem Schraubdeckel einsatzbereit war, wurde noch viel getüftelt. Die Damen wollten auch den Silikonring, der einen Hitzeschutz bietet, durch ein natürliches Material ersetzen. „Wir haben alles mögliche probiert:  Kork und Karton werden wieder zu Abfall und sogar Leder haben wir getestet“, erzählt Lisi Obermoser und dazu ergänzt die „Nachhaltigkeitstante“ Caro Felder: „Plastik ist ja ein genialer Rohstoff, der aber mehrfach verwendet werden soll. Und diese Silikonbänder werden lange genutzt“. Leider müssen die Marketingtanten die Silikonbänder in China produzieren lassen. Transportiert werden diese dann über den Landweg per Bahn nach Tirol – dauert zwar ein wenig länger, ist aber umweltfreundlicher.

Ein Netzwerk mit Betrieben aufbauen
Zwölf Betriebe von Westendorf über Kirchberg, Reith, Kitzbühel und Aurach bieten ihren Take-Away bereits in den let‘s GOGLÄSERN an. Das Netzwerk soll nun deutlich anwachsen. Ein Vorteil des let‘s go Glases ist, dass man es in jedem teilnehmenden Betrieb zurückgeben kann. „Das Pfandsystem kann man sich wie auf einem Christkindlmarkt vorstellen. Mit dem Kauf hinterlegt man das Pfand in Höhe von einem Euro, diesen bekommt man bei der Rückgabe zurück“, erzählt Shirin Hornecker. Ein großer Vorteil: Das Glas muss nicht gereinigt werden. Das Glas wandert anschließend in den Spüler, Abrinnrillen am Silikon machen eine Abnahme der Bänder überflüssig.

Das Mehrwegglas ist dabei für die Betriebe nicht teurer als die Einwegbecher. „Ein Maisstärkebecher, der nach der Verwendung wiederum im Plastikmüll landet, kostet im EK ebenso einen Euro wie das let‘sGOGLAS“, erklärt Lisi Obermoser. Die Herausforderung ist nur, das „Gewohnheitstier“ Mensch vom Pappbecher auf das Glas umzustellen. Die Marketingtanten müssen hier gegen festgefahrene Strukturen ankämpfen.  „Es gibt natürlich auch andere Mehrweg-Alternativen, aber unsere ist lokal entwickelt und umgesetzt – und das aus Überzeugung“, sagt Caro Felder.

Nachhaltig denkende Investoren gesucht
Die Marketingtanten suchen im Kampf gegen die Müllberge nicht nur neue Partnerbetriebe, sondern auch zukunftsorientierte Investoren, die diese Mission teilen möchten. Es besteht die Möglichkeit, die Bänder für Werbezwecke mit Logos zu bedrucken. Aber auch die Deckel können als Werbefläche genutzt werden. Ein absoluter Blickfang ist die Special Edition, die in schwarz gehalten ist. Bezüglich der Stückzahl kann die Abnahme flexibel gestaltet werden. E.  M. Pöll

Bild: Das let‘sGOGLAS kann den Einwegbecher ablösen und Müllberge reduzieren. Foto: Michael Fasching & Marketingtanten

 
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