Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 4 Ausgabe 23 Seit Jahrzehnten wird in Westendorf mit der Sanierung des Schwimm- bades bzw. mit dem Bau eines Sees geliebäugelt. Nach dem Ja für die P ro- jektierung des Projekts „Seensucht“ im Dezember wurde dies nun mit einem Dringlichkeitsantrag ge- stoppt. Westendorf | Wenn es einen Or- den für die fleißigsten Besu- cher bei den Gemeinderats- sitzungen geben würde, dann müsste dieser nachWestendorf gehen. Ein Garant dafür ist der Punkt Schwimmbad bzw. See auf der Tagesordnung. Dieses Mal stand die weitere Vorge- hensweise beim Optionsver- trag Freizeitanlage zur Diskus- sion. Rund 70 Besucher kamen in den Alpenrosensaal und lauschten der weiteren Vorge- hensweise beim langjährigen Gemeindeprojekt. An drei Punkten stoßen sich die Mitglieder des Freizeitanla- ge-Ausschusses, an dessen Spitze Bürgermeister Rene S chwai- ger steht. Unter anderem an der Pacht in Höhe v on 80.000 Euro, die an den Index ange- passt werden muss.Weiters ist eine Tourismusleistung in den Sommermonaten vorgeschrie- ben und außerdem m uss das Areal nach 80 Jahren wieder in den Ursprungszustand ver- setzt werden. „Der Vertrag ist für mich nicht o ptimal. Ich muss aber davon ausgehen, dass der Vertrag bestmöglich v erhandelt wurde“, sagt der neue Bürger- meister. Insgesamt müssen f ür das Baurecht-Grundstück in 80 Jahren rund 25,7 Mio. Euro be- zahlt werden. Grundstück im F okus Für B ürgermeister S chwaiger geht es an erster Stelle um das Grundstück, die F olgen betref- fen aber das See-Projekt. „Ich war damals schon gegen den Optionsvertrag“, sagt Schwa- iger und muss den Beschluss vom vorigen Gemeinderat für die Detailplanung nun umset- zen. Für J osef Lenk (Für Rene) ist die einzige Option, um diese Phase zu stoppen, ein Dring- lichkeitsantrag. „Denn 350.000 Euro in den Sand zu setzen ist für mich zuviel G eld“, er- klärt L enk. Michael Grafl von der Liste Miteiand, stört v or allem, dass nur über die K osten gespro- chen wird und nicht über den Nutzen des Seeprojekts für den Tourismusort. „Die Wertschöp- fung liegt bei rund 78 Millionen Euro.“ Er hält es für v erfrüht, den Optionsvertrag schon jetzt über B ord zu werfen. Außer- dem erinnert er an die Zusage der Partner Bergbahn und Tou- rismusverband. „Alle drei sind nur zusammen erfolgreich.“ Diskrepanz bei Baurechtsschlüssel Erfahrung mit dem Baurechts- schlüssel hat man in W esten- dorf schon, wie Ortsbauernob- mann Peter Pirchl (Aufwind) erklärt: „Dort wird berechnet, welchen Wert das Hoamat hat. Landwirtschaftlich berechnet liegt das Grundstück zwischen zwei und drei Mio. Euro“, sagt Pirchl, findet die Gesamtkosten mit 25,7 Mio. Euro viel zu hoch und spricht von einer falschen Kosten-Nutzen-Rechnung. Er sieht die touristischen Aufgaben in der Gemeinde an- derswo: „Wir brauchen das Geld für die I nfrastruktur, denn die Touristen kommen nicht wegen des Bades zu uns.“ Er spricht sich für einen F ortbestand des Schwimmbades aus. „Das wer- den wir uns leisten müssen“, sagt Pirchl. Im Gegensatz dazu sagt Alt-Bürgermeisterin Annama- rie Plieseis: „Alle Gemeinden würden sich die Finger b ei 10 Hektar Grund abschlecken.“ Plieseis ist vom Optionsvertrag überzeugt und a ppelliert, die Zeit bis Ende des Jahres noch zu nutzen. 350.000 Euro für Projektierung eingeplant Kurzer Rückblick: Einstimmig hat man sich im Dezember für die genauere Ausarbeitung des Projekts „Seensucht“ au sgespro- chen. Dafür hat man 3 50.000 Euro budgetiert, die auf die Pro- jektträger G emeinde Westen- dorf, Tourismusverband und Bergbahn aufgeteilt werden. Im Dezember sind verschiedenste Förderungen in den R aum ge- stellt worden. Die Rede war teil- weise bis zu 70 Prozent für die einzelnen Projekte. „Schade, dass wir viel Geld wegfließen lassen“, sagt Altbürgermeis- terin Annamarie Plieseis und stellt provokant die Frage, ob man zum Abholen von Förde- rungen zu blöd ist? Kompromiss bei Abstimmung Eine Einigung konnte schlus- sendlich doch noch erzielt wer- den. Die Ausarbeitung des See- projekts wird vorerst gestoppt. Dem Dringlichkeitsantrag wurde einstimmig entsprochen. Eine weitere Entscheidung muss spätestens im Herbst getroffen werden, wenn der Optionsvertrag mit der Stadt Innsbruck für das G rundstück endet. Verena Mühlbacher Mit einem Dringlichkeitsantrag setzt man in Westendorf die Projektierung des Sees aus Es hakt am Optionsvertrag Die Phase zwei beim Projekt „Seensucht“ hat der Westendorfer Gemeinderat gestoppt. Nun soll eine Kosten-Nutzen-Rech- nung für die S anierung des bestehenden Schwimmbades erstellt werden. Foto: Oberer Consulting
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