Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 22. Oktober 2020 3 Mehr Kompetenzen für Geschäftsführung, wen iger bei den Funktionären Neue Strukturen schaffen Die Entscheidung über den neuen Obmann/-frau und Aufsichtsratsvor- sitzenden fällt am Don- nerstag. Favorit Christian Harisch denkt offen über neue Strukturen nach. Kitzbühel | Mit Dienstag, 20. Ok- tober, wurden die Rücktritte von Signe Reisch (Obfrau) und Josef Burger (Aufsichtsratsvorsitzen- der) rechtswirksam. Das Tiro- ler Tourismusgesetz sieht vor, dass der Vorsitzende des Auf- sichtsrates – in diesem Falle die bisherige Aufsichtsratsvor- sitzender-Stellvertreterin Kat- rin Schlechter – unverzüglich zur Neuwahl einzuberufen hat. Diesem Passus kam Schlechter nach und berief zur Aufsichts- ratssitzung mit Neuwahlen am Donnerstag, 22. Oktober, ein. „Kitzbüheler Modell“ als Vorbild für T irol Als möglicher neuer Obmann gehört Hotelier und Unterneh- mer Christian Harisch zu den Favoriten. Er möchte die Z u- kunft von Kitzbühel T ourismus aber nicht an einer Person fest- machen, sondern die Struktu- ren neu definieren. Harisch spricht von einem „Kitzbüheler M odell“, bei dem zahlreiche Aufgaben des Ob- mannes an die Geschäftsführung übertragen w erden. „Man kann so ein Modell für T irol schaffen, das zukunftstauglich ist. Mit ei- ner ‚geschäftsführenden Ob frau‘, die hauptberuflich agiert, sind die Kompetenzen nach außen und innen gebündelt“, erk lärt Harisch. Diese Struktur wäre auch laut dem Tiroler Touris- musgesetz möglich und wird im Paragraphen 16 Abs 2 festgehal- ten. Nicht an den Geschäftsfüh- rer übertragen w erden kann die Einberufung der Vollversamm- lung, der Vorsitz in der Vollver- sammlung und im Vorstand, die Fertigung von Verträgen und Urkunden für den T ourismus- verband, die Überwachung der Geschäftsführung und allfällige Erteilung von Weisungen so- wie die Vertretung des Touris- musverbandes als Mitglied des Verbandes der Tiroler Touris- musverbände. „Ich bin bei der Novellierung des Tiroler Tou- rismusgesetzes bereits für eine solche Regelung eingetreten, je- doch wurde es nur als Option verankert“, sagt Harisch. Wenn der „geschäftsführen- den Obfrau“ mehr Kompe- tenzen zufließen, würde dies den Einfluss der Funktionäre beschneiden und auch einen Machtverlust darstellen. „Ich weiß nicht, ob das die F unkti- onäre mittragen“, sagt H arisch, der sich einen einheitlichen Weg und Geschlossenheit für K itz- bühel wünscht. Dazu braucht es von allen Seiten Loyalität. „Ziel ist es auch, dass alle Part- ner stärker eingebunden sind“, sagt Harisch. Zudem schlägt er vor, dass man künftig ein G re- mium installiert, bei dem sich die Verantwortlichen der In- stitutionen Stadt, Bergbahn, Hotellerie und Wesentliche Marktteilnehmer gemeinsam mit dem TVB zum Austausch treffen und man sich regelmä- ßig a bstimmt. Zwei starke Frauen für Kitzbühel T ourismus Für s eine Pläne hat C hristian Harisch auch schon konkret Personen für die F unktionen ins Auge gefasst. Die Rolle der „geschäftsführenden Ob frau“ soll die bisherige Gschäfts- führerin V iktoria Veider-Wal- ser übernehmen, den V orsitz im Aufsichtsrat die Unterneh- merin Katrin Schlechter. „Die Rücktritte kamen a uch für mich überraschend. N un gilt es, dass wir schnell wieder gut aufgestellt sind, damit der Ver- band ordentlich geführt w erden kann“, sagt Katrin Schlechter. Sollte es der Wunsch des Auf- sichtsrates sein, würde sie den Vorsitz übernehmen. Am Donnerstag fällt die Ent- scheidung für die neuen F unk- tionäre. S ollte der Aufsichtsrat zu keiner Einigung kommen, besteht noch die Möglichkeit der Auflösung und in w eiterer Folge der Neuwahlen. Doch Kitzbühel b raucht eine schnelle Lösung, damit man sich a uf die Bewältigung der Z ukunft kon- zentrieren kann. Über die Entscheidungen des Aufsichtsrates informieren wir Sie auf unserer Homepage und unseren Social Media Kanälen. Elisabeth M. Pöll Außerdem Winkler kontert Vorwürfen Bürgermeister W inkler wehrt sich der Vorwürfe, fast nicht an den Auf- sichtsratssitzungen von Kitzbühel T ourismus teil- genommen zu haben. „Ich war bei sehr vielen Son- dersitzungen zu wichtigen touristischen Projekten dabei“, sagt Winkler. Kitzbühel | Von den beiden Rück- tritten bei Kitzbühel T ouris- mus (Obfrau Signe Reisch und AR-Vorsitzender Josef Burger) zeigte sich auch Kitzbühels Bür- germeister Klaus Winkler über- rascht. „Verwundert bin ich be- sonders auch deshalb, da sie sich mit unhaltbaren Begrün- dungen der Verantwortung in diesen schweren Zeiten entzie- hen“, sagt Winkler. Der Bürgermeister w ehrt sich des Vorwurfes, nur sporadisch an den Aufsichtsratssitzungen teilgenommen zu haben: „Auch schon beim vorhergehenden Ob- mann nahm ich an den Rou- tinesitzungen kaum teil. Für wichtige Themen, die Kitzbü- hel Tourismus und die Stadt Kitzbühel b etrafen, gab es im- mer Sondersitzungen“, argumen- tiert Winkler, der Gründe f ür die Rücktritte w oanders sieht: „Seit Beginn der Corona-Krise hat die Stadt Kitzbühel v iel Optimismus und eine klare Vorwärtsstrategie mit vielfältiger U nterstützung für die B ürger g eliefert. Seitens Reisch und Burger ist man aber einen pessimistischen Kurs ge- fahren und hat die Bremsen an- gezogen, was zu Blockaden ge- führt hat. D er Gipfel war die frühzeitige Absage des Weih- nachtsmarktes, ohne sich Ge- danken über ein umsetzbares Konzept zu machen. In touris- tischen Kreisen hat es deshalb schon sehr stark gebrodelt. Un- ter Kitzbühels Gastronomen war in letzter Zeit Unverständnis f ür den Kurs von Reisch und Bur- ger zu spüren“, sagt Bürgermei- ster Klaus Winkler. Elisabeth M. Pöll Christian Harisch hat Visionen für Kitzbühel Tourismus. Foto: hofmannexperience.com Viktoria Veider-Walser wird als „ge- schäftsführende Obfrau“ favorisiert. Wunschkandidatin für den AR-Vor- sitz: Katrin Schlechter. Fotos: Pöll
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