Kitzbüheler Anzeiger

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Aktuell 10. September 2020 3 befasst. Wie es dann weiterging, haben wir nicht mitgekriegt. Im Osten Österreichs spricht man bereits von einer „verlo- renen Generation“ – konkret was die Lehrausbildung be- trifft . Wie sieht es im Bezirk mit Lehrstellen aus? Was man bei uns schon sa- gen kann: die Bereitschaft der Betriebe, Lehrlinge aufzuneh- men, ist unverändert hoch. I m April gab es natürlich k urz eine schwierige Phase, wo die Un- ternehmen eher abwartend und vorsichtig waren. Aber in der Zwischenzeit sind wir bei ei- nem Stand an Lehrstellen wie eh und je. Das merkt man ein- fach, der Bezirk Kitzbühel hat traditionell einen hohen An- teil an Lehrlingen. Die Betriebe messen der Lehrausbildung eine hohe Bedeutung zu. Wichtig ist, dass sich Lehrstellensuchende auch bei uns melden. Wir wer- den im Herbst wieder anfangen, den Bedarf der Unternehmen für 2021 zu erheben. Wie sieht es mit Umschu- lungen aus? Krisen sind generell Zeiten, wo Betroff ene ihre eigene Situa- tion überdenken – a uch im Job. Schwerpunkt wird vor allem wieder die Umschulung im Pfl e- es mit dem Arbeitsmarkt im Bezirk wieder bergauf, schildert AMS-Leiter Manfred Dag Fall in die Geschichtsbücher ein“ gebereich sein. Im Jänner star- tet wieder eine Heimhilfeausbil- dung in der Pfl egeschule in St. Johann. Im Frühjahr wird zu- dem eine Pfl egeassistenzausbil- dung beginnen. Die Krise hat eindrucksvoll gezeigt, wie wich- tig der Pfl egebereich ist, noch eindrucksvoller hätte man die Bedeutung nicht herausstrei- chen können. Sind genug Kapazitäten für Umschulungen vorhanden? Wir haben hier mehrere Mög- lichkeiten, z.B. über S tift ungen, also „Qualifi zierung nach Maß“. Da sind die Kapazitäten erwei- tert worden. Und im Kursbe- reich haben wir auch für A usbil- dungen, die mit Lehrabschluss enden, Angebote, wo man re- gelmäßig einsteigen kann. Wir wollen versuchen, dass das so gut wie möglich g enutzt wird. Die Regierung hat ebenfalls eine Qualifi zierungsoff ensive angekündigt. D a warten wir noch auf die Details. Welche Branchen und wel- che Gruppen sind am stärks- ten betroff en gewesen? Im Prinzip fast alle, ohne Aus- nahme. Während der s echs Mo- nate gab es Unterschiede. Bei- spiel Bau: Dort konnte man speziell am Anfang die Win- terarbeitslosigkeit erst später beenden. Danach ist der Bau relativ gut gelaufen. Das ist si- cher in den letzten Monaten die Branche gewesen, die sehr gut gelaufen ist. Beim Handel lief der Lebensmittelhandel re- lativ gut, fast ohne Verände- rung, bei den anderen Waren- gruppen war schon ein starker Rückgang zu spüren. Die Diff e- renz wurde allerdings von Mo- nat zu Monat kleiner, die Situ- ation hat sich gebessert ist aber nicht auf dem Niveau von frü- her. Verkehr war speziell am An- fang relativ stark betroff en. Die Reisebranche ist nach wie vor in einer schwierigen Lage. Alles, was mit persönlichen K ontak- ten läuft – Stichwort Friseure, Kosmetiker, war am Anfang massiv betroff en. Die Kleinunternehmer, die EPU‘s, waren auch massiv be- troff en. Teilweise – bis die Hilf- spakete beschlossen waren – meldeten einige das Gewerbe ruhend und meldeten sich arbeitslos. Existenzängste spürbar Wir im Bezirk sind vor allem die Saisonarbeitslosigkeit ge- wohnt. Was wir jetzt schon ge- merkt haben ist: viele fürchten um ihre Existenz. Sowohl Be- triebe als auch Arbeitnehmer. Das war schon sehr auff ällig. Es gab teilweise regelrechte Zu- kunft sängste und nach wie v or ist große U nsicherheit spürbar. Man muss abwarten, wie viele Betriebe die Kurzarbeit noch- mals verlängern oder sich mit einem niedrigeren Mitarbei- terstand einpendeln. Das kann man erst mit November bzw. Dezember sagen. Die Krise ist nicht vergleichbar mit einer „normalen“ Wirtschaft skrise, da sie alle Branchen gleicher- maßen t rifft . Im Frühjahr wa- ren dunkle Wolken am Him- mel, jetzt sind schon wieder weniger, aber es ist nach wie vor kein ungetrübter Arbeitsmarkt. Wie schaut es nach der Sai- son aus? Noch läuft sie und es gibt keine Hinweise darauf, dass sie verkürzt ist. W enn Saison- schuss ist, werden sich wie- der 1.700 bis 2.000 Leute ar- beitslos melden. Wir im AMS müssen natürlich die Schutz- bestimmungen beachten. Ich appelliere an jene, die sich ar- beitslos melden, das über das eAMS-Konto zu tun. Es ist der schnellste und sicherste Weg. Elisabeth Galehr Die aktuellen August-Daten fi nden Sie auf Seite 14. Monate mit den meisten AL: Monate mit den wenigsten AL: März 2020: 4.664 April 2020: 4.463 Mai 2020: 3.673 November 2014 3.199 November 2013: 3.153 August 1988: 172 Juli 1988: 177 Juli 1989: 194 August 1989: 194 Juli 1990: 222 Rekordwerte Arbeitslose im Bezirk
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