Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. November 1956 Der Bürgermeister berichtete weiters, daß nun das Stromliele ungsüberenkom- men mit der TIWAG auf ü,-und der am 20.Oktober stattgefundenen Pepiechung zwischen dein Gemeinderat und den Herren der TIWAG und der Landes- regierung, sowie Land tagspiäsident Kem - merziafrat Johann 0 bermoser, verLege. Der Vertrag beinhalte das Ergebms der genannten Besprechung, behandle im I. Teil die üblichen technischen Details und im II. Teil die besonderen Bestim- mungen für die Stadt Kitzbühel, denen die Mehrheit des G'emeindeates bereits zustimmte. Der Vertrag wurde durch den Eiektroausschuß und durch den technischen und kaufmännischen Leiter der Stadtwerke geprüft. DIe Entschlie- ßung für dieses Übereinkommen ist nicht leicht, dich müsse sich der Ge- meinderat der obersten Pflicht, für die Sicherung der Stromversorgung einzu- treten, bewußt sein, damit solche Ka- lamitäten wie im Vorwinter vermieden werden können. Ohne Ve trag habe Kitzbühel kein Anrecht auf die notwen- dige Strommenge. Dem Druck, den de TIWAG auszuüben in der Lage ist, ist also im öffentlichen Interesse nachzu- geben. Als erster Debattenredner meldete sich der Obmann des Elektroa uss chusses Gemeinderat Christian E g g er zu Wort. Bis 1938 habe Kitzbühel sich aus eige- nen Werken mit SL',romi versorgen kön- nen. Mittlerweile sind jedoch die An- schlußworte um ein Vielfaches ges tie- gen und Kitzbühei bezieht in Spitzen- zeiten den Strom zum übewiegenden Teil von der TIWAG. Das Übereinkom- men habe eine Laufzeit von 30 J,hren und sichere der Stadt genügend Strom für viele Jahre. Gemeinderat Dipl.-Ing. Robert S t a mp- f e r sprach sich g g e n das Überein- kommen aus. Es müsse beachtet wer- den, daß sich seit den entscheidenden Verhandlungen mit der TIWAG i e u e Momente eingestellt haben. Seinerzeit habe Generaldirektor DIp 1.-Ing. S t e i- n e r von der TIWAG angegeben, daß die Leitung von Kirchbichl nach StJo- hann n u r für Zwecke der Stromversor- gung der Stadt Kitzbühel gebaut wer- den müsse. Mai habe nun erfheen kön- nen, daß diese Leitun für den in Auf- 0 Fflmtheater Kitzbühel 17. u. 18. Nov.: D. erste Fiühingstag Nov.: Bademeister S:agol u. 21.: D. Bettlerin v. Notre-Dame Nov.: D. Hauptmann u. sein Held XI.: Ein Mädchen allein in Paris Filmtheater St. Johann 1. T. 17. u. 18. Nov.: Das Erbe v. Bruggerhof 18.3 13,30 Uhr: Peter u. die Rasselbande Nov.: Hölle am Kongo Nov.: Sonne über die Adria u. 22. Nov.: Vergiß, wenn Du kannst bau begrlffeneri Industriebetrieb in H o c h f 1 z e n genau so wichtig ist und daß dieser Betrieb schätzungsweise mehr Stuomwerte beanspruchen wird als das gesamte Versergungsgebiet der Stadt Kitzbühel. Es wäre daher unklug, mit der Zahlung der Hälfte der Lei- tungskosten, wie dies das neue Strom- lieferungsübereinkommen verschreibe, einverstanden zu sen. Es ist auch be- kannt, daß das Werk in Hochfilzen ei- nen Betrag von 8 Millionen Schilling zahle. Welchen Anteil hat dann über- haupt noch die TIWAG? Nach dem In- halt des Vertrages muß weiters ge- schlossen werden, daß damit de Zah- lungen der Stadtgemeinde an die TI- WAG auch in Zukunft nicht aufhören und bei Erstellung eines Umspannwer- kes in St. Johann wiederum Millionen- beträge aus Kitzbühel fälLg sein k5n- iren. Der Vertrag muß daher als unbillig bezeichnet werden. Altbürgermeister Walter II i r n s - he r g e r gab zu bedenken, daß in die- ser Angelegenheit auf dem Gerne nde:at eine ungeheure Verantwortung 1. ege. Er selbst habe ebenfalls den Vertag genau studiert, besonders den II. TeJ mit den besonderen Bestimm un gen für Kitzbü- hel. Er habe auch feststellen können, daß der Vertrag in z.wei wesentlichen Punkten den Gegebenheiten in Kitzbü- hel nicht Rechnung trägt. Besonders wichtig erscheine es ihm, daß die Ii über einmal gegebene Zusicherung der TI- WAG, dann, wenn größere Stromver- braucher in unserem Bezirk auftreiec, wie nun in naher Zukunft die Maguesit- werkein Hochfilzen, zumindestens für das neu zu erstellende Umspannwexk in St. Johann von der Stadt Kitzbühel kei- ne weiteren Zahlungen gelo dert wer- den. Weiters vermisse er im Vertrag den Passus, daß nicht Kitzbühel allein unmittelbare Ursache der 'Errichtung der neuen Leitung von Kirchbichl nach St. Johann ist. Fest steht jedoch, daß die Stadt Kitzbühel einen Stromvertrag mit der TIWAG haben m u ß und daß ein Leitungsbeitrag gezahlt we den muß. Wegen der Kürze der Zeit (aus den De- batten ging hervor, daß deser Vertrag noch im Dezember d. J. unter Dach ge- bracht werden muß, ansonsten die TI- WAG nur mehr 900 kW nach Kitzbü- hel leite, und dieser Umstand zur Folge haben würde, daß Kitzbühel während der Wintersaison teilweise in Dunkel- heit liegen *ürde. Es ist der Bericht- erstattung nicht möglich, auf die Ein- zelheiten des Vertrages einzugehen, da viele Vorerhandlungen in ‚ ‚ vertrauli- („hen" Sitzungen behandelt wurden und der Vertrag selbst, da er den Gemeinde- räten bereits bekannt war. öffentlich nicht verlesen wurde. Anm. d. Red.) müsse Kitzbühel daher den Ve trag „fressen". Er könne sich jedoch nur dann f ü i den Vertrag aussprechen, wenn der Gemeinderat gleichzeitig mit der Genehmigung des Tiwag-Vertrages beschließt, folgende Erklärung an die TIWAG abzugeben: „Zum Abschnitt II des Stromliefe- rungsü bereinkornmens wrru gesagt wird, daß infolge der Erhöhung der Bereitstellungspfiicbt der TIWAG der Siadtgemeiude Kitzbühel gegenüber von 1500 kW auf 3000 kW die Erbauung einer neuen, 110 -kV-Letung, notwen- dig wird, eiklärt die Sadtgeneiude, daß dieser Letungsbau im nächsten Jahre auch ohne diese erhöhte Srioinberetstel- lungspilicht niotwend.g ist und zwar we- gen der bedeutenden Steigerung des S rom bedarfes im eigenen Versorgungs- gebiet der TIWAG im BezL k Kitzbü- hel. (Magnesitwerk Hochf1lzen; Anm. d. Red.) Trotzdem bestreitet dIe Stadtgemeinde grundsätzlich die Notwendigkeit der Zahlung eines Beitrages zur Errichtung der Leitung nicht. Zu der Höhe dieses Beitrages jedoch sieht sich die Stadt- gemeinde Kitzbühel veranlaßt, folgen- des festzustellen: Nach Angabe der TI- WAG verbraucht die Stadt Kitzbühel gegenwärtig mindestens 50 0/odes TI- WAG-Stromes im gesamten Tod des Be- zirkes Kitzbühel, welcher gegenwärtig von der Brixentaler Lejtung (Wörgl— Kitzbühei) oder der sog. „Lechner-Lei- tung" (Kirchbichl—St. Johann) bzw. in Zukunft von der ne u e n 110 kV-Leitung von Kirchbichl—St. Johann (bzw. Hoch- filzen) verse' gt wird und die' TIWAG hat dementsprechend den von der Stadt- gemeinde Kitzbühel gefordei ten Lei- tungsbeitrag bemessen. Die Stadtgemeinde Kitzbühel glaubt nun, daß ihr Anteil an dieser Strom- menge im Vergleich zu den übrigen Ab- nehmern der TIWAG im Versorgungs- gebiet Kitzbühel sehr bald bedeutend geringer als 50 0/0 sein wird und sie behält sich daher vor, zur gegebenen Zeit bei der TIWAG aus einem sdlchen Grunde die Berichtigung ihresLei- tungsbeitrages zu beantragen. Zu den Abschnitten 1 und II des Strom liefer ungsübereinkom mens, worin davon gesprochen wird, daß im Falle einer Überschreitung der gegenwärtigen Bereitstellungsmenge von 3000 kW be- züglich eines neuerlichen Beitrages der Stadtgemeinde für eine in St. Johann zu erbauende Regelumsp annanlage ver- handelt werden müsse, weist de Stadt- gemeinde darauf hin, daß im Verlaufe der Verhandlungen zu diesem Vertrag der Verhandlungsleiter der TIWAG Ge- neraldirektor Steiner ausdrücklich er- klärt hat, die TIWAG werde in dem Fall, als sie durch das in Hochfilzen
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