Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 10. April 1954 Kitzbüheler Anzeiger ete 8 Ausrüstung des Bergrettungsdienstes vorgesehen ist. Er erwähnte auch, daß die Bergung der verletzten Kanadierin, die sich beim Abfahrtslauf auf der Fleckalpe das Bein brach, erst nach einer Zeit von vier Stunden erfolgte, welcher Umstand zu Kritik Anlaß gab. (Max Werner): Der Bergrettungs- dienst ist mit unter dem Titel ‚.Subven- tionen" dotiert. (Peter Sieberer) : Die Verzögerung der Bergung der Kanadie- rin beruhte auf einer falschen Meldung. Es hieß damals, auf der S t r e i alm ist eine Bergung vorzunehmen. Das ist na- türlich eine unliebsame Angelegenheit. im übrigen hat der Bergrettungsdienst im vergangenen Winter hervorragend gearbeitet. Am Steinbergkogel wurden Bergungen bereits nach 10 Minuten durchgeführt! Der Vorsitzende gab sodann bekannt, daß der Verkehrsvereinsausschuti neu- erlich mit dem Stadtamt. mit der Berg- bahn A. G. und mit der Skilift-G-esell- schaft Verhandlungen führen werde, die die Vervollkommnung des Berg- i ettungsdienstcs zum Ziele haben. Der Voranschlag für das Jahr 1951 mit 575.000 Schilling Einnahmen und 571.000 Schilling Ausgaben (davon: Wege und Bänke 25.000 S, Skiabfahr- um 25.000 S. Sportanlagen, Sportver- eine 85.000 S, Prospekte 70.000 S,An- zeTgen 60.000 5, Werbeaktionen 50.000 Schilling) wurde sodann von der Haupt- vcrsammlung einstimmig beschlossen. Unter ‚.Allfäiliges'' sprach Hat eli"r Franz 'W a lt 1 für die ilorribahn. Dieses Projekt muß unter allen Umständen mm- ter Garantie der Kitzbüheler Geschäfts- 1 note zustandekommen. Dci' bereits pro- Trassenführung Villa Ziirni __-_Pietzera1pe--_-Horngpfe1 züge er eine Straße vom Gruherhäusl auf Unterberg 110(1 von dort eine Goncielseilirtime bis zu111. Alpenhaus vor. Bürgerineister Dr. C. v. Buschman verwies in Sachen der 1-Tornhahn auf den Tlitigkeitsliericlit, der jedem Ver- sammlungsteilnelnner schriftlich voi'ge- legt wurde. Oh ein ERP-Kredit zu he- kommen ist, wird sieh, nach einer Mit- teilung aus Vien vom 6. April 19512 noch im Laufe dieses Monates entschei- den. Die Trasslenführung von der Villa Zurna (Lift) bis zur Pletzeralpe Un(l von dort mit Gondelseilbahn auf den Gipfel ist reiflich erwogen worden, eine Alternative wurde weder vomVerkehrs- verein noch von der Bergbahn .A.. 0. als Bauherr in Betracht gezogen. Der Vorstand der Bergbahn A. G, Dipl.-Kfm. Fritz Tscholl, nahm in einem ausführlichen Referat zur Hornhahn- Ii age und zur Frage der Wartezeiten bei dci' Hahnenkammbahn Stellung. Es wäre für die Bergbahn K. G. keine allzu große Kunst, als Unternehmer ei- nen 8-Millionen-Kredit zu rhalten. Ihr Anlagevermögen unterliegt jedoch als „mündelsicheres Vermögen" besonderen Bestimmungen. die eine solche Bela- stung ausschließen. Zum Bau der Horn- bahn kann jedoch nur Geld verwendet werden, das zu einer Laufzeit von 15 Jahren gegeben wird und mit einem Zinsendienst von höchstens 6 Prozent. Die Bergbahn A. G. hat viele Tage für Verhandlungen aufgewendet, ganze Bü- cher von Eingaben, Gutachten etc. ge- schlichen. - Drei Finanzierungswege könnten beschritten werden: Aufnahme eines ERP-Kredites; Aufnahme eines Kredites bei der Wiener 100-Millionen-Gruppe, zu der durch Dr. E. K o f i e r und Baumeister U n t e r b e r g e r Beziehungen zustande kamen und als letzte Rettung Ausdehnung der Bürgschaft der Stadtgemeinde über den bereits be- schlossenen Betrag von 1,5 Millionen Schilling hinaus. Zum Kapitel „Sonderzüge" und ..Wartm'zeiten" erhielt: die Versammlung nachstehende Aufklärung : Die Sonder- züge aus München und. Augsburg, die im vergangenen Winter nach Kitzbüiiel kamen, wurden von der Bergbahn A.G. ii iclit, angeworben. Einige davon wur- den vorn Lan(lesverkehrsiunt sozusagen .‚anbefohlen''. Diese, Züge bringen Ski- fahrer nach llodgarten und Westen- darf, bis zum Halinenkamnni kommt nur ei mi geringerer Teil. Die höchste Anza:hl betrug 338 Skifahrer,die theoretisch in 1 Stunde und 10 Minuten zu bef)r- (lern gewesen wären. Praktisch konn- ten also diese Sonderzüge di Warte- zeiten hei der Hahnenkamm hain n ii r um (liese Zeit verlängern. Autogdste wurden nur solche bevorzugt befördert, die auch im Sonnner Gäste der Bahn waren. Die Wartezeiten zeigen deutlich die Beliebtheit Kitzbühels als Skimetr)- pole, sind wir dach froh für diesen Un stand, vor allein im Hinblick auf die neue llornbahn. Das Tiornbahnprojekt ist unlösbar mit der derzeitigen 'frassenführung' verbun- den. Bimm Alternative ist nicht mnöglieh. Der Ci t hat auch im Winter (las Du- strel)en, auf den Gipfel zu kommen. im Somnmerverkch 1 i.t der Gipfel noch be- deutender. -- •Wejters : die zukünftige 1-1ornhahn kann für die i-Ial'inenkamm- bahn 1101' eine Entlastung sein, wenn (hie Talstationen Nachbarn sind. Diese Erfahrung lehrt i)avos, a ber auch Lech. Zur Frage der Erhöhung der Bürg- schaft der Stadtgemeinde brachte Bür- germeister Dr. t. v. Baschman ernste Bedenken vor. Nach der derzeitigen Ge setzlage dürfe die Bürgschaft eines Go- meindekörpers 10 Prozent des Jahres- budgets nicht überschreiten. Ein Aus- nahmegesetz durch den Landtag wdre nötig. Weiters verschließe sich die Stadt auf 20 Jahre aller Kreditmöglichkeiten; was ist dann, wenn das Fliegerheim a1114 Krankenhaus ausgebaut wird? Die Versammlung nahm rolf Stirn- menmehrheit (3 Gegenstimmen, 2 Ent- haltungen) unter dem Vorsitz von Alt- nalionalrat Max Werner - Obmann Dr. Buschman legte als Bürgermeister zur Abstimmung dieses Antrages den Vorsitz zurück - die Entschließung an, dem Gemeinderat zu empfehlen, falls der erste und der zweite Finanzierungs-: weg verschlossen bleiben, für den Bau (her Hornbahn eine Bürgschaft über den Betrag von 1,5 Millionen Schilling hin- aus zu leisten. Auf Vorschlag von Alt- bgrn. Hirnsberger 'Walter wurde ein weiterer Antrag (1 Gegenstimme) be- schlossen und zwar: „Trasse für Horn- bahn bleibt endgültig Villa Zurna - Pletzeralm - Horngipfel!" Vizebürgermeister Peter Sicherer: der Gemeinderat wird tun, was er ver- antworten kann! Die Hornbahn ist für Kitzbühel eine Notwendigkeit und der Geineinderati hat schon mehrmals be- wiesen, daß er diesem Projekt günstig gegenübersteht. Hoffen wir nicht, daß es notwendig sein wird, daß die Stadt eine hohe Bürgschaft übernehmen muß. (Fortsetzung folgt!) Dr. Jens Seelig in memoriam Nachfolgende Gedächtnisworte sind uns von Herrn Dr. Christian Scliou, Chefredakteur des „Ekstra-Bladet" in Kopenhagen, einem Freund der Familie Seelig und unserem herrlichen Bergwelt, die ihm gerade von dem so tragisch verunglückten Dr. Jens Seelig erschlos- sen wurde, zur Veröffentlichung über- gehen worden. „Wir in Dänemark wol- len für unseren guten und unvergeßli- chen Freund auch einige Worte sagen." Dr. Jens S e e 1 i g und seine Geschwi- ster, Fritz und Lisl, vergaßen niemals (las 'Vaterland ihrer dänischen Mutter und der bei ihnen während eilles Men- seheimalters mvoiulend(n. klugen und rei- zenden Großmutter, Frau E. Thirslund. Aber (hie Dankesschuld, der sie sich - Sd)WiC ihr Vater - gegenüber dem dänischen Gemüts- und Fan7ihienkreise verpflicbmtet fühlten, haben sie - nut Jens an (1cm' Spitze durca ihre geist- volle und mitreißende Einführung ihrer dänischen Verwandten und Freunde in (lic Schönheit der österreichischen Berg- welt mehr wie abgetragen. Wer bloß einmal mit Jens auf den Bergen war, vergißt niemals das Er- lebnis von totaler Zusammengehörig- keit zwischen Mensch und All-Natur, die für ihn der tragende Lebensglaube geworden war. Das Gipfelglück, vorn welchenm sein so innig mitlebenden Brucler Fritz in seiner rührenden Gedächtnisrede am of- fenen Grabe gesprochen hat, erlebte Jens in so volleln Maße, daß er- uns Gäste vorn nordischen Flachland nicht nur zu begeisternden Beobachtern, son- dern auch zu demütigen Tilnehmern von demselben zu machen vermochte- Wie ermochte Wie sehr auch Jens dem Heimatland seiner Mutter im innersten seines We- sens zugetan gewesen sein mag, reich- lich hat er dafür aus seinem unerschöpf-
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