Kitzbüheler Anzeiger

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amstag, 5. Augtist 1951 kitzühetrkneigeF Seite 3 rer Rudi, Kitzbühel, sowie Huber und Wurm Sepp, Zillertal. Mitterer und Eg- ger blieben in einem' verbissenen und mit allen Finessen geführten Kampf stehen. Es waren zwei Meister aufeinan- der geraten mit gleichen Qualitäten und gleichem Kampfgeist. - Im zweiten Kampf holte sich Hans Huber gegen Sepp W u r m die Siegesfahne im 1. Preis. In der Konkurrenz um die Tiroler Meisterschaft beteiligten sich 16 Rangg- 1er. Hier spielte das LOS eine unglück- liche Rolle, indem es die besten Unter- inntaler Mitterer Rudi und Gasser Toni gleich im ersten Gang zusammenspielte. Mitterer, der Tinterinntaler Ranggler- könig, unterschätzte Gasser sicherlich nicht; aber beide waren unbedingt dar- auf aus, einen zu werfen. Aber Sieger kann nur einer sein, und er hieß: Obing Toni. Knapp vor der Zeit gelang es ihm, Mitterer auf den Rücken zu legen. - Im zweiten Kampf der Mei- sterschaftsrunde stieß Gasser auf den Zillertaler Hans Huber, welcher vorher einen Sieg über Sepp Nothegger er- rang; dieser Gang endete unentschie- den. Nach dem Sieg von Egger Her- mann (Tiroler Meister 1930) über Bau- mann und Wurm Sepp's über Planken- steiner Hans, und Hauser Hans über Pfisterer, standen im vorletzten Kampf Wurm Toni, welcher durch die irtüm- liche Namhaftmachung von Hauser Mat- thäus in die zweite Runde aufstieg und Hauser Hans auf dem Rasen. Der Fri- kinger, ein begeisterter Ranggler, ließ sich von dem gewichtigen und aus- geruhten Zillertaler in der letzten Mi- nute überrumpeln und unterlag. Wurm Sepp, der Stumer Bürger- meister, hatte nun die schwerste Nuß des Tages zu knacken und zwar Her- mann Egger, den Tiroler Meister 1950. Die Wetten standen gegen ihn, doch Autorität ist Autorität und Egger un- terlag. Der letzte Kampf: Wurm Toni gegen Wurm Sepp war für 5 e p p eine Jause und ein neuer Tiroler Ranggimeister schaute auf eineu am Boden liegenden Gegner. Das Schiedsgericht fungierte ein- wandfrei. Die Sieger erhielten shöne Siegesfahnen. Die Veranstaltung verlief ohne Unfall und brachte den Zuschau- ern schöne Kämpfe. 93e%irIIsnrnIjriIcn t5t. Zobann Kameradschaftstrcffen der Kriegsopfer und Heimkeh- rer. eimkeh- rer. Der Xriegsopferverband und die Heimkehrerkameradschaft St. J 3hann veranstalten am 7. 0 k t o b e r ein gros- ses Treffen aller Kriegsopfer und Heim- kehrer beider Weltkriege. Zu diesem Anlaß wird eine von beiden Verbänden Fortsetzung auf Seite 4 1. Fortsetzung. Der Wald schützt den Schnee vor Verwehungen und den Wandrer vor der ärgsten Sturmeskälte. Wichtig ist ein mäßig geneigtes Gelände, wo Wald und Lichtung einander durchdringen. Selten endet ein fahrbarer Hang an Felsabstürzen, insbesondere deshalb, weil der auf Viehweide bedachte Bauer das steile und felsige Gelände dem Wald überläßt. Der Ausgangsort liegt zweckmäßigerweise auf der Talsohle. so daß man den günstigsten Höhengürtel voll ausnützen kann. Die Hügel von Kitzbühel - „Berge' nur in der auf Tieflandsbewohner abgestimmten Spra- che der Fremdenwerbe - erfüllen die genannten Bedingungen. Ferner darf sich Kitzbühel eines im Vergleich mit anderen Orten derselben Höhe erstaun- lichen Schneereichtums rühmen, fast immer schon zu Weihnachten. Beson- ders stark wirkt auch die dem Wetter- kundigen geläufige Temperaturumkehr, wonach eine knarrende Kälte im Tal weiter oben durch etwas wärmere Luft abgelöst wird. Unter „warm' sind dann vielleicht zehn Grand unter Null zu verstehen. Ich kenne einige Plätze in 1000 und 1100 Metern 'Höhe, auf deren Schnee- bereitschaft man sich in der Weih- nachtszeit nicht verlassen darf. Sodann haben wir noch die Länge des von Norden nach Süden verlaufenden brei- ten Tales (etwa 12 Kilometer Luftlinie von Kitzbühel bis Jochberg Wald) mit der reichen Auswahl von Abfahrten zu beiden Seiten. Heute, wo der Kraft- wagen diese Entfernung auf eine halbe Stunde Fahrzeit hinabdrückt, schrumpft die Straße sozusagen auf einen zeit- losen Mittelpunkt zusammen, was die besonders vielstrahlige Einmittigkeit des Standortes ergibt. Es war somit alles da. Im Wege standen zunächst nur der den ungebil- deten Skiblick abschreckende Wald und das Vorurteil gegen die tiefe Lage. Nur einige bergfreudige Kenner aus Wien wußten die Gegend zu schätzen. Im Jahre 1901 erlernten meine Frau und ich den alpinen Skilauf bei Meister Zdarsky in Lilienfeld; und ich darf wohl sagen, daß wir es zu großer Si- cherheit im Beherrschen steilen und hindernisreichen Geländes brachten. Er lehrte uns auch, das Gelände zu beur- teilen, was mir später an vielen Orten das Entdecken bisher ungeahnter Ab- fahrten ermöglichte. Damals gab es noch keinen berühmten Hannes Schnei- der, keine Arlbergschule, keine „mo- dorne" Skitechnik. Zdarskys Fahrart und Schule bilden noch immer in der kürze- sten Zeit zum sturzfreien Tourenlauf im „unbepißten" Gebirge aus. Zdarskys ureigenste Entdeckung bleibt für immer die Stemmstellung als Grundgesetz des Bremsens und Steuerns. Ich war so von der Bewegungsfrei- heit in den Schneealpen begeistert, daß ich zum eifrigen Werber wurde und überall umsonst Unterricht gab. In der Zeit von 1902 bis 1909 habe ich über tausend Schüler ausgebildet und viele- Kurse iele Kurse abgehalten. Vor Kitzbühel war, ich in St. Moritz, Adelboden und ande- ren Schweizer Orten tätig, wo ich an die 500 Engländer In die weiße Kunst einweihte. Sie bildeten den Grundstock, aus dem ich die ersten Kitzbüheler Aus- landsgäste warb. ‚1 11 So viele günstige Vorbedingungen in Gestalt von Natur und Verkehrseinrich- tungen auch bestanden, sie hätten sich nie so schnell ausgewirkt ohne die Zu- sammenarbeit zweier begeisterter Män- ner, des Bürgermeisters Franz Reisch und des Lichtbildners Josef Herold. Sie hatten bis 1906 schon alle um Kitz- bühel herum möglichen Anstiege und Abfahrten planmäßig durchgeführt und eine Fülle von Wegweisungen und Bil- der angehäuft. Man muß die sauberen Aufnahmen Herolds um so höher schät- zen, als das Photographieren im Schnee immer unbequem war und es damals noch keine Leica oder Rolleiflex gab. Offenbar haben sich die beiden vor- trefflich unterstützt. Durch diese auf- opfernde und erstaunliche Vorarbeit war Kitzbühel als Wintersportplatz Schon fix und fertig, so daß nur die Gäste her- beigeschafft und der Schrei nach dem Engländer, dem damaligen Sauerteig, befriedigt werden mußte. Glücklicher- weise war es auch gerade die Fülle der Zeit, wo der Skilauf die öffentliche Aufmerksamkeit erregte. Ich betone also, daß Reisch und Herold, der treiben- den Kraft und dem hingebenden Hel- fer, das Hauptverdienst gebührt. Auch! war Reisch schon eifrig um die Er- ziehung der Sportjugend bemüht. Es wurde gelehrt, wettgelaufen und ge- sprungen. Unter den Buben befand sich auch Rudi Monitzer, den ich heute noch als tätigen Skilehrer begrüßen darf. Ich muß hier auch meiner lieben verstorbe- nen Frau Mabel gedenken, der Gefähr- tin auf vielen Forschungsreisen und Ski- fahrten, der uneigennützigen Helferin auf Lehrausflügen. Wer den Betrieb kennt, der weiß, was es bedeutet, als Lumpensammler den Letzten zu ma- chen. Im Jahr 1906 leitete ich in Kitzbühel einen Skikurs für Bergführer, den der Alpenverein auf Betreiben von Reisch einberufen hatte und der 1907 wieder- holt wurde. Bei dieser Gelegenheit lernte ich Franz Reisch kennen, dessen Persönlichkeit mich sofort beeindruck- te. Wir haben dann auch immer fried- erinnerungen an ben Uufftieg 3on lD. 2Ridmer Bidmerd Stitraüb(>1.6um Qiettffi41aI3
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