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Kitzbüheler Anzeiger
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21.01.2023
News  
 

Wandelndes Hahnenkamm-Lexikon

In Kitzbühel kennt man ihn als stets zuvorkommenden und höflichen Mann der alten Schule. Heinz Rieser ist ein Kitzbüheler Unikat und hat eine ausgesprochene Affinität für die Kitzbüheler Hahnenkamm-Rennen.

Kitzbühel | Der umtriebige 82-Jährige kennt die Geschichten und Fakten rund um die Hahnenkamm-Rennen wie kein Zweiter. Seit 1956 ist er Mitglied des K.S.C., wobei er in den Anfangsjahren sogar selbst aktiv war: „Aber nicht sehr erfolgreich. Über einen eher mäßig begabten Jugendläufer bin ich nicht hinausgekommen“, lacht der Kitzbüheler.
Seit seinen Jugendjahren ist Rieser bei jedem Rennen begeisterter Zuschauer, er verfolgte auch mit Spannung die Damenrennen, die bis 1961 ausgetragen wurden, vor Ort.„Der Doppelsieg von Traudl Hechl, der Mutter von Lizz Görgl, war beeindruckend“, erinnert er sich.

Neben seiner Affinität zum Renngeschehen galt seine große Leidenschaft dem Dienstleistungsgewerbe. So wirkte er nach dem Verkauf seiner Pension Seehof über 15 Jahre im Schlosshotel Münichau. Als flotten und freundlichen Kellner im Huberbräu kennt man ihn ohnehin. Im Ruhestand übernahm er 2013 eine neue verantwortungsvolle Aufgabe: Im Starthaus am Hahnenkamm umsorgt er die Gäste des K.S.C. und die Rennläufer und hilft mit, wo er gebraucht wird. „Das mache ich so gerne, es sind alle so nette und sympathische Manda. Ich habe da schon viele nette Begegnungen gehabt und tolle Gespräche geführt. Wenn aber ein Rennläufer stürzt, wird  es plötzlich ganz still und alle sind sehr betroffen.“

Von Molterer über Strobl bis zu Kriechmayr
Heinz Rieser kann auf Anhieb jeden Hahnenkammsieger nennen. In früheren Zeiten sei er von Anderl Molterer fasziniert gewesen, schildert er. „Der ist so sympathisch und er war auch ein beeindruckender Slalomläufer. Vor dem Start war er immer sehr nervös, da hat‘s richtig ‚gemenschelt‘“. Aber auch zu den jungen Läufern hat Rieser einen guten Draht, etwa zu Vincent Kriechmayr. „Früher wollte er immer ein Speckbrot essen – gegen die Nervosität“, plaudert der Kitzbüheler aus dem Nähkästchen. Beeindruckt war er auch von Daniel Albrecht. „Er hat ins Starthaus-Buch hineingeschrieben, dass er glücklich ist, nach seinem grausamen Sturz noch am Leben zu sein.“

Auch über den Streckenrekord auf der Streif weiß Rieser bestens Bescheid: „1:51,58 – Fritz Strobl, 1997“, kommt es wie aus der Pistole geschossen.
Apropos Fritz Strobl: Anlässlich seines 50. Geburtstages, den er im August 2022 feierte, wurde ihm vom Ski Club sowie der Bergbahn AG eine Feier bereitet und die gewidmete Gondel nachträglich offiziell übergeben“ schildert Rieser, der bei allen Gondelübergaben stets die Gäste bewirtet.
Wer ist Rieser sonst noch in guter Erinnerung? „Dominik Paris. 2020 bin ich mit ihm am trainingsfreien Montag zufällig in der Gondel gesessen. Da erzählte er mir in seinem sympathischen Ultentaler Dialekt, dass er den freien Tag für ein paar Schwünge auf der Ochs-
alm nutzen will. Zu Mittag hörte ich im Radio von seinem Kreuzbandriss. Damit war das Hahnenkammwochenende für Dominik Paris schon vorbei, bevor es begonnen hatte.“

Viel Lob für „perfekte Ski-Club-Arbeit“
Die Geschichten rund um den Hahnenkamm gehen Rieser nicht aus. Er erinnert sich an den Hype um Franz Klammer, aber auch an Toni Sailer, „der  mit hoher Geschwindigkeit in den Wald gestürzt ist und dann einfach unten raus wieder auf die Strecke gefahren ist“.  
Von der Arbeit des Ski Clubs ist Heinz Rieser sehr angetan: „Der Michi Huber und sein Team machen alles super, die entwickeln sich immer weiter und erfinden sich neu“, streut er dem Präsidenten Rosen. „Und auch dass die „Alten“ im Weisenrat ihre langjährigen Erfahrungen einfließen lassen dürfen, freut mich natürlich sehr.“
Der umtriebige Kitzbüheler hofft natürlich, dass er noch viele Jahre beim Ski Club aktiv mithelfen kann. Er wünscht sich sehr, dass nach dem zweiten Ski-Wunderteam mit Fritz Feyersinger, Rudi Sailer, Herbert Huber, Michael Schwaiger und Peter Obernauer wieder aus der Kitzbüheler Riege ein Rennläufer in das Weltcupgeschehen einsteigt. „Das wäre spitze.“Elisabeth Schill

Bilder: 1) Bei Feierlichkeiten am Hahnenkamm ist Heinz Rieser immer helfend im Einsatz:  Im Bild mit Franz Klammer und der Ski-Club-Musi (links) und 2) bei der Gondeltaufe mit Dave Ryding (rechts). 3) Streckenrekordhalter Fritz Strobl feierte den 50. Geburtstag auf dem Hahnenkamm. Im Bild mit Ehefrau Bettina Strobl und Heinz Rieser. Fotos: Rieser

 
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