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Kitzbüheler Anzeiger
26.07.2023
News  
 

Viele Gesichter, viele Geschichten

Paul Rösch, der als Quereinsteiger sechs Jahre Bürgermeister von Meran war, sprach im Museum Kitzbühel über Populismus, Tourismus und natürlich darüber, worauf es in der Politik ankommt.

Kitzbühel | In Südtirol, speziell in seiner Heimatstadt Meran, gilt er als bunter Hund: Paul Rösch, der Volkskundler, Triathlet und Weltenbummler. 2015 wurde er als Quereinsteiger völlig überraschend zu Merans Bürgermeister gewählt und blieb es bis 2021.

Am Freitagabend gastierte der mittlerweile 68-Jährige auf Einladung des Museumsvereins im Museum Kitzbühel zum ausführlichen Interview mit Christoph Steiner und sprach über Politik, Tourismus und seine Motivation.  So war Paul Rösch auch in der 40.000-Einwohner-Stadt mit Populismus konfrontiert, und er geht nicht davon aus, dass die simplifizierten Botschaften (von rechts und links) in naher Zukunft weniger werden: „Die einzige Waffe gegen den Populismus ist, dass man Intelligenz fördert und nicht die Dummheit.

Es braucht überall mehr Kultur. Angefangen von Museen über Veranstaltungen bis hin zu einer Kultur in der Sprache. Aber wo spart die Politik oft als Erstes? Bei der Kultur.“

Während seiner Amtszeit in Meran versuchte er erfolgreich, u.a. die Stadt zu entsiegeln und so viele Bäume wie möglich anpflanzen zu lassen. Nur mit seiner Absicht, lediglich ein paar Parkplätze in Meran zu reduzieren, hatte er im Gemeinderat keine Chance. „Dabei wissen wir, dass es in 30 Jahren in Städten keine Autos mehr geben wird. Trotzdem werden weiter Tiefgaragen und Straßen gebaut – anstatt mehr Radwege zu schaffen.“ Was ihn in seinem Leben am meisten geprägt hat, waren „das Reisen, die Neugier auf alles Neue und die regelmäßige Selbstreflexion“. Und was sollte jemand mitbringen, der – wie er selbst – plötzlich in die Politik gehen möchte? „In erster Linie brauchst du eine dicke Haut und in zweiter Linie Gestaltungswillen. Wenn du die Welt verändern möchtest und zu wissen glaubst, wie, dann versuch dich in der Politik. Solange du akzeptieren kannst, dass du nie von allen geliebt werden wirst.“ 

Bild: Paul Rösch war federführend am Aufbau des Landesmuseums für Tourismus in Meran verantwortlich und dessen langjähriger Direktor. Foto: alpinguin

 
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