Kitzbüheler Anzeiger
13.08.2022
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Unterbürg: Denkmalamt prüft

Mit dem Ziel ein, interkommunales Gewerbegebiet für St. Johann, Kirchdorf, Oberndorf, Reith und Going zu entwickeln, kaufte der Tiroler Bodenfonds sieben Hektar Land. Doch jetzt sind unerwartete Hürden aufgetaucht.

St. Johann | Verkehrstechnisch neben der Lofer Bundesstraße perfekt gelegen, viel Platz für unterschiedliche Unternehmen und zukünftig auch mit dem Fernwärmenetz verbunden – als vor rund eineinhalb Jahren der Tiroler Bodenfonds vor allem auch mit Hilfe des damaligen Bürgermeisters Hubert Almberger das sieben Hektar große Gelände rund um den Bauernhof „Unterbürg“ kaufte, war die Freude groß.
Unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ schlossen sich die Gemeinden St. Johann, Kirchdorf, Oberndorf, Reith und Going zusammen, um dort ein interkommunales Gewerbegebiet zu erschließen. Denn das Land Tirol – wie auch am Beispiel Kössen-Schwendt ersichtlich – fördert solche Gebiete und hilft bei der Erschließung.

Inzwischen aber sind einige Hürden aufgetaucht. Denn auf dem zukünftigen Gewerbegebiet steht ein altes Bauernhaus, das hätte weichen müssen. Doch jetzt ist das Denkmalamt am Zug – „Unterbürg“ ist denkmalgeschützt oder soll es werden. Diese unerfreuliche Tatsache ist bestätigt: „Ja, wir müssen davon ausgehen, dass es unter Denkmalschutz steht. Leichter macht es uns das natürlich nicht“, betont St. Johanns Bürgermeister Stefan Seiwald. Die Prüfungen durch die Denkmalschützer laufen. Steht das Gebäude unter Schutz, muss das bei den Planungen berücksichtigt werden.

Nachbargemeinden warten auf Gespräch
Doch auch mit den Gemeinden ist nicht alles eitle Wonne. Während die Gemeinde Reith schon einen Postwurf verschickt hat, mit der Aufforderung, dass sich Unternehmer, die Interesse haben, melden sollen, herrscht in Oberndorf eher Katerstimmung. „Wir haben seit den Gemeinderatswahlen nichts mehr gehört. Es gibt keine Informationen. Es schaut aus, als wären wir ausgeladen“, sagt Bürgermeister Hans Schweigkofler. Zwei Workshops hätten stattgefunden, von einem dritten war nicht mehr die Rede.

Auch Kirchdorfs Gerhard Obermüller erklärt, „dass wir auf ein nächstes Gespräch warten.“ Er wisse daher eigentlich auch nicht, was genau passiert. Es soll einen weiteren Termin geben. „Wir sind für alles offen, erzwingen werden wir aber sicher nichts“, so Obermüller.

Stefan Seiwald erklärt dazu: „Es gibt enge Gespräche mit Going und Reith. Da ist es fix, dass sie mit dabei sind.“ Oberndorf, glaubt Seiwald, sei eher nicht dabei. Bei Kirchdorf stelle es sich noch heraus. Beide Gemeinden, heißt es, hätten ja eigene Flächen, die sich eignen.
Nichtsdestotrotz freut sich Seiwald, dass die Vorbereitungen gut laufen. Demnach ist der notwendige Umbau der Bacherkreuzung mit dem Baubezirks- amt bereits akkordiert.
Das aufgetauchte Stromproblem sei auch in Klärung. Er, so Seiwald, sei zuversichtlich, dass nächstes Jahr mit dem Bau der ersten Firmen gestartet werden kann. Margret Klausner

Bild: Rund um das Bauernhaus „Unterbürg“ soll das interkommunale Gewerbegebiet enstehen. Vorerst aber sind die Denkmalschützer am Wort. Ist der Hof geschützt, darf er nicht abgerissen werden. Foto: Klausner

 
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