Kitzbüheler Anzeiger
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15.01.2021
News  
 

Skigebiete reduzieren den Betrieb

Nach den Weihnachts­ferien reduzieren zahlreiche Skigebiete ihr Angebot. Fehlende Auslastungen und wirtschaftliche Gründe liegen hinter diesen Maßnahmen.

Bezirk | Der Lockdown in Österreich und den Nachbarländern, das Ende der Weihnachtsferien sowie die wirtschaftlich außergewöhnlichen Bedingungen stellen die Bergbahnen vor große Herausforderungen. Bei den Beförderungszahlen verbuchen die Skigebiete im Bezirk Kitzbühel Einbußen von 80 bis 90 Prozent, teilweise sogar darüber. Aus diesen Gründen wird in vielen Gebieten das Angebot reduziert, jedoch will man den Skibetrieb für die Einheimischen so lange als möglich aufrecht erhalten. Durch die fehlende Gastronomie am Berg hat sich auch die Verweildauer in den Skigebieten stark reduziert.

In Kitzbühel war die Reduzierung des Angebots schon geplant. „Es sind nicht nur wirtschaftliche Überlegungen. Es gibt sehr wenige Tagesgäste und keine Aufenthaltsgäste. Daher reduzieren wir während der Woche, an den Wochenenden werden wir jedoch das volle Angebot fahren“, sagt Anton Bodner, Vorstandsvorsitzender der Bergbahn AG Kitzbühel. Von Montag bis Freitag werden am Hahnenkamm der kleine Skizirkus sowie die Liftan­lagen bei der Resterhöhe betrieben. Bodner ist überzeugt, dass es Sinn macht, weniger als gar keine Einnahmen zu machen. „Wir haben 10.700 Saisonkarten verkauft – diesen Karteninhabern sind wir verpflichtet. Ich bin überzeugt, dass wir die Einheimischen gut bedienen“, sagt Bodner. Im Kitzbüheler Skigebiet fehlen vor allem die Gäste aus Deutschland und speziell aus dem Süddeutschen Raum.
Den eingeschränkten Skibetrieb während der Woche will man bei KitzSki voraussichtlich bis Ende Jänner fahren, dann soll eine neue Beurteilung der Maßnahmen erfolgen.

SkiWelt setzt auf Flexibilität
Das Pistenangebot in der SkiWelt wurde nur geringfügig gekürzt. Anstelle von 151 Kilometern stehen den Skifahrern nun 131 Kilometer zur Auswahl. „Die Reduzierung betrifft aber großteils die Babylifte im Tal. Wir haben aber am Berg auch ein gutes Angebot an Übungsliften“, erzählt Anita Baumgartner. Außer Betrieb sind derzeit „Nebenlifte“, die jedoch bei Bedarf in Betrieb gehen. „Wir wollen unser Angebot auch weiterhin für die Einheimischen aufrecht erhalten. Es kann, witterungsbedingt, zu Schließungen von Anlagen kommen“, so Baumgartner weiter. Erweiterungen des Angebotes an den Wochenenden, bei entsprechender Wetterlage, werden in der SkiWelt nicht ausgeschlossen.  Grundsätzlich sind aber alle Verbindungen im Skigebiet mit Ausnahme der Verbindung Going - Ellmau offen.
Im Skigebiet Schwoich, das auch von der SkiWelt betrieben wird, stehen die Lifte an zwei Tagen in der Woche (Montag und Dienstag) still.

Zusammenschluss geplant
Perfekte Bedingungen gibt es auf den Fieberbrunner Bergen. Mit einem reduzierten Programm ist der Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn gestartet. „Wir haben sechs Anlagen geöffnet. Dabei ist für jeden etwas dabei, auch für Kinder“, erzählt Geschäftsführer Toni Niederwieser. Während der Woche werden die Anlagen Streuböden und Lärchfilzkogel nicht in Betrieb genommen, diese dienen zur Entzerrung. Für den 24. Jänner ist der Zusammenschluss im Skigroßraum geplant, dieser ist jedoch abhängig von der weiteren Entwicklung bzw. den Regierungsentscheidungen.

Teilbetrieb bei Skistar St. Johann
Auch bei Skistar St. Johann wird das Angebot von Montag bis Donnerstag reduziert. An diesen Tagen stehen den Skifahrern die Eichenhoflifte sowie der Tauwiesenlift zur Verfügung. Von Freitag bis Sonntag wird das Angebot wieder auf all jene Anlagen ausgeweitet, die schon bisher in Betrieb waren. „Die Corona-Zahlen entwickeln sich derzeit leider nicht in die richtige Richtung und damit ist der Ausblick auf eine Reduktion der Restriktionen gering“, sagt Geschäftsführer Peter Grander. Zudem schränkt die deutsche Absage der Faschingsferien die Hoffnungen auf eine Wintersaison ein. „Wir müssen jetzt einfach schauen, was passiert und wann die Hotellerie und Gastronomie wieder aufmachen darf“, sagt Grander, der auf die extrem schwierige Situation in den Skigebieten aufmerksam macht, denn nach dem Saisonkartenverkauf fehlen die Einnahmen.

Permanentes Kinder- und Jugendangebot
„Wir haben es zu Weihnachten probiert, aber wir haben 85 Prozent weniger Kunden als in den Vorjahren. Die Einheimischen kommen zwar brav in unser Skigebiet, aber es ist leider zu wenig“, blickt Markus Brudermann, Geschäftsführer der Bergbahn Pillersee auf den Saisonstart zurück. Auch bei der Buchensteinwand wird das Angebot während der Woche reduziert und am Wochenende wieder hochgefahren. „Das Kinder- und Jugendprogramm wird während der gesamten Woche angeboten. Dazu gehören der Pletzi Park sowie der Hochleiten Teller- und Schlepplift“, erzählt Brudermann. Durch die angekündigten Schneefälle hofft man, am Wochenende neben der 3er-Abfahrt auch die 1er-Abfahrt in Betrieb nehmen zu können. „Die fehlende Gastronomie ist natürlich für die Familien ein großes Manko. Vor allem, wenn es so kalt ist, wie in den letzten Tagen“, sagt Brudermann. Für ihn stellt sich auch die Frage, wie lange man den Betrieb noch aufrecht erhalten kann. „An einen Gewinn ist in der jetzigen Situation gar nicht zu denken, der Fixkostenanteil bei Liftgesellschaften ist sehr hoch. Es ist eine Dienstleistung die wir zur Verfügung stellen“ sagt Brudermann.

Steinplatte fährt Angebot vorerst weiter
„Nachdem St. Johann sein Angebot reduziert hat und das Skigebiet Lofer während der Woche gar keinen Betrieb hat, werden wir die Anlagen auf der Steinplatte voraussichtlich weiter geöffnet halten“, erzählt Andreas Brandtner von der Steinplatte. Die Seilbahn sowie vier weitere Lifte bleiben vorerst in Betrieb – dabei auch die neue Anlage. Das Skigebiet der Steinplatte hat in diesem Winter mit einer besonderen Herausforderung zu kämpfen. Das Skigebiet ist von der deutsche Seite her nicht zugänglich. „Für uns ist das eine Katastrophe“, sagt Brandtner: „Wir planen von einer Woche zur nächsten und reagieren auf die Entscheidungen der Politik“. Derzeit werden den Einheimischen schöne Skitage auf der Steinplatte ermöglicht. Damit die Saison aber nicht frühzeitig endet, braucht es laut Brandtner, ein Ende der Beschränkungen und eine Öffnung für den Tourismus.

Kössen überdenkt Ruhetage
Im Skigebiet Hochkössen sind noch nicht viele Anlagen in Betrieb, geplant war ursprünglich ein durchgehender Skibetrieb. „Die Entwicklung der nächsten Tage wird in die Entscheidung einfließen, ob wir zwei Ruhetage pro Woche einlegen. Es wird demnächst ein Gespräch mit der Geschäftsführung und den Eigentümern diesbezüglich stattfinden und dabei die Entscheidung fallen“, erzählt Simona Höllermann, Marketing-Managerin der Bergbahnen Kössen. Ihrer Einschätzung nach, wird sich die Situation im Jänner noch verschlimmern. „Natürlich würden wir gerne offen halten und den Einheimischen ein tolles Angebot liefern. Aber man muss auch die wirtschaftliche Seite verstehen“, sagt Höllermann.
Aktueller Liftstatus auf den Homepages
Die Liftgesellschaften informieren auf ihren Homepages tagesaktuell über ihren Liftstatus.
Bergbahn AG Kitzbühel: www.kitzski.at

SkiWelt: www.skiwelt.at

Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn: www.fieberbrunn.com

Skistar St. Johann: www.skistar.com

Skigebiet Buchensteinwand: www.bergbahn-pillersee.com

Skigebiet Steinplatte: www.steinplatte.tirol

Skigebiet Hochkössen: skisport.com/Hochkoessen/de
Elisabeth M. Pöll

Foto: Während der Woche werden in Kitzbühel zwei kleine Skizirkusse angeboten, am Wochenende wird volles Programm gefahren. Foto: KitzSki/werlberger

131 Pistenkilometer warten in der SkiWelt auf die Wintersportler. Foto: SkiWelt

 
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