Schräglagen-Artist auf zwei Rädern

Der 14-jährige Fieberbrunner Leon Baumann hat auf zwei Rädern schon viel erreicht. Jetzt wurde er auf seinem 85 ccm-Motorrad Supermoto-Staatsmeister in der Jugend-Klasse.

Fieberbrunn | Leon Baumann fährt seit seinem sechsten Lebensjahr Supermoto. Begonnen hat er in der 50 ccm-Klasse. Seit drei Jahren fährt er in der 85 ccm-Klasse, in der er in den letzten beiden Jahren jeweils den dritten Gesamtrang in der Staatsmeisterschaft belegt hat.

Staatsmeister in einem spannenden Finale
Die heurige Supermoto-Staatsmeisterschaft war in der Jugendklasse bis zuletzt spannend. Am Ende konnte sich Leon Baumann vom mb Racing-Team auf seiner Husqvarna TC 85 mit einem Punkt Vorsprung gegen den regierenden Jugend-Europameister Matěj Kokeš aus Tschechien durchsetzen.

Leon wir von dem Kirchberger Motorradhändler Martin Brandstätter (mb Motoparts) als Sponsor unterstützt. Sein Mechaniker Christoph Wahrstätter fährt selbst Supermoto-Rennen und ist daher an jedem Rennwochenende an seiner Seite. „Christoph hat mich von Anfang an mit Tipps unterstützt und bereitet mein Motorrad optimal vor,“ erzählt Leon Baumann. Auch Papa Günter und Mama Dagmar sind bei jedem Rennen mit dabei. Auf die Frage, wie ängstlich er beim Zuschauen ist meint Günter: „Da ich weiß, dass Leon das Rennfahren gut im Griff hat, kann ich gut damit umgehen.“

Ausnahmetalent am Rennmotorrad
Leon hat den SupermotoRennsport seid seinem sechsten Lebensjahr im Blut. Supermoto ist eine Rennserie, bei der mit profillosen Reifen sowohl auf Asphalt als auch Offroad gefahren wird. „Alles hat damit angefangen, dass mir die Mama ein kleines 50 ccm Moped gekauft hat,“ erinnert sich Leon Baumann. „Kurz darauf bin ich schon die ersten Rennen gefahren, was mir sehr getaugt hat“, beschreibt Leon seinen Weg weiter. Nach ersten Erfolgen in der 65 ccm-Klasse, erfolgte der Umstieg auf 85 ccm, wo er in der Staatsmeisterschaft in allen drei Jahren am Podest stand – zuletzt eben ganz oben. In Anbetracht dessen, dass Leon sehr eingeschränkte Trainingsmöglichkeiten hat, sind die Erfolge und damit sein Talent umso höher einzuschätzen. „Wir sind in Fieberbrunn zu Hause und Leon geht in Kitzbühel in die HAK. Hier in der Gegend gibt es keinerlei Trainingsmöglichkeiten, die nächstgelegene Strecke befindet sich in Bozen,“ beschreibt Günter Baumann die Situation. So bleiben für Leon zur Vorbereitung zumeist nur die Trainingsläufe vor den Rennen.

Nächste Saison bei den Junioren
Nach dem großen Erfolg bei der Jugend-Staatsmeisterschaft in dieser Saison wird Leon im nächsten Jahr zu den Junioren wechseln. „Es wird schon ein gr0ßer Umstieg von der 85 ccm 2-Takt-Maschine mit 35 PS auf den 350 ccm 4-Takter mit 55 PS,“ erklärt Leon die technischen Details. „Bei den ersten Testfahrten habe ich mich aber bereits ganz wohl gefühlt. Ich habe mir den Umstieg schwieriger vorgestellt,“ meint der junge Fieberbrunner ganz entspannt. Es ist sehr beeindruckend, wie gelassen und abgeklärt das Nachwuchstalent bereits in so jungen Jahren über seinen aufregenden Sport berichtet. „Das Training in Wöllersdorf hat gezeigt, dass Leon die neue Husqvarna FC 350 schon jetzt so fährt, als ob er nie etwas anderes getan hätte,“ so der beeindruckte Vater Günter. Beste Vorzeichen also für einen erfolgreichen Einstieg bei den Junioren. Armin Hoyer

Bild 1: Der 14-jährige Fieberbrunner Leon Baumann beim letzten Staatsmeisterschaftslauf der Saison am Wachauring in Melk. Foto: B-Sportive Tina Burian E.U.: