Kitzbüheler Anzeiger
14.01.2022
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Nach 18 Jahren in den Ruhestand

Sein Anfang als Bürgermeister vor 18 Jahren war von einem politischen Hickhack begleitet, Ende Februar kann Leo Niedermoser ein buchstäblich wohlbestelltes „Haus“ übergeben.

St. Jakob | Nur wenige Wochen nach seinem 70. Geburtstag ist Schluss – nach über 18 Jahren als Bürgermeister der kleinsten Gemeinde im Bezirk Kitzbühel zieht sich Leo Niedermoser zurück und freut sich auf seinen Ruhestand.
„Für mich ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Aufhören“, betont Leo Niedermoser, der wie er selbst sagt, mehr als die Hälfte seines Lebens in der Gemeindepolitik verbracht hat. Jahrzehntelange arbeitete Niedermoser beim Lagerhaus, zum Schluss als Geschäftsführer. Nach seiner Pensionierung widmete er sich dann hauptsächlich seinem Bürgermeisteramt.

Einfach waren die Anfänge als Bürgermeister nicht. Er konnte sich bei der Wahl 2004 nur knapp gegen seine Konkurrentin Christine Unterrainer (SPÖ) durchsetzen und zog mit seiner Liste mit sechs Mandaten in den Gemeinderat ein. Dem standen fünf Mandate der Unterrainerliste gegenüber – keine einfache Situation. 2010 stieg dann erneut der gestandene SPÖ-Politiker Franz Reiter in den Ring – die Wahl fiel deutlich zu Niedermosers Gunsten aus. Vor sechs Jahren zog er konkurrenzlos in die Amtsstube ein.

Das politische Hickhack von damals ist Vergangenheit, heute ist Niedermoser stolz darauf, wie „sein Haus“ da steht. Es ist vor allem der große und soziale Zusammenhalt, der ihn besonders freut.
St. Jakob ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Hatte die Gemeinde im Jahr 2008 noch um die 700, sind es heute bereits 820 Einwohner. Finanziell allerdings war das auch für Niedermoser eine Herausforderung, denn viel Kommunalsteuer floss nie: „Wobei ich einräumen muss, dass wir vom Land Tirol, wenn wir Projekte hatten, immer gut bedient worden sind.“  Stolz ist der Bürgermeister darauf, dass im Bereich Wohnraumschaffung einiges gelungen ist. So haben sich 21 Familien ihren Traum vom bezahlbaren Eigenheim erfüllen können.

Skigebietsentwicklung macht nicht glücklich
Am Herzen lag Niedermoser die Verbauung der Wildbäche. Rund eine Million Euro wurde investiert. Ein wichtiges Anliegen war Niedermoser vor allem der Ausbau der Breitbandversorgung. Auch hier wurde in den vergangenen Jahren viel Geld in die Hand genommen.
2007 wurde der Bau des Feuerwehrhauses abgeschlossen auch ein Löschfahrzeug wurde angeschafft. Die Erweiterung des Bau- und Recyclinghofes sowie die Neugestaltung des Dorfplatzes und der Ortsdurchfahrt gehören zu den erfolgreichen Projekten in der Ära Niedermosers.

Nicht ganz glücklich ist Niedermoser mit der Entwicklung des Skigebietes Buchensteinwand, wenn auch das „Jakobskreuz“ ein Erfolgsprojekt ist. Da das Unternehmen, welches das Skigebiet betreibt, in Privatbesitz ist, habe man leider wenig Einflussnahme. Die Gemeinde sei auch bereit gewesen mehr zu zahlen, wenn mehr in die Infrastruktur geflossen wäre.
„Ich habe in all den Jahren nie ein Gerichtsverfahren gehabt, auch Anwalt haben wir nie einen gebraucht. Das zeigt, dass wir immer sauber gearbeitet haben“, ist Niedermoser stolz. Er freut sich jetzt auf eine ruhige Zeit und vor allem viele Radtouren. Margret Klausner

Bild: Nach 18 Jahren als Bürgermeister von St. Jakob nimmt Leo Niedermoser Abschied aus der Amtsstube. Foto: Klausner

 
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