Kitzbüheler Anzeiger
06.03.2024
News  
 

Mit dem E-Bike zum Moosbeeren-Sammeln

Vor drei Jahren hat Mountainbikerin Elisabeth Osl ihre Profi-Karriere beendet. Heute sprüht sie vor Lebensfreude und ist rundum zufrieden.

Kirchberg | Gemütlich wandert Elisabeth Osl mit Gästen durch den Schnee, erzählt von ihrer Heimat und gibt Tipps aus der Natur. Nur wenige ihrer Gäste wissen, dass ihre Wanderführerin einmal zu den besten Mountainbikerinnen der Welt zählte und bei zwei Olympischen Spielen (2008, 2012) am Start stand. Vor drei Jahren hat die Kirchbergerin offiziell ihre Karriere beendet. Heute genießt sie ihre neu gewonnene Freiheit und verbringt so viel Zeit wie möglich in den Bergen – allein oder als Wanderführerin. Training ist der 38-Jährigen zwar immer noch wichtig, doch der Spaß und die Freude an der Bewegung haben inzwischen eindeutig Priorität.

„Die Entscheidung, meine Karriere zu beenden, kam damals sehr spontan. Ich wachte in der Früh in Lenzerheide auf und wusste, das wird heute mein letztes Weltcuprennen sein. Bereut  habe ich diesen Schritt bis heute nicht“, erinnert sich Osl.

Das Thema (Sport-)Ernährung war der elffachen Staatsmeisterin schon immer wichtig und so startete sie gleich nach dem Ende ihrer Profi-Laufbahn mit einer entsprechenden Ausbildung. Heute ist sie als Vortragsrednerin – gemeinsam mit Läuferin Susanne Mair – dementsprechend gefragt. Im Mittelpunkt ihrer Philosophie stehen regionale, natürliche Lebensmittel. Neben ihren Bienen widmet sich die Kirchbergerin aber auch intensiv der Kräuterkunde und weiß genau, welche Pflanze welche Wirkung hat.

Mit Farbeimer und Pinsel am Berg unterwegs
Passend dazu absolvierte Osl auch die Ausbildung zur Wanderführerin und begeistert Sommer wie Winter Gäste aus aller Welt bei Touren durch die heimische Bergwelt.  

Trifft man die Naturliebhaberin einmal alleine auf einem Gipfel an, dann meist mit Farbeimer und Pinsel ausgestattet. „Im Auftrag des Tourismusverbandes kümmere ich mich um die Wanderwege rund um Kirchberg. Ich erneuere die Markierungen oder stelle Wegweiser auf. Das ist ein gutes Training und gar nicht so einfach, wie ich es mir anfangs vorgestellt habe“, schmunzelt sie.

Apropos Training: drei Jahre nach ihrem Karriere-Ende hat das Mountainbiken immer noch einen großen Stellenwert in ihrem Leben und kommt fast täglich zum Einsatz: „Aber ich bin froh, dass ich nicht mehr muss. Heute darf ich trainieren, wie ich will und schaue nicht mehr auf die Uhr.“

Erfolge bei Bike-Transalp und Dolomitenmann
So ganz ohne Wettbewerb geht es bei Lisi Osl aber dennoch nicht: so stand sie im vergangenen Jahr unter anderem beim RedBull Dolomitenmann am Start und gewann an der Seite von Snowboard-Olympiasieger Benjamin Karl die Bike-Transalp. „Das waren echt coole Erlebnisse und es hat großen Spaß gemacht, ganz ohne Druck dabei zu sein“, so Osl.

Der Mountainbike-Sport hat sich stark gewandelt
Die Mountainbike-Szene verfolgt die Kirchbergerin heute aus einem anderen Blickwinkel. „In den letzten Jahren hat sich im Weltcup viel verändert. Die Athletinnen werden immer jünger und die Konkurrenz ist extrem. Die Rennen sind viel kürzer geworden und es wird von Anfang an Vollgas gegeben. Auch im Materialsektor hat sich einiges getan“, so ihr Fazit. Natürlich habe sich auch durch das E-Bike viel verändert. Auch für eine Weltklasse-Moutainbikerin bringt es so manche Vorteile mit sich: „Fürs Moosbeeren-Sammeln nutze auch ich gerne das E-Bike“, verrät sie und sprudelt geradezu vor positiver Energie. „Ich bin froh, dass ich jetzt angekommen bin und freue mich auf alles, was auf mich zukommt“, meint sie abschließend zufrieden. Sabine Huber, Foto: Privat

 
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