Kitzbüheler Anzeiger
09.05.2021
News  
 

Mit Hilfe „Zeitpolster“ schaffen

Der Verein „Zeitpolster“, der seit März in St. Johann aktiv ist, sucht weitere Helferinnen und Helfer. Freiwillige erbringen Betreuungsleistungen und sammeln so ein Zeitguthaben, das sie selber in Anspruch nehmen können.

St. Johann | Die Idee ist so einfach, wie effizient: Jetzt ältere Menschen oder Familien mit Betreuungsleistungen zu unterstützen, die erbrachten Stunden als Zeitguthaben ansparen und damit im Alter selbst Hilfe in Anspruch nehmen. Seit einigen Monaten gibt es jetzt auch in St. Johann ein Team des Vereins „Zeitpolster“, der österreichweit aktiv ist.
Das derzeitige Team besteht aus Michael Lagler, Christl Schneider und Maria Achorner, die jetzt Unterstützung suchen. Auch Melanie Hutter vom Freiwilligenzentrum steht dem Team zur Seite.

Initiative vor drei Jahren gegründet
Die Initiative wurde vor drei Jahren vom Vorarlberger Sozial-Unternehmer Gernot Jochum-Müller als neues Betreuungs- und Vorsorgemodell gegründet und wächst seitdem stetig. Aktuell gibt es Teams in Vorarlberg, Wien, der Steiermark, in Niederösterreich und in Salzburg. In St. Johann wurde die erste Gruppe in Tirol ins Leben gerufen.
Das Team vermittelt Freiwillige für Betreuungsleistungen. Das können Fahrdienste zum Arzt sein, Assistenz beim Einkaufen, Hilfe im Garten und Haus, einfache handwerkliche Arbeiten, administrative Erledigungen oder auch nur ein Spaziergang. Dafür erhalten die Helfer kein Geld, sondern Stunden auf einem Zeitkonto, die sie später einlösen können, wenn sie Betreuung benötigen.  

Dieses Motto „Heute anderen helfen, morgen Zeit von anderen bekommen“, ist für die St. Johannerin Christl Schneider Programm. Sie engagiert sich bereits zeitlebens ehrenamtlich und ist von diesem Netzwerk der Betreuung und Zeitvorsorge überzeugt. „Wenn einer dem anderen hilft, ist jedem geholfen“, sagt Schneider. Und dafür sammelt sie sich jetzt ein „Zeitpolster“ an, das sie dann später für ihre eigenen Bedürfnisse einlösen kann.
Jene, die jetzt die Hilfeleistungen in Anspruch nehmen, bezahlen acht Euro pro geleisteter Stunde. Davon fließen drei Euro in ein Notfallkonto, als Sicherstellung für zukünftige Ersatzleistungen, für den Fall, dass in Zukunft niemand oder zu wenige Menschen für Zeitgutschriften aktiv werden sollten. Weitere drei Euro werden für die Organisation des Netzwerks aufgewendet. Mit dem Rest werden u.a. Steuern und die Versicherungen bezahlt.

„Wir freuen uns, wenn sich Freiwillige bei uns melden“, hofft Schneider. Derzeit sind die Helfenden im Gebiet St. Johann, Kirchdorf und Oberndorf aktiv. Voraussetzung für das Engagement beim „Zeitpolster“ ist ein einwandfreier Leumund. Die Strafregisterbescheinigung muss vorgelegt werden (Vorlagen gibt es vom Verein, damit gibt es diese vergünstigt). Melden können sich Interessierte, die sich engagieren wollen, aber auch jene Menschen, die Hilfe brauchen, unter Tel. 0664/88720764  bzw. per Mail unter team.st.johann.tirol@zeitpolster.com. Weitere Infos sind auf www.zeitpolster.com zu finden. Margret Klausner

Bild: Seit März ist die Zeitpolster-Gruppe in St. Johann aktiv: Maria Achorner, Christl Schneider, Melanie Hutter (Freiwilligenzentrum) und Michael Lagler bauen derzeit das Hilfsnetz gemeinsam auf. Foto: Zeitpolster

 
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