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Kitzbüheler Anzeiger
19.08.2021
News  
 

Marktgemeinde klagt Bergbahnen

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit beschäftigte sich der St. Johanner Gemeinderat mit der weiteren Vorgehensweise in der Causa der Bergbahnen St. Johann. Man einigte sich darauf, rechtliche Schritte einzuleiten.

St. Johann | Hinter verschlossenen Türen tagte vergangene Woche der St. Johanner Gemeinderat. Neben dem Tagesordnungspunkt Anträge, Anfragen und Allfälliges beschäftigte sich das Gremium mit der Causa rund um die St. Johanner Bergbahnen GmbH. Der Gemeinderat beratschlagte sich, ob man den Schritt einer Klage auf Nichtig­erklärung von Gesellschaftsbeschlüssen gehen soll. Die Öffentlichkeit wurde zur Wahrung der Geschäftsinteressen der Gesellschafterin Marktgemeinde St. Johann von der Sitzung ausgeschlossen.

Die Gemeinderäte wurden nochmals über die aktuelle Situation bei der St. Johanner Berg­bahnen GmbH informiert und die Sachlage genau dargelegt. „Es ging ja darum, ob man sich entscheidet, rechtliche Schritte einzuleiten. Daher erfolgte zuerst die genaue Information aller Beteiligten“, erzählt St. Johanns Bürgermeister Hubert Almberger. Es gab, nach seiner Aussage auch im Vorfeld nie eine Diskussion, diesen Weg nicht zu beschreiten.

Marktgemeinde verklagt die Bergbahnen GmbH
Der Gemeinderat fasste den einstimmigen Beschluss, gegen die Vorgehensweise seitens St. Johanner Bergbahnen GmbH  rechtliche Schritte einzuleiten. Einer der Hauptgründe, warum die Gemeinde nun gegen die Bergbahnen vor Gericht geht, ist die Abbestellung von Stefan Seiwald als Aufsichtsratsvorsitzenden. Aber auch die Nicht-Berücksichtigung der Wahlvorschläge für die Neubesetzung spielen hier eine Rolle. Details will bzw. kann der St. Johanner Bürgermeister Hubert Almberger nicht mitteilen.

Die Differenzen zwischen dem Seilbahnunternehmen bzw. dem Mehrheitsanteil-Inhaber Skistar mit der Marktgemeinde haben mit den Verkaufsabsichten an die Schultz-Gruppe begonnen. Der Aufsichtsrat stimmte dem Verkauf im ersten Anlauf aufgrund von fehlenden Informationen nicht zu. Nachdem Seiwald als Aufsichtsratsvorsitzender abgesetzt wurde – die Gerüchte, dass er einen Verkauf an die Pletzer Gruppe mit den Bergbahnen Ellmau präferierte halten sich hartnäckig – fand der Verkauf an die Schultz-Gruppe auch im zweiten Anlauf keine Zustimmung.

Während nun die Marktgemeinde rechtliche Schritte einleitet, hält sich das schwedische Unternehmen noch verschlossen. Seitens des Mehrheitseigentümers gibt es Pläne, die Übernahme vor Gericht durchzuboxen. Laut GmbH-Gesetz besteht die Möglichkeit, dass das Gericht einen solchen Verkauf erlauben kann, wenn für die Verweigerung der Zustimmung keine ausreichenden Gründe vorliegen und ein Verkauf die Gesellschaft nicht schädigt. Bestätigt wurde diese Vorgangsweise von Skistar noch nicht. Elisabeth M. Pöll

 
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