Kitzbüheler Anzeiger
19.12.2021
News  
 

Marketing über die Grenzen hinaus

Der Planungsverband 31,  der von Kirchberg bis in die Wildschönau reicht, arbeitet intensiv an der Gründung eines Regionsmarketings. Dazu haben sich die Verantwortlichen die Firma CIMA ins Boot geholt.

Hopfgarten, Itter | Der Blick über den Kirchturm hinaus – der ist nicht nur Hopfgartens Bürgermeister Paul Sieberer wichtig. Auch die Verantwortlichen von Kirchberg, Brixen, Westendorf, Itter sowie der Wildschönau wollen über ihre Gemeindegrenzen hinaus schauen und zukünftig vor allem im wirtschaftlichen Bereich an einem Strang ziehen.

„Wir starten in Zusammenarbeit mit den Gemeinden, den Tourismusverbänden sowie der Wirtschaft ein ganz neues Projekt“, informiert Sieberer. Ein eigenes Regionsmarketing soll die Gemeinden des „Planungsverbandes 31“ enger zusammen schweißen. Das Thema Ortsmarketing ist zwar nicht neu in der Region, die sich zwischen Wörgl und Kitzbühel auf einer Länge von etwa 30 Kilometern  erstreckt und zu dem auch das westlich anschließende Hochtal der Wildschönau gehört; es ist  insofern besonders, da es nicht nur über Gemeinde- sondern sogar über Bezirksgrenzen hinaus reichen wird. Fast 23.000 Menschen leben im Bereich des Planungsverbandes.

Inzwischen haben sich die Verantwortlichen des Planungsverbandes mit der Firma CIMA auch Profis mit ins Boot geholt. Die CIMA-Mitarbeiter kennen den Bezirk bereits gut – sie haben von St. Johann über Kössen bis ins Pillerseetal bei diversen  Projekten mitgeholfen. Die Brixen- und Hochtaler holen sich überdies auch Hilfe von Seiten des Leadervereins.
„Entstanden ist die Idee auch, weil wir alle ähnliche Probleme haben“, sagt Sieberer. Alle Gemeinden kämpfen zum Beispiel  mit Leerständen. „Die Globalisierung wirkt sich auch auf die Gemeinden aus, da ist besonders der Handel betroffen“, weiß der Hopfgartener Bürgermeister. Branchen wie der Uhrmacher oder Schuster, die es früher in jedem Ort gab, sind nahezu vom Aussterben bedroht.

Dem Aussterben von Branchen gegensteuern
Hier wollen die Gemeinden massiv gegensteuern. „Wir wollen hier etwas ganz Neues machen“, betont der Hopfgartner. Es wird eine Steuerungsgruppe geben, der Fachleute aus allen Gemeinden angehören.
Drei Bausteine sind geplant. Ganz wichtig sei, dass hier nicht ein Wulst an Papier produziert wird, sondern ein sinnvolles Projekt entsteht. Natürlich sei es so, dass die Gemeinden auch sehr unterschiedlich seien. Einige seien massiv touristisch geprägt, andere wieder weniger. In manchen Gemeinden gibt es bereits regionale Projekte, z.B. den Brixentaler. Diese sollen keinesfalls gefährdet, sondern mit einbezogen werden.

Ziel ist in jedem Fall die Belebung der Ortskerne, aber man will vor allem auch junge Unternehmer motivieren, aktiv zu werden. Start Ups sollen ebenfalls in die Region gebracht werden. Um all das auf solide Beine zu stellen, wird vorerst eine Stärke-Schwächen-Analyse durchgeführt, auch soll jemand angestellt werden, der das gesamte Projekt managt.
„Wir stehen hinter dem Projekt. Uns ist wichtig, dass die Region das macht, wir als kleine Gemeinden schaffen das nicht“, beton Josef Kahn. Der Itterer Bürgermeister ist Obmann des Planungsverbandes 31 und von der Idee begeistert.

Itterer Dorfchef ist begeistert
„Wir wollen über unsere Kirchtürme drüber schauen. Unser Ziel ist es, dass nicht jeder nur auf sich schaut, sondern dass wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen können. Eine kleine Gemeinde wie Itter kann da alleine nicht viel erreichen, doch gemeinsam geht das“, ist Kahn überzeugt. Wichtig sei, dass die Region stark ist und „wir auf Augenhöhe kommunizieren können.“ Durchgestartet werden soll, sobald die Gemeinderatswahlen Ende Februar geschlagen sind. Margret Klausner

Bild: Auch in Hopfgarten stehen Einheiten im Dorfzentrum leer – ein Grund, warum Bürgermeister Paul Sieberer das Projekt „Regionalmanagement“ massiv vorantreibt. Foto: TVB/Simon Hausberger

 
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