Kitzbüheler Anzeiger
21.05.2022
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Mammut-Projekt in Form gießen

Leistbaren Wohnraum in Jochberg für die nächsten Jahrzehnte soll das 4-Hektar-Projekt „Riesern“ sichern. Um einen Wohnbau-Wildwuchs zu vermeiden, wird ein Projekt ausgelobt. Architekten sind gefragt.

Jochberg | Noch kann man sich nicht vorstellen, dass die riesige grüne Wiese auf der Sonnenseite von Jochberg, beim Oberhausenweg, einmal so etwas wie ein kleiner Ortsteil werden soll. Vier Hektar umfasst die Fläche von „Riesern“, welche über den Bodenfond gekauft wurde.

Welche Wohnformen braucht es?
In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden die Weichen für die Entwicklung des Mammut-Wohnprojektes gestellt. Der soziale Wohnbauträger „Neue Heimat“, der Bodenfond und die Gemeinde rufen eine sogenannte Auslobung für Architekten aus. „Experten werden sich Gedanken machen, wie das Wohngebiet ausschauen soll. Welche Wohnformen sind gefragt, wo braucht es Parkplätze, Spielplätze, Begegnungszonen etc.“, erklärt Bürgermeister Günter Resch (parteifrei).

Vorteile einer Auslobung
Ein Vorteil einer Auslobung ist, dass das Gewinnerprojekt nicht in Stein gemeißelt ist, erklärt Resch: „Der Sieger verpflichtet sich Nachbesserungen zu machen, falls in einem anderen Projekt etwas drinnen ist, was uns als Gemeinde gut gefällt.“
Fix ist bereits, dass in einem steileren Bereich aus geologischen Gründen ein Geschossbau kommen muss. Die restliche Verbauung soll mit Mehr- oder Einfamilienhäusern bzw. Wohnanlagen über Jahrzehnte entstehen - mit dem Siegerprojekt als Basis. „Wir machen hier keine Schnellschüsse. Das wichtigste ist, dass sich die Bewohner dann dort wohlfühlen. Es soll nett werden“, betont Resch.

Der unmittelbare Wohnbedarf in Jochberg konnte durch kürzlich realisierte Projekte einigermaßen abgedeckt werden. Die Nachfrage nach leistbaren Grundstücken sei aber nach wie vor groß, so Resch. Jochberger haben bei der Wohnungs- und Grundstücksvergabe einen Vorteil, die Gemeinde ist jedoch auch offen für Zuzug. Der Bürgermeister bittet aber nur um ernsthaft gemeinte Anfragen. „Es ist uns jetzt schon öfter passiert, dass sich jemand gemeldet hat, der keine wirklichen Absichten hatte. Nur mal schauen, ob man von der Gemeinde ein Grundstück oder eine Wohnung bekommen würde – das ist nicht fair.“
Mit der Schaffung von leistbaren Grundstücken schwingt bei der Gemeindeführung auch  die Angst vor Spekulation mit: „Wir versuchen alles, um uns bestmöglich mit Verträgen über Jahre gegen Spekulationen abzusichern. Die Herausforderung ist groß.“

Endplanung: Straße
Die Straße zum Riesern-Areal befindet sich in der letzten Planungsphase. „Ich könnte ein Buch über diese Straße schreiben“, schmunzelt der Bürgermeister, „ hoffe aber, dass wir im Herbst mit dem Bau beginnen können.“ Die ersten Grundstücke könnten schon 2024 an den Mann gebracht werden. Johanna Monitzer

Bild: Rund vier Hektar leistbarer Wohnraum wartet in Jochberg auf seine Entwicklung. Foto: Archiv

 
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