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Kitzbüheler Anzeiger
03.07.2022
News  
 

Littering belastet Umwelt schwer

Verpackungen, Aludosen, Zigarettenstummel, Papiertaschentücher: Achtlos weggeworfene Abfälle werden auf öffentlichen Plätzen und in der freien Natur zunehmend zur Belastung.

Kitzbühel | „Der englische Begriff „Littering“ bezeichnet im Deutschen das achtlose Wegwerfen von Abfällen. Klingt harmlos, ist es aber nicht, wie Monika Ehrenstrasser von den Abfallwirtschaftsverbänden Kitzbühel und Kufstein bekräftigt. In öffentlichen Parkanlagen, auf Spielplätzen und ausgewiesenen Grillplätzen, am Straßenrand oder einfach nur hinter einem Baum unter Blättern vergraben, landen ungehemmt Fast-Food-Verpackungen, PET-Flaschen, Getränkedosen, Baby-Feuchttücher und jede Menge Zigarettenstummel - und es wird immer mehr, klagt Ehrenstrasser.  

Plastik verrottet nicht
Die Auswirkungen dieser Vermüllung sind beachtlich: Vieles bleibt sehr lang in der Umwelt, bis es vollständig abgebaut ist. Ehrenstrasser: „Kunststoffe verrotten aber niemals, sie zersetzen sich nur in Mikroplastik. Eine Chipstüte könnte demnach noch in 500 Jahren am Seeufer liegen, wenn sie nicht entsorgt wird.“ Auch Zigarettenstummel zählen zu den am meisten weggeworfenen Gegenständen - mit giftigen Auswirkungen. Ehrenstrasser: „Die Filter bestehen aus Kunststoff, vermischt mir Arsen, Cadmium und Nikotin. Ein einziger Filter kann bis zu 10.000 Liter Grundwasser verunreinigen.“
Schwerwiegende Nebenwirkungen haben auch Aludosen. Nicht nur aufgrund ihrer Bestandteile, sondern weil sie für Tiere gefährlich sind. Es sei schon vorgekommen, dass eine Kuh von ihren Qualen erlöst werden musste, weil sie eine zerquetschte Aludose in einem Heuballen gefressen hat, weiß die Abfallberaterin.

Trotz eines gut funktionierenden Abfallentsorgungssystems - Litteringabfälle müssen als Restmüll entsorgt werden - hinterfragt Ehrenstrasser laufend die Gründe für dieses achtlose Verhalten. Sie seien „irgendwo zwischen Respektlosigkeit, Faulheit oder Gleichgültigkeit“ angesiedelt - gemäß dem Motto „Hinter mir die Sintflut“.
Bewusstseinsbildung fängt für die Abfallberaterin daher schon im Kindheitsalter an: Sie besucht regelmäßig Volksschulen, um schon die Kleinsten auf das Littering und dessen gravierende Folgen für Natur, Mensch und Tier aufmerksam zu machen. Alexandra Fusser

Bild: Es ist traurig, was sich nach wenigen Minuten in der Natur offenbart: eine Handvoll Müll, der nicht oder nur kaum verrottet. Foto: Abfallwirtschaftsverband

 
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