Kitzbüheler Anzeiger
09.02.2023
News  
 

Lawinengefahr bleibt erheblich

Heftige Niederschläge und starker Wind ließen die Lawinengefahr am Wochenende auf Stufe vier schnellen. Auch in dieser Woche  bleibt diese mit Stufe drei noch „erheblich“.

Fieberbrunn | In Fieberbrunn blieben die Bergretter am ersten Februar-Wochenende nicht von Lawineneinsätzen verschont:  Drei schwedische Variantenfahrer im Alter von 48, 50 und 51 Jahren waren östlich des Gipfelmassivs „Henne“ unterwegs. Beim Einfahren in einen steilen und felsdruchsetzten Hang lösten sie eine Lawine aus. Der 50-Jährige konnte seinen Airbag-Rucksack aktivieren, er wurde ca. 150 Meter mitgerissen und kam an der Oberfläche der Lawine zu liegen. Er wurde von anderen Skifahrern ausgegraben und erstversorgt. Sein 48-jähriger Kamerad konnte den Airbag jedoch nicht mehr rechtzeitig auslösen. Er wurde ebenfalls ca. 150 Meter mitgerissen und verschüttet.

Mit Hilfe von LVS-Geräten konnten Fieberbrunner Bergrettter den Mann lokalisieren und in weiterer Folge ausgraben. Beide Wintersportler wurden verletzt ins Krankenhaus St. Johann gebracht, der 51-Jährige blieb unverletzt. Im Einsatz standen die Bergrettung Fieberbrunn mit 27 Mann und zwei Hundeführern, die Pistenrettung Fieberbrunn, zwei Notarzthubschrauber, der Polizeihubschrauber und Alpinpolizisten.

Airbag-Rucksack löste aus
Schon tags zuvor wurde Alarm ausgegeben, als ein 15-jähriger Wintersportler verschüttet wurde. Zwei Österreicher im Alter von 23 und 29 Jahren sowie zwei Deutsche im Alter von 15 und 60 Jahren waren westlich der Gondelbahn Reckmoos in einer Variantenabfahrt nördlich des Henne-Gipfelgrates eingefahren. Beim Queren einer Rinne hatte sich eine Lawine gelöst, die den 15-Jährigen mitriss. Der Deutsche konnte seinen Lawinenrucksack auslösen und wurde nur teilweise verschüttet. Die zwei Österreicher und der 60-Jährige leisteten Erste Hilfe und setzten einen Notruf ab. Der 15-Jährige wurde von der Bergrettung und der Mannschaft des Notarzthubschraubers erstversorgt und anschließend mit schweren Verletzungen in die Klinik Innsbruck geflogen.

Angesichts der vielen Sonnenstunden gibt der Lawinenwarndienst des Landes Tirol daher auch für die kommenden Tage die Lawinengefahrenstufe 3, „erheblich“ oberhalb der Waldgrenze  aus und warnt einmal mehr vor Leichtsinn: „Für Fahrten im freien Gelände sind unbedingt Fachwissen und angepasstes Verhalten erforderlich.“
Alle Informationen zur aktuellen Lawinensituation finden sich unter www.lawinen.report. Dieser wird von de Experten jeweils um 17 Uhr für den darauffolgenden Tag online gestellt.Alexandra Fusser

Bild: In Fieberbrunn mussten die Bergretter gleich zweimal nach verschütteten Variantenfahrern suchen. Foto: Zoom.Tirol

 
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