Kitzbüheler Anzeiger
15.02.2021
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Langes Warten um Gutes zu tun

Gutes Tun und darüber im Gespräch bleiben, das ist beim Blutspenden im Bezirk derzeit gut möglich. Denn wer es bis zur Spende schafft, hat bereits einen langen Weg zurückgelegt.

Kitzbühel, Oberndorf | Am vergangenen Freitag fand die Blutspendeaktion im K3 in der Wirtschaftskammer in Kitzbühel statt. Trotz der langen Öffnungszeiten von acht Stunden konnten auch hier nicht alle Spender ihr Blut abgegeben. Mehrere Tage davor gab es in Oberndorf das gleiche Bild, vier Stunden lang war das Blutspenden möglich, nach zwei Stunden wurde dann eine Infomation ausgehängt, dass keine Spender mehr warten sollen. Und Warten, das musste man lange.
   Bis zu zwei Stunden musste man für Anstellen im Freien und der Spende durchaus einberechnen. In normalen Jahren dauert eine Spende zwischen 35-45 Minuten inkl. der nachfolgenden Pause. Alles aufgrund der hohen Hygieneauflagen bezüglich des Coronavirus? Der Blutspendedienst des Roten Kreuzes informiert.

Großer Andrang um zu Helfen
Eine ungebrochene hohe Blutspendebereitschaft bestätigt das Rote Kreuz. Ein Team ist fast täglich in Tirol unterwegs um Spenden abzunehmen. Die Befürchtungen aufgrund des Lockdowns haben sich damit nicht bestätigt, die Beteiligung bleibt weiterhin hoch. „Doch ohne Wartezeit finden derzeit kaum Blutspendetermine statt“, erklärt Manfred Gaber, organisatorischer Leiter des Blutspendedienstes Tirol vom Roten Kreuz.
Ein Grund für den Andrang ist das ausgeweitete Angebot, denn seit 1. Oktober gibt es ein besonderes Zuckerl für alle Spender. Im Rahmen der Untersuchung wird ein freiwilliger Anti-Körper-Test durchgeführt.

Ticketsystem für Wartende
Eingeführt hat der Blutspendedienst nun ein neues Ticketsystem, damit die Zeit besser abgeschätzt werden kann. „Ab zirka 18 Uhr beginnen wir, den eintreffenden Spendern Tickets auszuteilen und sagen ihnen, wie lange in etwa ihre Wartezeit sein wird. So können sie entscheiden, ob sie vor Ort warten oder in der Zwischenzeit eine Besorgung oder einen Spaziergang tätigen wollen; oder ob sie lieber zu einem anderen Termin wiederkommen.“, erklärt Garber. Ein weiterer Vorteil des Systems: Damit kann auch die Spende besser reguliert werden, denn eine Blutkonserve hat eine maximale Haltbarkeitsdauer von 42 Tagen.

Die Herausforderung für das Rote-Kreuz-Team ist hoch. Es gilt Blutangebot und –nachfrage auf einem annähernd gleichen Niveau zu halten. Derzeit sind die Blutkonservenlager prall gefüllt. Aber eins stellt Gaber klar: „Die Situation wird kommen, wo wir wieder eine steigende Nachfrage nach Blut haben und dann wieder viele Spender brauchen“.
Aber nicht nur vor der Spende heißt es warten, auch nach der Spende ist Geduld gefragt: Die Auswertung der Ergebnisse dauert derzeit zwei Wochen und länger. Der nächste Spendetermin ist am 9. März in Brixen. Verena Mühlbacher

Bild: Die Spendenbereitschaft der Tiroler ist trotz Wartezeiten und umfasseneden Hygiene- und Schutzbestimmungen beim Blutspenden groß. Foto: Rotes Kreuz Tirol, Die Fotografen

Kurz notiert - Gut informiert zur Blutspende
Bezirk | Bei der Blutspende werden rund 465 ml Blut aus der Armvene der Spender entnommen. Das abgenommene Vollblut wird unmittelbar darauf im Labor Sicherheitstests unterzogen, in verschiedene Komponenten getrennt und in der Produktion zu verschiedenen Blutprodukten verarbeitet, die dann Patienten erhalten. Das Mindestalter bei der Spende beträgt 18 Jahre, das Höchstalter 70 Jahre. Frauen dürfen vier bis fünf Mal pro Jahr, Männer bis zu sechs Mal pro Jahr Blutspenden. Der Mindestabstand zwischen zwei Vollblutspenden muss acht Wochen betragen. Quelle: Rotes Kreuz

 
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