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Kitzbüheler Anzeiger
13.02.2023
News  
 

Kostendruck belastet Handwerk

Was sich beim Tiroler Wirtschaftsbarometer schon angekündigt hat, zeigt sich nun auch in der Stimmungslage von Gewerbe und Handwerk: Kostendruck und Arbeitskräftemangel dämpfen die Erwartungen der Sparte.

Bezirk, Tirol  | Nur 14 Prozent der Tiroler Betriebe gehen mit positiven Erwartungen in das erste Quartal 2023. 62 Prozent erwarten keine Veränderung. 41 Prozent rechnen mit geringeren Auftragseingängen oder Umsätzen.  Das zeigt eine Auswertung der KMU Forschung Austria für die Sparte Gewerbe und Handwerk auf. Die Werte stellen einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr dar. In vielen Branchen der Sparte sind die Gewinnspannen sehr schmal und es reichen schon geringe Kostensteigerungen, um in den Verlustbereich zu gelangen. „Unsere große Sorge ist, dass die Konjunkturlokomotive, das Bau- und baunahe Gewerbe, an Schwung verliert, worunter in der Folge viele Bereiche leiden würden“, erklärt Spartenobmann Franz Jirka. Den Betrieben machen vor allem stark gestiegene Material-, Energie- und Personalkosten, aber auch der Arbeitskräftemangel zu schaffen.
Der Spartenobmann gibt sich trotz allem kämpferisch: „Unsere Betriebe haben die letzten drei schwierigen Jahre geschafft, sie werden auch diese Krise überwinden. Optimisten leben nicht nur länger, sie überleben auch länger – selbst in turbulenten Zeiten.“

Reformen als Weg durch die Krise
Ein Lichtblick für die Betriebe sei die Neuaufstellung des Energiekostenzuschusses für 2023. Für kleine Betriebe wird der Zuschuss von 30 % auf 60 % verdoppelt, zudem wird der Bezieherkreis erweitert. „Diese Abfederung der eklatanten Mehrkosten ist absolut notwendig und gibt den Betrieben eine Perspektive für 2023. Jetzt braucht es eine rasche und unbürokratische Abwicklung“, fordert Franz Jirka. Der Spartenobmann kämpft schon seit Jahren gegen ausufernde Bürokratie. Auch heuer wird er nicht müde zu betonen, dass entsprechende Maßnahmen gesetzt werden müssen, damit die Unternehmen investitionsfähig bleiben und sich das Erwartungstief nicht zur Abwärtsspirale auswachse.

Eine einfache und wirkungsvolle Maßnahme, um mehr finanziellen Spielraum zu schaffen, liege in der Investitionsprämie, so Jirka. Er fordert eine Verlängerung um ein Jahr. Auch darüber hinaus gebe es Möglichkeiten, mit denen sich die Liquidität der Unternehmen stützen und neue Investitionen anstoßen lassen: Ein attraktiver gestalteter Investitionsfreibetrag, bis Ende 2023 ausgedehnte Garantien für Betriebsmittelkredite und ein Verlustrücktrag auf Dauer würden den Betrieben kurzfristig wichtigen Bewegungsspielraum zurückgeben. Die Steuerquote, insbesondere die Lohnnebenkosten, müssten drastisch gesenkt werden, unterstreicht Jirka eine Forderung der Wirtschaftskammer. KA/gale

Bild: Die Sparte Gewerbe und Handwerk blickt mit gedämpften Erwartungen ins neue Jahr. Optimismus und Reformen sollen den Weg bereiten. Foto: Pixabay

 
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