Kitzbüheler Anzeiger
08.03.2022
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Kopfschütteln über Windpark-Plan

Das Ski- und Wandergebiet Resterhöhe als Standort für einen Windpark: Darüber scheiden sich dies- und jenseits der Landesgrenze die Geister. Die Gemeindechefs sind skeptisch.

Mittersill, Kitzbühel | Ein Windpark mit geschätzten sechs bis acht Windrädern auf 1.800 bis 2.000 Metern Seehöhe: Geht es nach dem Willen der Salzburger Landesregierung, könnte dieses Szenario schon bald zur Realität werden.

Mit Windkraft die Klimaziele erreichen
Die vom Salzburger Raumordnungslandesrat Josef Schwaiger angekündigten Windmessungen auf der Resterhöhe stehen bislang noch aus, doch der in Auftrag gegebene Umweltbericht des Salzburger Landesentwicklungsprogrammes bescheinigte dem Gebirgskamm Resterhöhe-Rossgruberkogel entlang der Salzburger-Tiroler Landesgrenze  bereits „hohe Tauglichkeit“. Das Gebiet wurde als Windkraft-Vorrangzone ausgewiesen, wir haben berichtet.   
Wenig Freude löst das Land Salzburg, das zur Erreichung der Klimaziele 2030 mit Nachdruck auf Windkraft setzt, mit diesem Vorhaben in den betroffenen Pinzgauer Gemeinden, aber natürlich auch bei den Tiroler Nachbarn aus. Das Skigebiet Resterhöhe, betrieben von der Bergbahn AG Kitzbühel, liegt bekanntlich auf Bramberger und Mittersiller Boden; im Falle des Falles wären diese beiden Gemeinden mit der Widmung befasst, so will es das Salzburger Recht.  

Widmung: Gemeinden sind am Zug
Beim Mittersiller Stadtchef Wolfgang Viertler stößt die Idee der Salzburger Landesregierung jedenfalls - wie auch bei seinem Bramberger Amtskollegen Hannes Enzinger -  auf Skepsis. Für die Resterhöhe stellt er die Windkraft-Pläne in Frage, derzeit gäbe es aber noch kein konkretes Projekt.  Aus seiner Sicht sei es „höchst unwahrscheinlich“, dass in einem belebten Ganzjahres-Tourismusgebiet ein derartiges Vorhaben genehmigt würde, erklärt er gegenüber dem Kitzbüheler Anzeiger. Begründung: Die erforderlichen Abstände zwischen den Kraftwerken und der touristischen Infrastruktur könnten nicht eingehalten werden, daher scheide der Standort aus, sagt Viertler, der die Vorrangzonen des Landes Salzburg generell für „diskussionswürdig“ hält. Erneuerbaren Energien stehe er grundsätzlich offen gegenüber. Viertler: „Trotzdem muss nicht auf jedem Berg ein Windrad stehen.“Alexandra Fusser

Bild: Windkraftanlagen in Gebirgslagen? Ein heikles Thema, das in der Öffentlichkeit sehr oft auf Ablehnung stößt (Symbolbild). Foto: stock.adobe.com

 
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