Kitzbüheler Anzeiger

Westendorf

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4 Dezember 2020 Thema Als Heilige Drei Könige oder „Weise aus dem Mor- genland“ bezeichnet die christliche Tradition die in der Weihnachtsgeschichte des Matthäusevangeliums erwähnten „Sterndeuter“ (im griechischen Ausgangs- text Μάγοι, Magoi, wörtlich „Magier“), die durch den Stern von Betlehem zu Jesus geführt wurden. Die Heiligen Drei Könige werden als Schutzpatro- ne der Reisenden, Pilger, Kaufleute, Gastwirte und Kürschner verehrt. Seit 1958 gibt es die Stern- singeraktion, bei der Kinder als Könige verkleidet Spen- den für ihre Not leidenden Altersgenossen in der soge- nannten Dritten Welt sam- meln. Kann die Darstellung der Heiligen Drei Könige in Krippen rassistisch sein? Über diese Frage wird mitt- lerweile heftig diskutiert, seit eine Kirchengemeinde aus Ulm angekündigt hat, die drei Weisen wegen ras- sistischer Merkmale vorerst aus ihrer Krippe verbannen zu wollen. Auch die Frage, ob Sternsinger heute noch geschminkt werden sollten, ist wieder aufgeflammt. In der Novemberausgabe des Westendorfer Boten war dazu auch ein Leserbrief ab- gedruckt. Die Debatte über die Dar- stellung der Heiligen Drei Könige hat also für Aufre- gung innerhalb der Kirche und darüber hinaus gesorgt. Die Meinungen gehen aus- einander. Für die meisten ist „klar, dass die Darstellung des Königs Melchior als Mensch schwarzer Haut- farbe nichts gemein hat mit rassistischem Denken. Mit derartigen Unterstellungen macht man eine lange Tra- dition in ihrer Unbefangen- heit schlecht und unterwirft sie einem unangemessenen Anpassungsdruck“, heißt es z.B. aus dem Bistum Re- gensburg, und der Passauer Domdekan Dr. Bauernfeind meint sogar: „Gerade die Heiligen Drei Könige sind eines der frühesten Beispie- le für Gemeinschaft, Uni- versalität und Gleichheit. Die Könige und Sterndeuter sind auf Augenhöhe, ganz unabhängig von Hautfarbe und Herkunft. Es geht um die biblische Botschaft, die sie überbringen, und nicht darum, wie sie aussehen!“ Auch die Debatte um die Sternsinger ist wieder auf- geflammt. Es geht vor allem um die Frage, ob es ange- messen ist, Kinder dabei schwarz zu schminken. „Wie die Kinder die Heili- gen Drei Könige darstellen, soll vor allem ihrer Freude, Phantasie und ihrer Kreati- vität überlassen bleiben“, ist die überwiegende Meinung, schließlich seien die drei Könige ja auch Darsteller der drei Erdteile, die damals bekannt waren. In Österreich ist die Dis- kussion bis jetzt noch nicht richtig hochgekocht. „Wich- tig ist, darauf zu achten, dass die Darstellung dieser Figu- ren nicht herabwürdigend oder lächerlich machend er- folgt“, erklärt Rudolf Rem- ler-Schöberl von der Drei- königsaktion des Hilfswerks der Katholischen Jungschar. Die Diskussion um den „Mohr“ in der Krippe reiht sich nathlos in aktuelle De- batten ein, in denen oft fast krampfhaft versucht wird, irgendwo irgendeine Dis- kriminierung zu finden. „Zigeunerräder“ werden zur „Zirkusrädern umgetauft, um niemanden zu verschre- cken, die Brauerei der Fami- lie Mohr in Vorarlberg hat Probleme mit ihrem Namen, das „Eskimo-Eis“ wird von manchen kritisiert, Behin- derte werden zu „Menschen mit besonderen Bedürf- nissen“, die Bezeichnung „Fräulein“ ist offenbar dis- kriminerend usw. Tatsächlich gibt es im Leben viele Formen von Diskrimi- nierung. Es stellt sich die Frage, ob es nicht wichtige- re Dinge gäbe, für die man sich einsetzen sollte, als ge- bräuchliche Bezeichnungen ändern zu wollen. Quellen: idowa, Krone Diskussion über „Herabwürdigung“ Darf ein König schwarz sein? Bei den meisten Krippenfiguren ist einer der Drei Heiligen Könige dunkelhäutig (Foto: pixabay). Glaube - Hoffnung - Liebe Glaube, Hoffnung und Liebe atmen in uns auf ihre Weise, die stillen Begleiter für unsere Lebensweise. Die Glaube ist eine Macht wie ein Fels aus edlem Stein. Hoffnung ist tröstender Beschützer, sie hüllt uns in Wärme ein. Liebe, die innigste Kraft, Herzen sanft umschließt, in seliger Wonne das Glück genießt. Diese Gaben führen uns bis zum Ende der Zeit, Glaube, Hoffnung und Liebe uns befreit. Aus dem Buch „Ein Bündel voller Glück“ von Kathi Pöll, erhältlich in der Sennerei, bei „Meine bunte Welt“ und in der Kunstschmiede Unterrainer
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