Kitzbüheler Anzeiger

Hopfgarten im Brixental

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September 2022 3 HOPFGARTNER BLATTL Geschätzte K unden unserer Kommunalbetriebe Hopfgarten! Die Kommunalbetriebe versorgen den Großteil der Be‐ völkerung von Hopfgarten und viele Wirtschaftsbe‐ triebe mit Energie aus Wasserkraft. Nicht nur auf Grund diverser Medien und deren Berichte, die ohne Hinter‐ grundwissen und äußerst magerer Recherche offen‐ sichtlich nur auf Schlagzeilen aus sind, sondern weil es uns in erster Linie das größte Anliegen ist, unsere Kun‐ den bestmöglich, basierend auf einer vernünftigen Preisbasis, zu bedienen und betreuen, möchten wir ih‐ nen einige Fakten zur unabwendbaren Erhöhung des Energiepreises ab dem 15. August dieses Jahres darlegen. Wir liefern derzeit an unsere Kunden ca. 22 Mill. Kilo‐ wattstunden Strom, wovon wir ca. 55%, das sind ca. 12 Mio. KWh, an der Börse zukaufen müssen. Der Zu‐ kauf hat zwischenzeitlich Dimensionen erreicht (Wir erwarten dafür heuer einen A ufwand von ca. 2,9 Mio. €!), der ‐ bei gleichbleibendem Energiepreis aufs ganze Jahr gesehen ‐ um 1,2 Mio. € über den Einnahmen aus dem Verkauf der Energie liegen würde. Solche Geschäfte sind nicht tragbar und auch nicht verantwortbar. Aus diesem Grund war dringendes Handeln angesagt und so hat sich der Beirat der KBH einstimmig durchgerun‐ gen, die Energiepreise ab 15. August 2022 um 140% zu erhöhen. Der Strompreis setzt sich ja bekanntlich aus dem Energiepreis, dem Preis für die Netznutzung und den Steuern zusammen, sodass sich letztendlich der Strompreis ab dem vorhin genannten Zeitpunkt um 80% erhöht. So wie sich die Lage darstellt, ist auch für 2023 mit keiner Entspannung auf dem Preissektor zu rechnen. Da wir‐ wie allgemein bekannt – Flusskraft‐ werke betreiben, versuchen wir natürlich auch im Sinne unserer Kunden jenen Energieanteil, den wir selber nicht verwerten können, bestmöglich im Sinne unserer Kundschaft zu verkaufen. Die wirtschaftliche Situation allein betrachtet, hätte eine wesentlich größere Energiepreiserhöhung zur Folge haben müssen. Allerdings haben wir uns für heuer entschlossen, den eigenerzeugten Strom im Wert von rd. 850000,‐ € (entspricht unserem bis August gültigen Kundentarif) auf Grund der äußeren Umstände fast zum Nulltarif abzugeben, um unsere treuen Kunden zu entlasten. Dies wird im heurigen Geschäftsjahr zu bit‐ teren Verlusten führen und uns in den nächsten Jahren bei den Investitionen massiv einschränken. Für den einzelnen Haushalt mit einem durchschnitt‐ lichen Verbrauch von 4500 KWh wird sich der Strom‐ preis übers ganze Jahr 2022 betrachtet um ca. € 300,‐ erhöhen. A bzüglich Energiebonus verbleibt eine mo‐ natliche Mehrbelastung von ca. 12,50 €. Wir haben mit dieser Vorgehensweise als Unternehmen das Wort so‐ ziale Verantwortung mehr als ernst genommen. Gleich‐ zeitig dürfen wir auf die vom Bund bzw. Land in A us‐ sicht gestellten Preisbremsen bzw. – deckel verweisen, die zu einer weiteren Entlastung der Konsumenten bei‐ tragen werden. Zudem haben wir die Geschäftsführung beauftragt, unsere Geschäftsstrategie zu überdenken und neue Überlegungen an zu stellen. Für den Beirat der K ommunalbetriebe: Sieberer Paul, Obmann Anton Pletzer, Obmannstellvertreter Liebe HopfgartnerInnen! Der Sommer neigt sich schon wieder dem Ende zu und viele freuen sich auf den Herbst, der für sie zu den schön‐ sten Jahreszeiten zählt. A uch die Kindergärten und Schu‐ len nehmen den Regelbetrieb wieder auf. Ich wünsche an der Stelle allen Betroffenen einen guten Start, viel Freude und Spass beim Lernen und Spielen in den neuen Gruppen und Klassen, speziell den Erstklasslern. Für uns alle wird der September spannend, findet doch am 25. 9. die Landtagswahl statt. Die Parteien rüsten sich für die „heiße Wahlkampfphase“ und stellen ihre Programme vor. Wir leben derzeit in einer herausfor‐ dernden Zeit, ausgelöst durch die Geldpolitik der E uro‐ päischen Zentralbank, dem Krieg in der Ukraine, der noch immer unter uns grassierenden Viren und anderem mehr. Niemand ist in der Lage, die Probleme auf einen Schlag zu lösen, aber wir alle können durch unser Ver‐ halten einen großen Beitrag dazu leisten. Nachhaltiger zu leben und wirtschaften, dazu sind wir alle gefordert. Ich habe im Sommer mit vielen Menschen den Kontakt gepflegt und mir Meinungen zu den verschiedensten aktuellen Themen angehört. Dabei hat mich doch über‐ rascht, dass viele junge Menschen die Meinung vertreten, dass es auch in Zukunft, um den Wohlstand zu halten, notwendig sein wird, nicht weniger sondern allgemein wieder etwas mehr zu arbeiten und schneller zu stu‐ dieren. Großen R espekt möchte ich auch der älteren Ge‐ neration zollen, die unter der Teuerung – wie alle Men‐ schen – leidet und trotzdem mit der „kleinen“ Rente das Auslangen findet. Natürlich sind A bfederungsmaßnah‐ men speziell im Energiebereich notwendig, die ja auch bereits ausbezahlt bzw. zugesagt worden sind, gebe allerdings auch zu bedenken, dass der Staat ja nur Geld verteilen kann, das wir diesem über die abzuliefernden Steuern geben. Deshalb sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Abfederungsmaßnahmen auch sozial ausgewogen sind und jenen zu Gute kommen, die sie am dringendsten brauchen. Abschließend darf ich Ihnen für den kommenden Herbst alles Gute wünschen und Sie ersuchen von Ihrem de‐ mokratischen Recht, wählen zu gehen, Gebrauch zu ma‐ chen. Mit freundlichem Gruß: Sieberer P aul, Bgm.
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