Kitzbüheler Anzeiger
25.10.2021
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Kirchturmuhr schlägt wieder

Feierstunde im Glockendorf in Waidring: Die liebevoll restaurierte historische Kirchturmuhr ist das neue Glanzstück in der Austellung im Biatron.

Waidring | Sie ist der neue Stolz der Mitglieder des Vereins „Glockendorf Tirol“ – die restaurierte Kirchturmuhr, die jetzt einen ganz besonderen Platz im Glockendorf Tirol im Biatron am Parkplatz Steinplatte hat.

Am Freitagabend luden die Verantwortlichen zu einer Feierstunde, um die aufwendig restaurierte Uhr der Öffentlichkeit zu präsentieren. Nach der Begrüßung durch Hans Steiner, der den erkrankten Obmann Andreas Kals vertrat, erzählte Richard Foidl von der bewegten Geschichte der Uhr, die bis zum Jahr 1938 im Kirchturm der Waidringer Pfarrkirche Dienst getan hat. Die Uhr habe 200 Jahre lang verlässlich und hörbar die Zeit angegeben und habe damit den Menschen Sicherheit und Vertrauen geschenkt, so Foidl. Danach wurde eine elektrische Uhr eingebaut. Bis zum Vorjahr habe die Uhr, die nach wie vor im Kirchturm war, keinen Schlag mehr getan.

Daher machten sich die Waidringer auf die Suche nach einem Fachmann, der die Uhr wieder zum Schlagen bringen würde. Und fanden ihn in Michael Neureuter aus dem salzburgischen Bad Vigaun, der sich von dem Auftrag begeistert zeigte.

Uhr um 233 Gulden von einem Kloster gekauft
Im Rahmen der Präsentation erzählte er die Geschichte  des historischen Kleinodes. Demnach soll die Uhr um 1750 gebaut worden sein und im Kloster Maria Waldrast (Steinach am Brenner) ihren Dienst getan haben. Die Waidringer haben sie dann 1795 gekauft und dafür 233 Gulden bezahlt, wie Neureuter u.a. in den Aufzeichnungen von Leonhard Millinger, der im übrigen mit seinem Werk „Das Weltbild“ historische Bekanntheit erlangte, heraus gefunden hat.

Da 1938 dank einer großzügigen Spende eine neue Kirchturmuhr angekauft werden konnete, stand die Uhr über 80 Jahre still. Nach der umfangreichen Restaurierung schlägt und tickt sie jetzt wieder. Da sie im Besitz der Kirche ist, übergab Schwester Barbara Grundschober in deren Namen die Kurbel, um die Uhr zum Laufen zu bringen an Richard Foidl und Hans Foidl vom Verein. Richard Foidl gelang es überdies mit Hilfe hilfreicher ehrenamtlicher Hände den passenden Uhrenkasten zu bauen, in dem das neue Ausstellungstück seinen perfekten Platz gefunden hat. Der Verein lädt am Dienstag, 26. Oktober, von 13 bis 17 Uhr zum „Tag der offenen Tür“.  Margret Klausner

Bild: Architekt Richard Steger, Hans Foidl, Uhrenexperte Michael Neureiter, Richard Foidl, Klaus Reiter, Schwester Barbara Grundschober sowie Hans Steiner (v.l.) freuen sich über das neue Prunkstück in der Ausstellung. Fotos: Klausner

 
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