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Kitzbüheler Anzeiger
20.11.2021
News  
 

Kirchdorfer Sessellift steht still

Die Zukunft des Kirchdorfer Sessellifts ist nach wie vor ungewiss. In diesem Winter wird er nicht in Betrieb genommen. Dass der Lift im nächsten Jahr ganz abgebaut wird, ist nicht auszuschließen.

Kirchdorf | Ohne langes Hin und Her entschied der Kirchdorfer Gemeinderat letzte Woche, dass ihr Sessellift in diesem Winter nicht in Betrieb genommen wird. Geschäftsführer GR Florian Schluifer (Liste Koasa Kraft)  berichtete von einem gemeinsamen Entschluss von Gemeinde, TVB, Skischule sowie Skiclub/Wintersportverein und präsentiert ein von jedem Vertreter unterfertigtes Schreiben: „Wir haben uns in einem Schulterschluss dazu ausgesprochen.Wir fokussieren uns auf unser Anfängergebiet mit Schlepplift, Seillift und Förderband.“

Im letzten Jahr um diese Zeit hatte man noch alles versucht, um einen Betrieb des Sesselliftes zu ermöglichen. Fast 1.000 Unterschriften wurden gesammelt und ein Vouchersystem ins Leben gerufen, um die Kirchdorfer zum Lift-Ticketkauf zu animieren. Die Corona-Maßnahmen machten dann aber alle Anstrengungen zu Nichte: ein Betrieb war aufgrund der fehlenden Touristen nicht machbar, entschieden die Verantwortlichen.
Heuer blieb der Aufschrei aus. Die Kirchdorfer sind mit dem eingeschränkten Angebot im letzten Winter gut gefahren, betont GF Schluifer: „Es hat sich ganz klar herausgestellt, dass der Anfängerbereich gebraucht und gut genutzt wird. Wir ermöglichen damit der heimischen Bevölkerung Skifahren zu lernen – das ist unser Ziel.“

„Dank“ Corona unterm Strich ein Plus
Ein paradoxer Corona-Nebeneffekt: die Liftgesellschaft, die der Gemeinde und dem TVB gehört, bilanzierte aufgrund der staatlichen Hilfen im letzten Jahr trotz Schließung seit langem wieder einmal positiv. Ein Gewinn (ohne Abschreibungen) von rund 50.000 Euro blieb übrig.

Auch eingeschränkter Betrieb kostet Geld
Nichtsdestotrotz wird die Liftgesellschaft in diesem Jahr wieder finanzielle Hilfe brauchen. Der TVB wird wie im letzten Jahr 18.000 Euro zuschießen. Die Gemeinde halbiert ihren Zuschuss um die Hälfte auf 42.000 Euro. „Jede Gemeinde muss Bergbahnen bezuschussen, aber es kommt auf die Verhältnismäßigkeit an. Ich fände es fast wichtiger, dass wir Geld in die Hand nehmen, um das Anfängergebiet zu attraktivieren. Wahrscheinlich muss man sich über kurz oder lang vom Sessellift verabschieden“, so Vize-Bürgermeister Gerald Embacher (Gemeinsame Erpfendorfer Liste).

Bürgermeister Gerhard Obermüller betonte, dass er seit sechs Jahren darum kämpfe, den Sessellift zu erhalten. In der Tat waren immer wieder Investoren und Projekte im Gespräch (der Kitzbüheler Anzeiger berichtete). Ein, wie von der Gemeinde gewünschtes, Ganzjahresprojekt in Zusammenhang mit dem Sessellift, ist aber nach wie vor nicht in Aussicht.

Wie geht es mit dem Sessellift weiter?
Die Gemeinde hat nun die vorübergehende Stilllegung für diesen Winter bei der Bezirkshauptmannschaft beantragt – es handelt sich dabei um noch keine generelle Betriebsaufgabe.  „Manchmal tun sich Zufälle auf - diese möchte ich in der Öffentlichkeit aber nicht kundtun“, meinte dazu GF Schluifer. Die Gemeindeführung will sich bis zum Frühjahr/Frühsommer mit einer Entscheidung über die Zukunft des Sesselliftes Zeit geben. Somit darf sich nach den Wahlen im Februar der neue Gemeinderat mit der Causa befassen. Johanna Monitzer

Bild: Ob der Sessellift in Kirchdorf eine  Zukunft hat, wird sich wohl erst nach den
Gemeinderatswahlen entscheiden. Foto: Monitzer

Außerdem - Hochfeld-Lifte bleiben zu
St. Johann | Schlechte Nachrichten für die angrenzenden Hotelbetriebe: Die Hochfeld-Lifte bleiben in diesem Winter geschlossen, teilt SkiStar St. Johann mit. Wenn es die Schneelage zulässt, wird die Rodelbahn ab 30. Dezember von Donnerstag bis Sonntag bis 24 Uhr beleuchtet – erreichen kann man sie zu Fuß.

Welche Anlagen gehen in Betrieb?
Fix ist bereits auch, dass die Sesselbahn „Penzing“ in diesem Winter nicht in Betrieb gehen wird. Die restlichen Anlagen werden schrittweise ab 8. Dezember geöffnet, so SkiStar. Wie es mit den St. Johanner Bergbahnen und dem geplanten Verkauf der Mehrheitsanteile von SkiStar an die Zillteraller Schultz Gruppe weitergehen wird, ist nach wie vor offen. Wie berichtet beschäftigen sich die Gerichte mit der Causa. jomo

 
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