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Kitzbüheler Anzeiger
26.07.2021
News  
 

Keine Zustimmung für Verkauf

Der Aufsichtsrat der St. Johanner Bergbahnen stimmte in seiner Sitzung am 16. Juli wieder nicht dem Verkauf der Anteile von Skistar an die Schultz-Gruppe zu. Die nächsten Verhandlungen könnten nun vor Gericht stattfinden. Klagen stehen von Skistar und von der Marktgemeinde im Raum.

St. Johann | Am 5. Mai wurde die Vertragsunterzeichnung zwischen Skistar und der Schultz-Gruppe für die Übernahme der schwedischen Anteile an den Bergbahnen St. Johann GmbH (69 Prozent) bekanntgegeben. Für die Übernahme bedarf es auch der Zustimmung durch den Aufsichtsrat. Der erste Anlauf dazu erfolgte am 28. Mai – der Termin für eine außerordentliche Generalversammlung platzte. Der Aufsichtsrat teilte mit, dass man dem Kauf aufgrund fehlender Informationen nicht zustimmen könne. Es folgten Gespräche mit Käufer Heinz Schultz, der seine Pläne für das St. Johanner Seilbahnunternehmen präsentierte – zu einer Zustimmung seitens des Aufsichtsrates kam es nicht.

Abberufung von Seiwald aus dem Aufsichtsrat
In der außerordentlichen Generalversammlung vom 25. Juni wurde der bisherige AR-Vorsitzende Stefan Seiwald aus seiner Position abberufen. Bei der Vorstandssitzung wurde Stefan Sjöstrand zum Vorstandsvorsitzenden gewählt, der auch CEO und Präsident von SkiStar AB ist. Zudem wurde mit Anders Hakan Örnulf ein weiterer Geschäftsführer installiert. Mit dem „Rauswurf“ von Seiwald zeigt sich die Marktgemeinde St. Johann (hält 13,98 Prozent der St. Johanner Bergbahnen) nicht einverstanden, Einsprüche wurden erhoben und nun plant man rechtliche Schritte einzuleiten. „Wir hätten ja parallel dazu jemanden für die Position des Aufsichtsratsvorsitzenden nominiert. Das wurde abgelehnt und auch dagegen wollen wir rechtlich vorgehen“, erzählt St. Johanns Bürgermeister Hubert Almberger: „Wir haben immerhin fast 14 Prozent, das können wir uns nicht gefallen lassen. Aber es gilt Fristen einzuhalten, zudem warten wir noch auf das Protokoll von dieser Sitzung.“ Noch ist die Marktgemeinde in Wartestellung – man will sehen, was das schwedische Unternehmen in einem der nächsten Schritte präsentiert.

Geschwärzte Vertragszeilen
Der Aufsichtsrat stimmte in seiner Sitzung am 16. Juli erneut nicht der Übernahme zu. In der vertraglichen Vereinbarung zwischen Skistar und der Schultz-Gruppe sind Teile geschwärzt. Daher ist für die Aufsichtsräte nicht alles transparent dargestellt. Für eine Zustimmung wollen die Aufsichtsräte die vollen vertraglichen Inhalte kennen.
Es wird immer wieder kolportiert, dass Skistar nun rechtliche Schritte gegen die Aufsichtsräte plant. Dabei stehen Privatklagen im Raum, da die Aufsichtsräte ihre Pflichten verletzten und nicht für das Wohl der Gesellschaft stimmten. Bestätigt wurde diese Vorgangsweise von Skistar aber nicht.

Skistar: „Schultz der beste Eigentümer“
Von der geplanten Übernahme durch die Schultz-Gruppe will sich Skistar nicht verabschieden. „Vor der Unterzeichnung der Vereinbarung zum Verkauf unserer Anteile an die Schultz-Gruppe haben wir einen umfassenden und langwierigen Sondierungsprozess mit mehreren Interessenten und Bietern durchgeführt. Schultz gab schließlich das stärkste Angebot ab und sicherte Skistar und den St. Johanner Bergbahnen nicht nur die Deckung finanzieller Verpflichtungen zu, sondern versprach auch, die starke Investitionspolitik von Skistar in Zukunft fortzuführen“, teilt Petra Hallebrant von Skistar mit.
Die Schweden sind entschlossen, den Verkauf ihrer Anteile an die Schultz Gruppe, die ihrer Meinung nach der beste Eigentümer für das Unternehmen ist, durchzuführen und arbeiten weiterhin daran, die erforderlichen Zustimmungen für die Transaktion von lokalen Stakeholdern gemäß österreichischem Recht zu erhalten, damit der Verkauf in den kommenden Monaten abgeschlossen werden kann.

Bedauert wird bei Skistar, dass der geplante Start in die nächste Investitionsrunde bei Seilbahnen und Infrastruktur heuer nicht mehr stattfinden kann. „Diese Situation ist auch für uns nicht angenehm. Wir waren voller Tatendrang und wollten durchstarten. Jetzt können wir nur zuschauen und warten“, sagt Heinz Schultz.
Für die Konzession des Jodlalmlliftes, die heuer ausläuft, wurde bereits um eine Verlängerung angesucht. Das Verfahren ist am Laufen. Geschäftsführer Peter Grander ist zuversichtlich, dass dies positiv erfolgen wird. Elisabeth M. Pöll

Bild: Der Verkauf der Anteile von Skistar an die Schultz-Gruppe könnte ein Fall für das Gericht werden. Foto: Freigner

 
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