Kitzbüheler Anzeiger
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15.08.2020
News  
 

„Junge Wilde“ kocht für ihren Traum

Rund 2.500 Bewerbungen aus ganz Europa trudeln beim Kochwettbewerb „Junge Wilde“ des Branchenmagazins rollingpin ein. Unter den sechs Vorfinalisten befindet sich mit Sandra Scheidl eine Fieberbrunnerin. Derzeit befindet sich die Köchin in Norwegen und kocht dort im Maaemo. Es zählt zu den 50 besten Restaurant der Welt.

Fieberbrunn | Nach den Sternen greifen will Sandra Scheidl aus Fieberbrunn. Mit Leidenschaft kocht die mittlerweile 26-jährige und arbeitete schon in mehreren Haubenküchen.  Mittlerweile zählt sie zu den „Shootingstars“ der Sterneküche, heißt es in der Nominierung des Branchenmagazins Rollingpin. „Ich hatte bei der Bewerbung ein gutes Gefühl und fühlte mich dieses Jahr bereit dazu“, erklärte Scheidl und ergänzt, dass sie sehr gehofft hat, es unter die Vorfinalisten zu schaffen. Europaweit können sich die besten Jungköche unter 30 mit ihren Rezepten bewerben. Eine Jury wählt die sechs Vorfinalisten aus. Die Freude war groß, als sie ausgewählt wurde. Die positive Nachricht kam nämlich nicht mit einem Anruf, per Mail oder Brief, sondern der Arbeitgeber wurde informiert und bei einem Meeting die Neuigkeit dann verkündet: „Die Überraschung war groß“.

Menü mit Vorgaben und Überraschungen
Wann und wo das Vorfinale und Finale stattfinden wird, steht noch in den Sternen. Coronabedingt wird derzeit noch abgewartet, der Termin mit Mitte September in Berlin wird wohl in den November verschoben. Es gilt ein Menü für 10 Personen zu kochen. Vorgegeben sind einige Produkte sowie Techniken, die beim Kochen verwendet und angewendet werden müssen. Außerdem gilt es, ein Produkt miteinzuarbeiten, das im Umkreis des Restaurants vorkommt und man selbst erntet. Im Hauptgang setzt Scheidl auf die Komponenten Ribfinger, karamelisierte Zwiebel, Estragon und Islandmoos. Das Dessert setzt sich aus Urkarotte, Kamille und Salad Pea Shoot zusammen. Die große Unbekannte ist die Vorspeise, die Zutaten werden erst am Vortag des Bewerbs bekanntgegeben. Das Schwierigste? „Für mich ist dies wohl die Zeit von vier Stunden“, sagt die Fieberbrunnerin. Unter den fünf Finalisten gibt es auch Konkurrenz aus dem Bezirk:  Alexander Knelle vom Hotel Neuwirt Kitzbühel.

Berufsziel: Sterneküche
Täglich wird 10-12 Stunden in der Küche gestanden. Die Begeisterung am Kochen hat sie mittlerweile an ihre Familie übertragen: „Mittlerweile geht jeder gerne ins Sternerestaurants“, erzählt Scheidl. Bereits in jungen Jahren hat sie das Kochen für sich entdeckt, in der HBLA Saalfelden ist die Entscheidung gereift. Berufsziel: Sterneküche. Die nötige Praxis fehlte, so wurden Arbeitserfahrungen in Berchtesgaden und im Salzburger Land gesammelt. Anschließend reiste sie nach London und hatte ihren Arbeitsmittelpunkt im Restaurant Story und dann an das Roux at Parliament Square – beides Sternelokale.

Beruflichen Feinschliff bei Simon Taxacher
Wie es der Zufall so wollte, kam ein Angebot in der Schweiz nicht zustande und Scheidl bewarb sich bei Haubenkoch Simon Taxacher in Kirchberg. Dort arbeitete sie als Sous Chef (rechte Hand vom Chef und dessen Stellvertreter) sowie als Chef Pâtissier (Küchenkonditor).
Coronabedingt hatte in Norwegen das Restaurant zwei Monate geschlossen. Der Andrang ist seit der Wiedereröffnung aber groß wie eh und je. „Wir sind über 2 Monate lang ausgebucht“, erzählt Scheidl und das, obwohl viele Gäste aus dem Ausland derzeit nicht für`s Essen hinfliegen. Das Faszinierende am Kochen? „Die Kunst etwas zu schaffen und das ganze Drumherum“, sagt Scheidl, die privat gerne japanisch isst und auch Streetfoodmärkte in Asien besucht.

Gewinner bekommt Praktikumsplatz
Als Gewinn winkt ein Rolling Pin-Covershooting, sowie ein Praktikum bei einem der besten Köche der Welt. Außerdem der Titel „Junge Wilde“. Was vermisst du am meisten im Ausland? „Das Sonntagsschnitzel“, schmunzelt Scheidl und sagt, dass es sie wieder in die Heimat zurückziehen wird: „Ein Traum ist es, einmal was eigenes Aufzumachen“. Verena Mühlbacher

Fotos: Sandra Scheidl hat es mit ihrem Hauptgang Ribfinger, karamelisierte Zwiebel, Estragon und Islandmoos in das Vorfinale geschafft. Fotos: privat

 
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