Kitzbüheler Anzeiger
24.03.2022
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Hölzl-Liste ließ die Sitzung platzen

In Reith gehen die Wogen nach der Wahl hoch: Am Montagabend sorgte die Wahl des Vizebürgermeisters für einen Eklat. Die Liste „Reith erhalten - Mitgestalten“ fühlt sich ausgegrenzt, Dorfchef Jöchl kontert der Kritik.

Reith | Innerhalb von fünf Minuten war am Montag alles vorbei – die fünf Mandatare der Liste „Reith erhalten - Mitgestalten“ verließen noch vor Beginn der konstitutierenden Sitzung erbost den Saal. Listenführer Sebastian Hölzl hatte im Namen seiner Kollegen am Nachmittag in der Gemeinde schriftlich den Wunsch deponiert, die konstituierende Sitzung vorerst zu verschieben, da noch weitere Gespräche notwendig seien. Bürgermeister Stefan Jöchl lehnte das jedoch ab. Es kam zum Eklat.  

Vize-Bürgermeister-Frage führte zu Eklat
Es ist vor allem die Frage des Vize-Bürgermeisters, die die Gemüter erzürnt. „Wir fühlen uns ausgegrenzt“, erklärt Hölzl, der mit  seiner Liste fünf Mandate erzielte und damit Wahlsieger in Reith ist. Bürgermeister Stefan Jöchl hat ebenfalls mit seiner Liste fünf Mandate, Monika Hager-Wild mit ihrer Liste „Land und Wirtschaft“ zwei.  

Unabhängige Liste verzichtete auf Mandat
Florian Pointner erhielt mit seiner „Unabhängigen Liste“ ein Mandat, verabschiedete sich jedoch verärgert sofort nach der Wahl und auch seine Listenkollegen verzichten auf das Mandat. Der Stuhl bleibt daher leer. Also müssen jetzt zwölf Mandatare - davon sind sieben neu  – sich auf den Vizebürgermeister einigen.

Monika Hager-Wild ist Jöchls Favoritin
Die Sondierungsgespräche wurden relativ rasch aufgenommen. „Uns wurde dann mitgeteilt, dass Monika Hager-Wild als Vize-Bürgermeisterin favorisiert wird“, erklärte Hölzl. Die Mandatare seiner Liste zeigten sich überrascht. Sie wollen Franz Adelsberger ins Rennen schicken. „Unser Wunsch wurde nicht einmal allen Gemeinderäten weitergeleitet“, so Hölzl. Die Gespräche wurden eingestellt.  

Jöchl: „Demokratische Entscheidung“
Dass er Monika Hager-Wild favorisiert, bestätigt auch Bürgermeister Jöchl, betont aber „dass es hier um eine demokratische Entscheidung geht und Demokratie kann man nun einmal nicht erzwingen.“ Jede Liste kann Kandidaten ins Rennen schicken, dann wird entschieden. Die Bürgermeisterliste allerdings benennt keinen Kandidaten, räumt Jöchl ein.
Daher ist davon auszugehen, dass die Bürgermeisterliste sowie „Land und Wirtschaft“ Hager-Wild wählen dürften und die Wahl somit wohl mit sieben zu fünf Stimmen ausgeht. Adelsberger dürfte keine Chance haben und das ist für Hölzl nicht nachvollziehbar. „Jeder Gemeinderat kann wählen wie er will“, bleibt Jöchl bei seinem Credo.

Gesprächsbedarf
„Wir wünschen uns eine Gesprächsrunde mit allen anzugelobenden Gemeinderäten vor der konstituierenden Sitzung, um diese Punkte noch einmal zu diskutieren, Lösungen zu finden und einen Grundstein für eine gute Zusammenarbeit zu legen“, betonen Hölzl, Adelsberger, Patricia Cristelotti, Iris Prethaler und Bernhard Geisler, nachdem sie den vollen Saal verlassen hatten, um so einen neuen Termin zu erzwingen.

Neuer Termin 30. März
Denn beschlussfähig war der Gemeinderat dann nicht mehr. Die Sitzung soll jetzt am 30. März stattfinden, informiert Jöchl. Margret Klausner

Bild: Fühlen sich ausgegrenzt: Franz Adelsberger, Patricia Cristelotti, Listenführer Sebastian Hölzl, Iris Prethaler und Bernhard Geisler (von links) von der Liste „Reith erhalten - Mitgestalten“. Foto: Klausner

 
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