Kitzbüheler Anzeiger
07.12.2021
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Hilferuf aus dem Kindergarten

Der Kindergarten in St. Ulrich ist „übervoll“. Die Gemeinde steht unter Zugzwang. Sie muss den Versorgungsauftrag des Landes Tirol auf benötigte Betreuungsplätze erfüllen.

St. Ulrich | Ein Hilferuf ereilte den St. Ulricher Gemeinderat. In einem Schreiben, welches in der öffentlichen Gemeinderatssitzung verlesen wurde, schildert Kindergartenleiterin Cindy Brandtner die Situation: Derzeit werden in St. Ulrich 61 Kinder in drei Gruppen betreut. Sechs weitere Kinder stehen auf der Warteliste. „Eine betroffene Familie hat nun weitere Schritte eingeleitet. Es wurde mir mitgeteilt, dass die Gemeinde einen Versorgungsauftrag hat und eine Abweisung nicht zulässig ist“, teilt die Kindergartenleiterin den Politikern mit.

Plätze werden jetzt schon „geteilt“
Einzige mögliche Maßnahme: Zumindest einen „geteilten“ Kindergartenplatz (manche Kinder besuchen die Einrichtung nicht täglich) in Aussicht zu stellen. „Unsere drei Gruppen sind damit übervoll. Die Situation ist für alle sehr belastend“, schreibt Brandtner, und weist darauf hin, dass die Bedingungen im Kindergarten ohnehin schon nicht optimal sind: „Wir haben keinen frei zugänglichen Bewegungsraum, keine Teilungsräume oder Ruhebereiche.

Ganztägige und ganzjährige Betreuung
Zuvor genannten Versorgungsauftrag bestätigt das Land Tirol auf Nachfrage des Kitzbüheler Anzeigers. „Die Gemeinden dürfen, wenn ein Betreuungsplatz gebraucht wird, die Eltern nicht abweisen. Sie müssen dafür Sorge tragen, dass ein ganztägiges und ganzjähriges Angebot gegeben ist. Das kann auch in Form einer Tagesmutter, privaten Einrichtungen oder in einem Kindergarten im Nachbarort sein, mit dem die Gemeinde eine Kooperation eingeht“, erklärt die zuständige LRin Beate Palfrader.

Was sagen die  St. Ulricher Politiker dazu?
Gemeindevorstand Norbert Eller sagt, das sei starker Tobak, was da von der Kindergartenleiterin zu lesen ist. „Ich  appelliere schon seit Jahren an den Gemeinderat dafür, dass wir vergrößern müssen“, erklärt Bürgermeisterin Brigitte Lackner.
Im kommenden Jahr haben 77 Kinder einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz – bei 60 genehmigten Plätzen, informiert die Kindergartenleiterin.  Die Gemeinde steht unter Zugzwang.
Johanna Monitzer

Bild: Im Kindergarten von St. Ulrich gibt es Wartelisten. Foto: Wörgötter

 
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