Kitzbüheler Anzeiger
01.09.2022
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Festbudget für sozialen Zweck

Bereits drei Mal verschoben, musste jetzt das Bataillonsschützenfest in Kitzbühel endgültig abgesagt werden. Bürgermeister Klaus Winkler zog verärgert die Reißleine. Die Organisation habe hinten und vorne nicht geklappt, so die Kritik.

Kitzbühel | Es ist der Höhepunkt eines jeden Schützenjahres - das Bataillonsschützenfest. Vor vier Jahren waren die Fieberbrunner Gastgeber des Festes.Im Jahr 2019 wäre dann die Schützenkompanie Kitzbühel als Austragende vorgesehen gewesen. Doch die Coronapandemie machte zwei Jahre lang eine Ausrichtung unmöglich. „Wir hatten es dann heuer im Juni vorgesehen, wurden aber von der Stadt gebeten, es auf September zu verlegen“, erklärt Schützenkommandant Hans Pletzer. 1.000 Trachtenträger hätten am Sonntag durch die Stadt marschieren sollen. Doch jetzt, so Pletzer, habe Bürgermeister Klaus Winkler die Reißleine gezogen und das Fest abgesagt. Die Kitzbüheler hätten übrigens auch diesmal kein Zelt aufgestellt, sondern erneut die Gastronomie miteinbezogen.

Das hätte geheißen, dass die Vereinsabordnungen nach dem Umzug nicht wie traditionell gemeinsam in einem großen Festzelt bewirtet werden, sondern in den unterschiedlichen Gastronomiebetrieben in der Stadt. Nur einer von mehreren unklaren Punkten. „Wir haben im Vorfeld aber sehr gut zusammen gearbeitet. Ich möchte mich hier vor allem auch beim Tourismusverband und der Gemeinde für die gute Zusammenarbeit bedanken“, betont Pletzer und bedauert die Absage.
Schwer verärgert über die Entwicklung und die Kommunikation rund um die Absage zeigt sich Bgm. Klaus Winkler: „Es stimmt schon, dass ich die Reißleine gezogen habe. Aber so gehe das einfach nicht. Das Fest wird von den Schützen organisiert und die Gemeinde unterstützt dabei. Bei uns war es genau umgekehrt: die Stadt hat organisiert und die Schützen haben geholfen“, kritisiert Winkler.

Gastronomie habe nicht wirklich mitgezogen
Vier städtische Mitarbeiter wären dafür im Dauereinsatz gewesen. „Wir haben auch klar kommuniziert, dass es so nicht möglich ist und uns auch mehrmals zusammengesetzt“, erklärt Winkler, der betont, dass das nicht gegen die Schützen gehe.  
Es habe sich auch herausgestellt, dass die Gastronomie nicht wirklich mitzieht. „Wir hätten im Übrigen auch mit einem Festzelt kein Problem gehabt“, nimmt Winkler Kritikern den Wind aus den Segeln. Hier fehlte es offenbar an freiwilligen Helfern. „Es war übrigens keine Einzelentscheidung, sondern mit dem Stadtrat abgestimmt“, stellt Winkler klar. Das vorgesehene Budget – bis zu 30.000 Euro –wird jetzt für einen sozialen Zweck verwendet.
Dem Gerücht, dass die Kompanie in Auflösung begriffen sei, widerspricht Pletzer: „Solange es einen Kommandanten Hans Pletzer gibt, wird das nicht passieren.“ Das nächste Fest findet übrigens im Juni 2023 in St. Johann statt. Margret Klausner

Bild: Vor drei Jahren waren die Fieberbrunner Schützen Gastgeber des Bataillonsfestes. Nach der Zwangspause durch Corona wären die Kitzbüheler heuer für die
Austragung zuständig gewesen. 1.000 Trachtenträger waren eingeladen, doch jetzt wurde das Fest abgesagt. Foto: Klausner

 
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