Elina entführte nach Südamerika
Vor der Kulisse der Berge und der Stadtpfarrkirche lud die gefragteste Mezzosopranistin der Welt hochtalentierten Gesangsnachwuchs in ihr Kitzbühel-Konzert „Klassik in den Alpen“.
Kitzbühel | Selbst ob ihrer jugendlich-frischen Ausstrahlung kaum von der Siegerin des Jugend-Bewerbes „ZukunftsStimmen“, Marie-Sophie Janke, zu unterscheiden, bezauberte Elīna Garanča mit souveränem Auftreten und ihrer wunderbaren Stimme. Ihre „Friends“ Marina Monzó und Jonathan Tetelmann brachten noch mehr Abwechslung ins Programm.
Ein Abend unter dem Motto Sehnsucht
Garančas Ehemann, der künstlerische Leiter Karel Mark Chichon, hatte das Motto „Sehnsucht“ gewählt, die phantastischen Musiker des Symphonieorchesters der Volksoper Wien boten die musikalische Basis. Die bekannte Kultur-Moderatorin Barbara Rett führte kongenial durch das Programm.
Arien von Verdi, Donizetti, Bellini und Leoncavallo beherrschten fein ziseliert und in perfekter Dramaturgie den ersten Teil des Abends. Elīna Garančas Auftritt gleich zu Beginn in einem Kleid, das einer aufblühenden Blume glich, war eine machtvolle Demonstration ihrer Grandezza.
Großartige Stimmen auf Kitzbüheler Bühne
Besonders begeisterte ihr einzigartiger Mezzosopran, der die Zerrissenheit der Gefühle gut zum Ausdruck brachte. Sopranistin Mon Marina Monzó brillierte – auch gemeinsam mit dem kongenialen und stimmgewaltigen Tenor Jonathan Tethelman – in gekonnter Weise. Dieser brachte auch gemeinsam mit Elīna Garanča und ihrer prächtigen Stimme den Sternenbaldachin zum Beben. Jungstar Marie-Sophie Janke, Wienerin, ganze 24 Jahre jung, überzeugte mit Rossini und lässt zukünftige Erfolge erwarten.
Standing Ovations des Publikums
Im zweiten Teil war Südamerika mit Zarzuela, der südlichen Schwester der Operette, Thema. Nicht nur aus der Opernwelt hörte man Besonderes, speziell gegen Ende wanderte man von New York, Mexiko, Argentinien und Brasilien über den Kontinent und brachte südamerikanische Lebenslust zum Ausdruck. Mit Samba, Mambo und Rumba gerieten die Zuschauer gänzlich aus dem Häuschen und forderten mit minutenlangem Applaus Zugaben.
„Dein ist mein ganzes Herz“, „o sole mio“ und „der Vogelhändler“ ließen den lauen Abend ausklingen, so dass sich die Besucher dem vom Kitzhof bestens organisierten Buffet widmen konnten. In seiner Ansprache erwähnte Bürgermeister Klaus Winkler noch seinen Draht zu Pfarrer Monsignore Struzynski, der trockenes Wetter bis zum Ausklang des Konzertes versprochen hatte.
Hilfe für die Menschen in der Ukraine
Darüber hinaus wurde an diesem besonderen Abend auf die Ukraine und die Menschen im Kriegsgebiet nicht vergessen. Das Publikum erhob sich zur Hymne der Ukraine, mit welcher der Abend eröffnet wurde. Das Album des Schwester-Konzerts in Göttweig kommt demnächst auf den Markt und kann signiert um 29 Euro erworben werden. Der Erlös kommt den Menschen in der Ukraine zugute. Luis Hinterholzer
Bilder: 1) Elīna Garanča gab ein großartiges Konzert und präsentierte ihre ZukunftsStimmen und Freunde.
2) Stadtchef Klaus Winkler und Pianistin Katharina Königsfeld mit den ZukunftsStimmen Corina Koller, Tanja Elisa Glinser, Nicole Lubinger, Elīna Garanča sowie Philipp Schöllhorn und Stefan Pühringer (Kitzbühel Tourismus). Fotos: Hinterholzer