Kitzbüheler Anzeiger
29.03.2018
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Eine Antwort auf die Personalfrage

Mitarbeiter in der Gastronomie und Hotellerie werden überall gesucht: Der Tourismusverband Wilder Kaiser unterstützt wie berichtet mit einem neuen Projekt seine Vermieter bei dieser Aufgabe. Vergangene Woche fiel der Startschuss.

Going  | Bei jedem Saisonstart hört man ihn laut und vernehmlich: den Ruf nach Mitarbeitern. Gerade in florierenden Jahren wie heuer spitzt sich die Personalsituation zu. Neue Modelle können helfen, den Druck zu verringern. Der Tourismusverband Wilder Kaiser denkt die Causa ganzheitlich an – wie können die Mitgliedsbetriebe der Region als Arbeitgeber noch interessanter gemacht werden? Wie kann die Branche dem Einheimischen wieder nähergebracht, dem Saisonier der Aufenthalt erleichtert werden? Das bedeutet allerdings nicht, dass der Tourismusverband künftig die Agenden des AMS übernehmen will, im Gegenteil: Das Arbeitsmarktservice bleibt auch weiterhin ein wesentlicher Partner in Personalfragen.

Ansatzpunkte bei Arbeitgeber & -nehmer

„Wir wollen unseren Mitgliedern helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten“, bringt es der TVB-Geschäftsführer Lukas Krösslhuber auf den Punkt. Mithilfe von Personalcoaches soll die Region ins beste Licht gerückt werden. Gleichzeitig sollen sich die einzelnen Unternehmen als attraktive Arbeitgeber positionieren. Vergangene Woche konnten zur Auftaktveranstaltung zehn Hoteliers aus der Region begrüßt werden. „Wir sehen aber nicht nur die Arbeitgeberseite, sondern auch die Arbeitnehmer-Perspektive“, ergänzt Krösslhuber.

So legt das Projekt den Schwerpunkt neben einem umfangreichen Führungscoaching für Vermieter auch auf ein adäquates Freizeitprogramm für Saisoniers, denn sie machen immerhin knapp die Hälfte der Beschäftigten in der Branche aus. Im Programm enthalten sind Angebote in den Bereichen Gesundheit, Soziale Kontakte sowie in einem weiteren Schritt Fortbildung. „Eventuell können wir die Angebote für Gäste und Saisoniers kombinieren“, so Krösslhuber.

Einheimische (rück-)gewinnen

So unverzichtbar die Saisoniers für den heimischen Tourismus sind – einen wichtigen Pool für Mitarbeiter stellen auch die Einheimischen dar. „Wir wissen viel von den Arbeitgebern, wir wissen einiges von den Arbeitnehmern, aber wir wissen nichts von den Aussteigern“, formuliert es der Verbands-GF.  Das ungenützte Potenzial an Menschen aus der Region, die vielleicht sogar eine entsprechende Ausbildung haben und für die Branche verloren gegangen sind, soll stärker erforscht und ausgeschöpft werden.  Hilfreich hierbei könnten etwa Unterstützungsmaßnahmen bei ganz praktischen Fragen sein: etwa bei den Themen Kinderbetreuung, Werksverkehr und Wohnen.

„Club der attraktivsten Arbeitgeber“

Die Arbeitgeber, also Vermieter der Region, profitieren analog zum Vermietercoach von der Unterstützung eines Personalcoaches. Die innerbetriebliche Beratung in den Hotels umfasst dabei ganz praktische Tipps. Das Spektrum kann von der Formulierung von Stellenanzeigen, über Freizeitprogramme für Mitarbeiter bis zu Bonussystemen reichen.

Das Projekt ging nicht zuletzt aus Erkenntnissen der Dialoge im Rahmen von „Lebensqualität am Wilden Kaiser“ hervor. Es ist vorerst auf drei Jahre angelegt. Der Tourismusverband Wilder Kaiser nimmt dafür 70.000 Euro in die Hand. Der Betrag soll zusätzlich mit Fördermitteln aufgestockt werden. Im TVB-Team ist Christine Mitterer für die Abwicklung zuständig.  Gerade die Zeit der Zwischensaison soll genützt werden, um die ersten Schritte zügig zu setzen, wie Lukas Krösslhuber ausführt. Das geht vom Freizeitangebot für Mitarbeiter bis hin zum Start der Coachings für die Arbeitgeber.  Zwar rauchen allerorten derzeit die Köpfe, was das Thema Personal im Tourismus betrifft, ein Projekt wie es am Wilden Kaiser gestartet wurde, ist dennoch relativ einzigartig. Der TVB will damit eine Vorreiterrolle einnehmen und seinen Service für Vermieter vertiefen.

Der Tourismusverband ist nicht nur Serviceanbieter für Gäste, sondern auch für seine Vermieter. Aktuell wurde ein Projekt gestartet, um bei der Suche nach Personal zu unterstützen. Foto: Galehr

 
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