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Kitzbüheler Anzeiger
19.12.2023
News  
 

Die frohe Kunde von Jesu Geburt

Im Advent sind die Anklöpfler jeden Donnerstagabend unterwegs: Als Hirten verkleidet, stimmen sie Lieder an, um die Geburt Jesu zu verkünden. Altes Brauchtum, das in der Region nach wie vor hochgehalten wird.

Kirchberg, Aschau | Pauli Aschaber, Feldbauer in Kirchberg, hat sich sein Leben lang neben seinem Bergbauerndasein der Musik und der Tradition verschrieben. Das Anklöpfeln ist für ihn ein ganz besonderes Brauchtum. An die 300 Mal sei er dafür sicherlich schon ausgerückt, erzählt er schmunzelnd. Als Bub gemeinsam mit  der Schwester, in späteren Jahren in den unterschiedlichsten Zusammensetzungen.

Auch die Aschauerin Rosemarie Zlöbl denkt gerne an das gemeinsame Anklöpfeln mit Pauli zurück: „Die gute Sache stand immer im Vordergrund, daneben hatten wir aber auch eine Riesen-Gaudi.“ Sie erinnert sich an eine Begebenheit, als  sie von einer Altbäuerin mit den Worten: „Wie schön, jetzt kommen die Anklöpfler mit den gottvollen Stimmen“ empfangen wurden. Was die aber nicht wusste, war, dass es sich dabei viel mehr um „schnapsvolle“ Stimmen gehandelt hatte. „Bei den vorangegangenen Besuchen haben es die Gastgeber gut mit uns gemeint“, lacht die Aschauerin.

Frohe Botschaft wird musizierend verkündet
Die Wurzeln dieses Brauchtums reichen bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts zurück. Zumeist treten die Anklöpfler, welche die frohe Botschaft von der Geburt Jesu verkünden, an den Donnerstagen in der Adventzeit zu zweit oder als Gruppe auf.

Als Hirten von Bethlehem verkleidet, singen die Männer und Frauen, meist begleitet von einer Gitarre, vorweihnachtliche Volkslieder, Hirten- und Anklöpfellieder. „Wir haben auch Stücke gesungen, die von Menschen aus der Region komponiert wurden. Es war immer schön zu sehen, wie sehr man sich über unsere Besuche gefreut hat. Wir wurden immer herzlich empfangen“, erinnert sich Altbauer Aschaber.

Aschau: Ilona Pletzer lässt Brauch aufleben
Ganz besonders haben sich die ehemalige Volksschuldirektorin Ilona Pletzer und ihr Mann Hans aus Aschau in diesem Jahr auf die Vorweihnachtszeit gefreut.

„Weil es leider keine Schule mehr in Aschau gibt, ist bei uns das traditionelle Anklöpfeln ein biss‘l in Vergessenheit geraten. Wir wollen heuer Geld für notleidende Kinder in unserer Heimat sammeln. Deshalb freuen wir uns sehr darüber, dass uns die Menschen von Aschau bis zur Skirast bisher mit offenen Türen, Ohren und Herzen empfangen haben,“ ist Pletzer dankbar.
Elisabeth Schill

 
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