Kitzbüheler Anzeiger
06.02.2021
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Die Skisaison endet mit Ende Feber

Die finanziellen Einbußen sind katastrophal. Die Bergbahn Pillersee zieht Ende Februar als erste Bergbahn im Bezirk die Reißleine. Dennoch war es wichtig aufzusperren, sagt Geschäftsführer Markus Brudermann.

St. Ulrich, St. Jakob | 81 Prozent weniger Erstzutritte und 86 Prozent weniger Umsatz – diese Zahlen sprechen für sich. Markus Brudermann, Geschäftsführer der Bergbahn Pillersee, informierte letzte Woche den St. Ulricher Gemeinderat über die aktuelle Situation: „Dieser Winter ist ein finanzielles Desaster. Die Frequenzen sind irrsinnig. Das hat nichts mit herkömmlichem Bergbahn-Business zu tun.“ Dennoch war es die richtige Entscheidung aufzusperren, sagt Brudermann: „Es ist ein Zeichen. Wir sind da. Wir leisten unseren Beitrag. Das ist wichtig.“

Bis Ende Februar, vielleicht noch die erste Woche im März, wird die Bergbahn Pillersee besagten Beitrag leisten. „Wir hoffen in den Ferien doch noch auf ein paar Gäste mehr aufgrund der Zweitwohnungsbesitzer“, erklärt Brudermann. Dann ist Schluss für diesen Winter.
Der Fokus liegt bereits auf der Sommersaison. Es sind einige Veranstaltungen geplant und auch das Gastronomie-Angebot wird verbessert. „Wir versuchen, positiv in die Zukunft zu schauen und planen, als würde ein normaler Sommer und ein normaler Winter vor uns stehen“, sagt Brudermann.

Investitionen werden sich verschieben
Investition sollen trotz des finanziellen Desaster-Winters vorangetrieben werden. „Hätten wir keine Corona-Einschränkungen gehabt, wären unsere Pisten aufgrund fehlender Beschneiung sehr schwierig zu befahren gewesen, deshalb ist unsere Intention nach wie vor, Kapital in die Hände zu nehmen“, betont Brudermann.

Erstes Ziel:  Die Pisten verbessern
Erstes Ziel sei es, die Beschneiungs- und Pistenqualität so zu gewährleisten, dass Kunden sagen, da komme ich gerne wieder. „Ich kann aber nicht sagen wieviel und wann wir investieren. Durch Corona ist der Investitionsplan gehörig durcheinander gekommen“, veranschaulicht Brudermann. Als Zeithorizont nennt Brudermann zwei bis drei Jahre.

Hotel soll auch kommen
Mit Sicherheit soll über kurz oder lang auch ein Hotel gebaut werden. „Wir haben heuer gesehen, wie niedrig der Prozentanteil der einheimischen Skifahrer ist. Wir brauchen Betten, wir brauchen Kunden“, betont Brudermann.
Welche finanzielle Rolle die Gemeinden bei den Investitionen spielen sollen, ist offen.  Als die Pletzer Gruppe 2017 die Bergbahn Pillersee übernahm waren Förderverträge mit den Standortgemeinden im Gespräch. Johanna Monitzer

Bild: Lachende Skifahrer ohne Maske prägen hoffentlich den nächsten Skiwinter. Bei der Bergbahn Pillersee konzentriert man sich bereits auf den Sommer. Foto:  Bergbahn Pillersee/Defranesco

Außerdem - Touristische Projekte
St. Ulrich | Bau- und Raumordnungsausschuss-Obmann, Vize-Bgm. Christoph Würtl, informierte die St. Ulricher Gemeinderäte in der Sitzung letzte Woche, dass zwei touristische Projekte in Planung sind.

Ein Chaletdorf mit 250 bis 300 Betten
Ein Projekt betrifft ein Areal, wo ein Chaletdorf entstehen könnte. „Der Bauausschuss hat sich die bisherige Projektplanung angeschaut und als positiv beurteilt. Angedacht wären 250 bis 300 Betten. Zudem würde es ein Haupthaus mit Restaurant geben“, informierte Vize-Bgm. Würtl und wollte, wissen, wie der  Gemeinderat grundsätzlich zu so einem Chaletdorf-Projekt steht.
Der Tenor war nicht ausschließlich positiv. GR Manfred Bacher fragte sich, ob so ein Projekt für St. Ulrich das richtige sei: „Ein normaler Urlauber kann sich so etwas ja gar nicht leisten.“
Bauausschuss-Mitglied GR Joachim Brandmayr betonte, dass man sich vergewissert habe, das eine seriöse touristische Nutzung hinter dem Projekt steht: „Ich bin normalerweise ein großer Kritiker von solchen Sachen, aber das hat mir gut gefallen.“

Gästebetten bei der Bergbahn
Das zweite Projekt betrifft das Areal bei der Bergbahn. „Das jetzige Sportgeschäft würde zu den Garagen übersiedeln. Dort wo jetzt das Sportgeschäft ist, würde eine touristische Nutzung entstehen“, erklärt Vize-Bgm. Würtl.
Bei beiden Projekten handelt es sich um erste grobe Planungen, genauere Details werden dem Gemeinderat erst vorgestellt. Auch die benötigten Widmungen stehen noch aus.

In den letzten Jahren 800 Betten verloren
St. Ulrich hat in den letzten Jahren 800 Betten verloren, betonte Bürgermeisterin Brigitte Lackner. „Grundsätzlich sollte man touristische Entwicklung positiv bewerten. Aber erst wenn wir die Projekte auf dem Tisch haben, können wir darüber entscheiden“, so Gemeindevorstand Leonhard Fischer. Die Gemeinderäte gaben grünes Licht für weitere Planungen. jomo

 
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