Kitzbüheler Anzeiger
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18.02.2021
News  
 

Die Kunst stand trotzdem nicht still

Seit 8. Februar ist es wieder erlaubt, Ausstellungen zu besuchen. Die Künstler nutzten die Corona-Pandemie. „Die Kunst stand nicht still“, erklären die Galeristen im Bezirk.

Bezirk | Fix und fertige Ausstellungen, die nie gezeigt werden konnten. An Vernissagen war gar nicht zu denken. Die Galerien im Bezirk sind im Pandemie-Modus. Den Menschen fehlt die Kunst – darin sind sich unsere befragten Galeristen einig.

Kunstraum Hopfgarten präsentiert neue Schau
Seit 8. Februar ist es zumindest wieder erlaubt, Ausstellungen zu besuchen. Als erste Galerie im Bezirk hat der Kunstraum Hopfgarten seine neue Schau „Landschaften und Ortsansichten“ vorgestellt (siehe auch Kitzbüheler Anzeiger von letzter Woche). Galerist Peter Ainberger geht davon aus, dass zwar nicht so viele wie üblich, aber schon einige Besucher den Weg in den Kunstraum finden werden.

Kunstwerk als Belohnung im Lockdown
Das letzte Jahr war für den Galeristen keine reine Katastrophe, wie er erklärt: „Wir haben gar nicht so schlecht verkauft. Viele wissen, dass wir gute Qualität in der Galerie haben. Hinzu kommt, dass sich einige mit einem Bild belohnt haben – wenn man so viel Zeit zuhause verbringt, dann möchte man es schön haben.“
Als Belohnung, aber auch als Investment wird die Kunst seit Beginn der Pandemie verstärkt gesehen, bestätigt Kunsthistorikerin und Kitzbüheler Anzeiger-Kolumnistin Martina Dorner-Bauer: „Kunst ist sicher nicht der Gewinner der Krise, aber es rückte bei vielen mehr ins Bewusstsein, dass man nicht nur in Immobilien, sondern auch in Kunst investieren kann.“ Die hochpreisigen Auktionshäuser hätten ein Bombenjahr gehabt, erzählt Dorner-Bauer.
Dasselbe Gefühl hat Galerist Bernd Maier von der Zeitkunst Galerie in Kitzbühel. „Die Leute kaufen vorwiegend hochwertige, bekannte Künstler. Die Jungen haben es hingegen schwerer.“ Besonders den jungen und noch weniger bekannten Künstlern ist durch die Corona-Pandemie ihre Präsentationsfläche abhanden gekommen.

Alternative im Internet?
Eine Verlagerung ins Internet sehen die Galeristen mit gemischten Gefühlen. „Die Zeitkunst Galerie muss digital sicher aufholen, gerade weil es zurzeit auch gar nicht anders geht. Aber: meiner Meinung nach, muss man ein Bild in Echt anschauen“, sagt Bernd Maier.
Dem digitalen Hype kann auch Martina Dorner-Bauer wenig abgewinnen: „Kunst muss man sehen, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Ein zweidimensionales Bild im Internet kann diesem Erlebnis niemals gerecht werden.“

Ausstellungen werden verlängert
Dorner-Bauer betreut die Aaart Foundation in Kirchberg. 2020 wären fünf Ausstellungen geplant gewesen. Die Ausstellung  „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ im Herbst  mit Isabella Berr, Friedrich Eigner und Enrique Fuentes musste nach nicht einmal zwei Wochen geschlossen werden. „Diese Ausstellung, zusammen mit Veranstaltungen wie Künstlergesprächen, werden wir nun noch einmal präsentieren – das sind wir den Künstlern schuldig“ erklärt Martina Dorner-Bauer.
Im Projektraum der Zeitkunst Galerie sind nach wie vor die Werke von Gereon Krebber zu sehen. „Wir haben diese Schau verlängert, da man sie auch unkompliziert von der Straße aus sehen kann“, erklärt Galerist Maier. Im Mai ist die nächste Ausstellung geplant. „Es ist nicht so, dass wir keine Künstler hätten. Die Künstler sind kreativ wie eh und je – nur wollen wir nicht wieder umsonst planen“, sagt Maier.

Künstler haben so viele Schätze in ihren Ateliers
Martina Dorner-Bauer sagt: „Die Kunst steht nicht still. Die Künstler haben so viele Schätze in den Ateliers, die nur darauf warten, präsentiert zu werden.“
Wann wieder zu Vernissagen, Künstlergesprächen und Co.  geladen werden darf, ist noch offen – nicht nur die Künstler sehnen diesen Tag herbei. Johanna Monitzer

Bilder: Im Projektraum der Zeitkunst Galerie in Kitzbühel wird die Ausstellung von Gereon Krebber verlängert. 
Der Kunstraum Hopfgarten zeigt „Landschaften und Ortsansichten“. Fotos: Archiv

 
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