Kitzbüheler Anzeiger
05.12.2022
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Bürgermeister und Seilbahner

Der wirtschaftliche Aufschwung in der Region Hopfgarten ist eng mit dem Namen Karl Huber verbunden.

Hopfgarten | Der erste Plan, in die Försterschule einzutreten und in das Aufgabengebiet des Vaters einzusteigen, ging wegen einer Aufnahmesperre nicht auf. Unmittelbar nach dem Krieg musste man glücklich sein, eine Lehrstelle zu bekommen. Karl Huber trat in ein Küchenfachgeschäft in Innsbruck ein, nach der Ausbildung arbeitete der „geborene“ Verkäufer als selbständig reisender Kaufmann, wirkte aber auch als Bezirksvertreter des Tiroler Skiverbandes und als Betreuer des Tiroler alpinen Skirennfahrernachwuchses.

Lebensaufgabe Seilbahnwesen
Mit 33 Jahren fand er eine neue Aufgabe, die ihn bis zum Ende des Berufslebens voll forderte. Huber wurde beim Start einer Aufbauphase Geschäftsführer der Bergliftgesellschaft Hohe Salve. 29 Jahre blieb er in diesem Aufgabengebiet, das bald nicht nur den Bereich Hopfgarten-Kelchsau-Itter umfasste, sondern zu einem regionalen Skigebiet erweitert wurde. Karl Huber wurde einer der namhaften Sprecher der Seilbahnwirtschaft in Tirol, der im geschickten Umgang mit den Grundbesitzern zielführende Lösungen fand. Die heutige Skiwelt Wilder Kaiser-Brixental, heute eine der größten Unternehmungen der Branche in Österreich, wurde von ihm mitgeprägt. Was heute selbstverständlich erscheint, musste über Jahrzehnte erkämpft und ausgebaut werden.

20 Jahre und zwei Tage Bürgermeister
Beim Eintritt in den Gemeinderat wurde Huber zum Vizebürgermeister gewählt, vier Jahre später löste er Ök.Rat Leonhard Manzl ab und war dann 20 Jahre und zwei Tage Bürgermeister der Marktgemeinde Hopfgarten. Der Aufwärtstrend bescherte eine Menge von Investitionen durch die Gemeindeverwaltung. Markante Bauwerke wurden die Feuerwehrhäuser in Hopfgarten und Kelchsau, der Um- und Ausbau der Schulen, der Bau eines neuen Altersheimes und die Erweiterung des Wasser- und Kanalnetzes. In Hubers Amtszeit entstanden das Kultur- und Freizeitzentrum Salvena – er wirkte einige Zeit als Geschäftsführer – und das inzwischen nicht mehr bestehende Haltestellengebäude Berglift. 
 
Innerhalb der Region und im Bezirk wurde Hubers Tatkraft genutzt, er wurde Regionsvorsitzender, Delegierter zum Gemeindeverband und Mitglied des Verwaltungsausschusses des Bezirkskrankenhauses St. Johann. Die dauernde Mehrfachbelastung führte zu gesundheitlichen Problemen, weshalb sich der „Karli“ mit noch nicht 60 Jahren entschloss, nicht mehr als Bürgermeister anzutreten. Dem Nachfolger Paul Sieberer war er bei Bedarf ein uneigennütziger und wertvoller Ratgeber. Seiner Aufgabe bei den Bergbahnen blieb er noch einige Jahre erhalten.
Die Marktgemeinde zeichnete den Altbürgermeister mit der Ehrenbürgerschaft aus. Für  den lebensfrohen Aktivisten war es aber selbstverständlich, dass er weiter ein Arbeitspensum beibehielt.

Der begeisterte Wanderer und Radfahrer setzte sich als Führer durch den Markt und den „Dom des Brixentales“ ein und arbeitete im Seniorenbund mit. Regelmäßige Kontakte am Stammtisch waren für ihn eine Selbstverständlichkeit. Der Trachtenerhaltungsverein Hopfgarten und der Seniorenbund verliehen ihm die Ehrenmitgliedschaft. Das Land Tirol ehrte ihn übedies mit dem Verdienstkreuz. H.W.

Bild: Bürgermeister Paul Sieberer (2.v.r.) lud im Namen der Gemeinde zur kleinen Geburtstagsfeier in die Salvena. Der Jubilar Alt-Bgm. Karl  Huber im Kreise seiner Familie und Wegbegleiter. Foto: Eberharter

 
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