Kitzbüheler Anzeiger
21.06.2023
News  
 

„Brandaus“ erst nach 20 Stunden

Der Großbrand, der Sonntagabend im Wirtschaftstrakt eines Bauernhauses im Kitzbüheler Ortsteil Gundhabing ausgebrochen war, hielt die  Feuerwehren rund um die Uhr in Atem. Dienstag früh flammten die Glutnester neuerlich auf.

Kitzbühel | 270 Feuerwehrmänner, 43 Fahrzeuge und dutzende Einsatzkräfte vor Ort kämpften ab Sonntag gegen 19 Uhr gegen die Flammen – bis Montag um 15.15 Uhr endlich „Brandaus“ gegeben werden konnte. „In meiner 23-jährigen Laufbahn als Feuerwehrmann habe ich in Kitzbühel einen Großbrand mit so vielen Einsatzkräften noch nicht erlebt“, zieht der Kitzbüheler Feuerwehrkommandant und Einsatzleiter Andreas Reisch Bilanz.

Die Löscharbeiten waren zeitintensiv und auch enorm schwierig. Große Probleme bereitete nicht nur der starke Wind, sondern auch das eingelagerte Heu. „Wir mussten zunächst das Übergreifen der Flammen auf die Nachbarhäuser verhindern, mit Hilfe nachalarmierter Wehren konnten wir die Löscharbeiten im Wirtschaftsgebäude in Angriff nehmen“, schildert Reisch. Der Wohntrakt konnte gerettet werden, doch im Heu flammten immer wieder Glutnester auf. Mit Hilfe einer Drohne des Bezirksfeuerwehrverbandes Kufstein wurden in den Nachtstunden Glutnester ausfindig gemacht. Erst als Montag früh grünes Licht von hinzugezogenen Statikern und der Baubehörde kam, konnte das Heu mit Hilfe von schwerem Gerät ausgeräumt und auf einem nahen Schneeabladeplatz ausgebreitet werden.    

Dennoch wurden die Kameraden Dienstag um 4.30 Uhr früh neuerlich alarmiert: Das Heu hatte sich – trotz des massiven Wolkenbruches am Montagabend – selbst entzündet und neuerlich zu glosen begonnen.

Menschen oder Tiere kamen durch den Brand zum Glück nicht zu Schaden, da sich niemand im Gebäude befand. Das Vieh war ohnehin auf der Alm, schildert Reisch. Der Einsatzleiter ist außerdem von dem Zusammenhalt der Bürger, „der seinesgleichen sucht“, überwältigt: „Dass uns die Landjugend um Mitternacht mit warmem Fleischkäs und Specksemmeln versorgt hat, spiegelt das Tiroler Gemüt wider. Daran sieht man, dass der Zusammenhalt in Notfällen gegeben ist.“

Was das Feuer ausgelöst hat, steht noch nicht fest. Die Brandermittlungen sind im Gange, teilt die Polizei mit. A. Fusser

Bild: Beim Eintreffen der Feuerwehren brannte der Dachstuhl lichterloh. Flammen und Rauchsäulen waren weitum zu sehen. Im Einsatz waren die Feuerwehr Kitzbühel sowie die Wehren von Reith, Kirchberg, Aschau, Oberndorf, Aurach, St. Johann und Going, Unterstützung kam aus dem Bezirk Kufstein. Foto: Stadtfeuerwehr Kitzbühel

 
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