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Kitzbüheler Anzeiger
05.06.2024
News  
 

Betreutes Wohnen ist im Kommen

„Wir brauchen in Oberndorf die Möglichkeit eines Betreuten Wohnens“ – das ist das Ergebnis einer Befragung, die der Sozialausschuss ausgearbeitet hat. Das passende Grundstück gibt es bereits.

Oberndorf | Das Thema „Betreutes Wohnen“ steht derzeit in vielen Gemeinden weit oben auf der Agenda. In neuen Sozialzentren, etwa in Kössen, gibt es bereits solche Einheiten. In St. Johann ist ein „Haus der Generationen“ geplant, und in Westendorf wird ebenfalls bereits an einem solchen Projekt gefeilt.

Mit einer eigenen umfangreichen Befragung loteten jetzt die Oberndorfer den Bedarf an einer solchen Wohnform für ältere Menschen aus. Die Obfrau des Sozialausschusses GR Olesia Zalkowski präsentierte in der jüngsten Gemeinderatssitzung die Ergebnisse. „Von betreutem Wohnen spricht man bei mindestens vier baulich zusammenhängenden Wohneinheiten, wobei jede Wohneinheit zwischen rund 40 und 60 Quadratmeter groß ist. Idealerweise befindet sich das Angebot eines „Betreute Wohnen“ in räumlicher Nähe zu einem weiteren Pflegeangebot wie etwa einem Alten- und Pflegeheim, einer Tagespflege oder einem Sprengelstützpunkt, um die Synergien nutzen zu können,“ klärte sie auf.

Wie sich nach der Auswertung der über 300 beantworteten Fragebögen herausstellte, ist der Bedarf mehr als gegeben. Denn über 80 Prozent der Befragten könnten sich diese Wohnform vorstellen. Der umfangreiche Fragenkatalog reichte vom Gesundheitszustand über die Mobilität bis hin zur Frage nach Behinderungen. Wissen wollte der Sozialausschuss etwa, ob jemand noch Auto fährt oder ob der Befragte weiß, an wen er sich im Pflegefall wenden muss.

Habe der Wunsch bei alten Menschen nach einer Betreuung daheim – bevorzugt durch Angehörige – noch vor eingen Jahren überwogen, habe sich das inzwischen geändert. Zumal das „Betreute Wohnen“ für viele auch der Garant ist, im Alter soweit möglich, selbstständig und unabhängig zu leben.

Synergie mit Wohn- und Pflegeheim vorhanden
Mit dem Wohn- und Pflegeheim in Oberndorf wäre eine solche Symbiose gegeben, betonten Zalkowski und Bürgermeister Hans Schweigkofler. Ein in unmittelbarer Nähe gelegenes Grundstück wäre dafür ideal geeignet, sind Dorfchef und Gemeinderätin überzeugt. Hier könnte die Neue Heimat ein zukunftsweisendes Projekt realisieren, so Schweigkofler in der Sitzung. Es gelte jetzt, Gas zu geben, stellte er klar. Gut könnten sich die Oberndorfer auch vorstellen, die Kinderkrippe dort zu integrieren.

In einer der nächsten Sitzungen soll ein Grundsatzbeschluss über ein solches Projekt gefasst werden. Margret Klausner

Bild: Im Bereich des Wohn- und Pflegeheims in Oberndorf könnte ein Gebäude für „Betreutes Wohnen“ gebaut werden. Ein passendes Grundstück gibt es, das von der „Neuen Heimat“ bebaut werden kann. Foto: Klausner

Daten und Fakten
758 Bögen versendet
➤ Fragebögen: Im Rahmen der umfangreichen Befragung wurden 758 Fragebögen an Oberndorfer versandt, 351 davon wurden beantwortet. Das ist eine Beteiligung von rund 46 Prozent.
➤ Die Befragten waren zwischen 60 und 98 Jahre alt. Der Durchschnitt jener, die den Bogen ausfüllten, war 72 Jahre. Darunter waren 193 Frauen (54,93 Prozent)und 156 Männer (44,32 Prozent). Zwei Befragte gaben ihr Alter nicht an.   
➤ Wohnsituation: 77,55 Prozent der Befragten wohnen mit jemanden zusammen, 81 Prozent davon leben gemeinsam mit dem Ehepartner.
➤ Versorgung: 49,43 Prozent der Befragten wünschen sich im Alter die Versorgung im eigenen Haushalt durch einen professionellen Pflegedienst. 47 Prozent können sich die Versorgung in einer Wohnung mit Betreuung vorstellen.
➤ Im Ort bleiben: 297 der Befragten können es sich nicht vorstellen, aus Oberndorf wegzuziehen (84,38 Prozent). Für 287 der Befragten kommt betreutes Wohnen in Frage (81,53 Prozent).
➤ Zeitrahmen: Fünf Personen können sich ein Leben im „Betreuten Wohnen“ sofort vorstellen; 16 Personen in fünf Jahren (ab 2029); 50 Personen in fünf bis zehn Jahren (2029 - 2034); 73 Personen in 10 bis 15 Jahren (ab 2034 bis 2039); 20 Personen in 20 Jahren (ab 2044). 173 Personen gaben an, dass sie noch nicht wüssten, wann sie diese Möglichkeit in Betracht ziehen.
➤ Kosten: 63 Personen können 300 Euro im Monat bezahlen, 110 Personen 500 Euro monatlich; 99 Personen 700 Euro monatlich und 54 Personen haben angegeben, dass sie mehr als 700 Euro bezahlen können.

 
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