Kitzbüheler Anzeiger
12.12.2021
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Bester Kenner der Stadtgeschichte

Eine „wissenschaftliche Spürnase“ wurde ihm schon vor Jahrzehnten zugesprochen. Eingeweihte wissen es schon lange.

Dr. Manfred Rupert ist der beste Kenner der Stadtgeschichte Kitzbühels. Das Wissen hat er sich nicht angelesen, sondern weitgehend durch eigene Forschungen und eine exakte berufliche Praxis erworben. Sein Spektrum reicht von der Urgeschichte über das Berg- und Hüttenwesen im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit bis zur Entwicklung der Stadt im 19. und 20. Jahrhundert und zur stark ausgeprägten religiösen Volkskunst.

Eingebunden in der Heimatstadt
Manfred Rupert stammt mütterlicherseits aus der Bergbeamtenfamilie Lechner, die über Jahrzehnte in der „Villa Glückauf“, dem ehemaligen Sommerhaus der Dominikaner, wohnte. Die Mutter war als Volksschullehrerin in Aurach und Kitzbühel tätig, bekannt als „Lechner-Fräulein“ -  zuletzt Direktorin der Mädchenvolksschule Kitzbühel, sie wurde mit dem Berufstitel Oberschulrat gewürdigt.
Der aus Wien stammende Vater kam krank aus dem Weltkrieg heim und starb früh. Die Erziehung und die Finanzierung der Ausbildung der Söhne – Manfred besuchte das Privatgymnasium Borromäum in Salzburg, Harald wurde Pflichtschullehrer, erwarb dann das Lehramt für allgemein bildende höhere Schulen und wirkte als Biologielehrer am Bundesgymnasium St. Johann -  oblagen der Mutter. Sie hat auch die interessanten Stationen des Bildungs- und Berufsweges von Manfred Rupert unterstützt.

Beim Bundesheer und in der Hochschülerschaft
Als Geburtsort Ruperts ist Salzburg eingetragen, wo er am 5. November 1941 zur Welt kam, aufgewachsen ist er in Aurach und Kitzbühel. Nach dem ausgezeichneten Abschluss des Gymnasiums entschied er sich, wie die Mehrheit der Klassenkollegen, für das Studium an der Theologischen Fakultät Salzburg, wohnte aber nicht im Priesterseminar, obwohl er katholischer Priester werden wollte. Nach vier Semestern entschied er sich für einen anderen Weg. Er meldete sich zum verlängerten Präsenzdienst und machte danach regelmäßig Fortbildungen und Übungen als Artillerieoffizier und Zugskommandant für Schwere Granatwerfer (SGW) im Jägerbataillon 21 in St. Johann, und zwei große Raumverteidigungsübungen mit. Er ist nun Oberleutnant a. D.

Im Jahr 1962 nahm Manfred Rupert das Studium (Geschichte, klassische Philologie, klassische Archäologie und Kunstgeschichte) an der Universität Innsbruck auf.
Ab Ende des Wintersemesters 1963/64 beanspruchte die Funktion eines Fachschaftsleiters der Hochschülerschaft an der Philosophischen Fakultät enorm viel Zeit. Bis einschließlich Sommersemester 1965 war er als unerschrockener Kämpfer für 1.500 Studierende bei der Einrichtung des Stipendienwesens tätig. Sein eigener Studienfortschritt litt darunter, dazu kamen zwei ohne seine Schuld gescheiterte Dissertationspläne.

Wissenschaftliche Arbeit für das Stadtbuch
Die Zuweisung des Themas „Innere Geschichte der Stadt“ für das Stadtbuch Kitzbühel blieb ohne die notwendige Unterstützung und musste aufgegeben werden.
Der Beitrag Ruperts zum Stadtbuch ist trotzdem sehr groß. Er schrieb über den Apotheker und Politiker Joseph Traunsteiner, mehrere Autoren benützten ihn als „Mann vor Ort“ für zeitaufwändige Sucharbeiten im Stadtarchiv, die als selbstverständlich gesehen und von Rupert mit großem Einsatz geleistet wurden.

Ein Autor, der seine Dienste sehr stark in Anspruch genommen hatte, würdigte  Ruperts „wissenschaftliche Spürnase“, ohne die „gar manches Detail verborgen geblieben wäre.“  Schriftleitung: Hans Wirtenberger

Bild: Der Festredner Dr. Manfred Rupert bei der Jungbürgerfeier 1999. Foto: Familienarchiv Rupert

 
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