Baumaschinen können auffahren
Nach 15 Jahren ist es endlich so weit: Vergangene Woche wurde das erste Grundstück im neuen Gewerbegebiet an eine örtliche Firma verkauft.
St. Ulrich | Es hatte in St. Ulrich schon fast keiner mehr geglaubt, doch endlich ist es so weit: Nach über 15 Jahren Kampf wurde das erste Grundstück im neuen Gewerbegebiet im Ortsteil Strass an ein örtliches Tischlereiunternehmen verkauft. „Es ist alles unterschrieben“, freut sich Bürgermeister Martin Mitterer.
Auf rund 6.000 Quadratmetern wird die Firma Nothegger ihren Betrieb umfangreich ausbauen. Bis zu 50 neue Arbeitsplätze sollen entstehen, weiß der Dorfchef und spricht von einem Freudentag. Für die weiteren rund 2.500 Quadratmeter gibt es ebenfalls bereits Interessenten, so Mitterer.
Mit der Vertragsunterzeichnung endet in St. Ulrich eine unendliche Geschichte, die sich über einen Zeitraum von 15 Jahren hinzog. Nach dem erfolgreichen Ankauf des Grundstücks im Jahr 2007 türmt sich ein Problem nach dem anderen auf. Unter dem damaligen Bürgermeister Kaspar Mettler wurde eine 13.800 Quadratmeter große Grundfläche angekauft, doch die ersten Widmungsversuche scheiterten am Naturschutz. Nachdem die Gemeinde Ersatzflächen gefunden hatte, gab es endlich grünes Licht. Auch wenn statt der ursprünglich geplanten nahezu 14.000 Quadratmeter Grund schlussendlich nur noch knapp 8.300 Meter Gewerbegrund zur Verfügung standen.
Straßenverlegung kostet viele Nerven
Dann spießte es sich an der Staßenverlegung und kostete vor allem der damaligen Dorfchefin Brigitte Lackner viele Nerven. Weil die bestehende Straße nicht nur zu schmal ist, sondern überdies auch durch das Gewerbegebiet führen würde, wird sie aus Sicherheitsgründen an den Waldrand verlegt. Eine Flut an Verhandlungen mit den betroffenen Grundbesitzern folgte, bis die Verträge endlich unter Dach und Fach waren.
Schlussendlich reichte der Landesumweltanwalt im Vorjahr gegen den Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel zur naturschutzrechtlichen Bewilligung für die Erschließung und die Bebauung auf bestimmten Grundstücken Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht ein. Erst vor kurzem lehnte das Gericht diese ab. Zwischendurch gab es auch noch ein Problem mit einem Vorkaufsrecht, das ebenfalls vor Gericht landete.
Nach insgsamt vier Bürgermeistern, die dieses Projekt buchstäblich über Jahre am Hals hatten, heißt die Devise jetzt endlich „Ende gut, alles gut“. Im Herbst wird mit der ersten Firmenerweiterung gestartet. Margret Klausner
Bild: Im neuen St. Ulricher Gewerbegebiet im Ortsteil Strass kann endlich mit dem Bau der Ansiedlung begonnen werden. Foto: Klausner