Kitzbüheler Anzeiger
11.10.2021
News  
 

Bauboom hält unvermindert an

Über die Neubausituation am Tiroler Wohnungsmarkt informierten vergangene Woche die Verantwortlichen der WK-Fachgruppe der Immobilienmakler. Fakt ist, dass in Tirol mehr Wohnungen gebaut, als Haushalte gegründet wurden.

Bezirk | Im Bezirk Kitzbühel ragen aller Orten Baukräne in die Höhe, die Baubranche darf sich über volle Auftragsbücher freuen. Doch wie viel wird eigentlich wirklich gebaut und wie viele Projeke sind noch geplant – dieser Frage gingen jetzt die Experten der Firma „Explorial“ aus Wien nach und erstellten eine eigene Baudatenbank für ganz Österreich.
In der Vorwoche wurden die Daten für Tirol in Innsbruck gemeinsam mit den Verantwortlichen der Wirtschaftskammer (Fachgruppe der Immobilienmakler), denen der Kitzbüheler Philipp Reisinger vorsteht, präsentiert.

Vor drei Jahren noch großer Aufholbedarf
Diese Auswertung stelle eine umfassende Ist-Situation der Neubauleistung im Bundesland dar, so die Präsentatoren. „Damit geben wir den Bauträgern handfeste und wichtige Informationen für ihre weiteren Bauaktivitäten in die Hände“, ist der stellvertretende Fachverbandsobmann, Gerald Gollenz, überzeugt.
In der Studie sind sowohl die Anzahl der aktuellen und kommenden Projekte als auch die Regionen genau aufgeschlüsselt. Fakt ist, dass gemeinnützige aber auch gewerbliche Bauträger in Tirol seit 2017 mehr Wohnungen errichten, als Haushalte entstanden sind. Noch vor drei Jahren habe es da noch einen massiven Aufholbedarf gegeben.

12.500 Wohneinheiten ausgewertet
Um den Markt besser einschätzen zu können, wurde Tirol dem Land Salzburg gegenübergestellt. „Mit diesem Vergleich ließe sich die Situation im eigenen Bundesland besser einschätzen und die Unternehmen bekämen auch ein Gefühl für die Marktlage, so die Exporial-Vertreter. Insgesamt wurden für das Bundesland Tirol 600 Projekte mit rund 12.500 Wohneinheiten ausgewertet.  
Wie bei allen bisherigen Studien wurde zunächst einmal aus den Daten das „gläserne Projekt“ erstellt. „Dabei handelt es sich um ein durchschnittliches Neubau-Wohnprojekt am Tiroler Markt mit Anzahl der Wohneinheiten, Wohnnutzfläche, Freiräume oder Aufteilung der Wohneinheiten“, erklärt Philipp Reisinger.
In Tirol gäbe es demnach pro Projekt durchschnittlich 22 Wohneinheiten mit rund 75 Quadratmetern.

In der Landeshauptstadt und der Umgebung steigt die Zahl der Haushalte stärker als in den anderen Regionen. Es sei daher nicht überraschend, dass dort der Großteil der Wohnungen errichtet wird. Der Bezirk Kitzbühel liegt mit etwa rund 1.000 Wohneinheiten tirolweit im Mittelfeld bei den Bauprojekten. Bei der Vermarktung liegt Innsbruck bzw. Innsbruck-Land gefolgt von Schwaz an der Spitze, Kitzbühel wiederum im Mittelfeld. Margret Klausner

Bild: In einer Baudatenbank wurden jetzt österreichweit alle Neubauprojekte erfasst. Vergangene Woche wurde die Studie von den Funktionären der Wirtschaftskammer präsentiert.Symbolfoto: stock.adobe.com/Wolfilser

Daten & Fakten - Kitzbühel Preise schlagen durch
Wenn es um die Preise geht, dann allerdings sieht es ein wenig anders aus, wie die neueste Bilanz des Maklerverbundes REMAX zeigt. Die Quadratmeterpreise in Tirol legten innerhalb eines Jahres um mehr als zehn Prozent zu. Doch die Nachfrage nach Eigentumswohnungen ist ungebrochen hoch. Demnach wurden im ersten Halbjahr in Tirol 2.904 Wohnungen im Gesamtwert von 832 Millionen Euro verkauft.

Die Preise schwanken extrem – so kostet im Bezirk Kitzbühel der Quadratmeter durchschnittlich 5.248 Euro. Im Nachbarbezirk Kufstein lag er bei knapp 3.199 Euro/m2. Und nur in Innsbruck liegt der Preis mit 5.843 Euro/m2 höher als in Kitzbühel.

Der Bezirk schlägt preisbedingt in der Umsatzstatistik voll durch, so die REMAX-Experten. Nur zweimal lag die Zahl der verkauften Wohnungen im ersten Halbjahr in den letzten Jahren über 300 Einheiten.Von Jänner bis Juni 2021 erreichte der Bezirk mit 322 Wohnungskäufen um 45 mehr als im Vorjahresvergleichszeitraum. „Die Wirkung der Kitzbüheler Preise auf den Landesdurchschnittspreis aufgrund der hohen Anzahl ist heuer besonders stark“, erklärt Christian Pfurtscheller, REMAX-Vertreter für Kitzbühel und Kufstein. mak

 
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