Kitzbüheler Anzeiger
15.07.2022
News  
 

Bahnstrecke drei Wochen gesperrt

Den Bahnpendlern aus dem Bezirk steht ein schwieriger Herbst bevor: Unaufschiebbare Sanierungsarbeiten sorgen für eine Totalsperre der Bahnstrecke im Brixental. Ein Schienenersatzverkehr wird eingerichtet.

Kitzbühel | Es sind in etwa 6.000 Menschen, die täglich das Angebot der ÖBB im Bezirk Kitzbühel in Anspruch nehmen. Rund 70 Züge rauschen täglich zwischen Hochfilzen und Hopfgarten durch den Bezirk.
Ab 18. September allerdings wird es für drei Wochen ruhig rund um die Bahnlinie. Die Verantwortlichen der ÖBB informierten vergangene Woche über eine notwendige Totalsperre der Strecke, hauptsächlich zwischen Kitzbühel und Wörgl, aber auch einige Zeit zwischen Kitzbühel und St. Johann.

Grund dafür sind, wie Christian Wieser von der ÖBB Infrastruktur AG erklärte, wichtige Sanierungsarbeiten am Leideggtunnel in Höhe der Windau. Der Tunnel, der bereits im Jahr 1872 gebaut wurde, hatte nach einem schweren Unwetter im Sommer des Vorjahres Schäden davongetragen. Bereits erste Arbeiten, wie etwa die Wiederherstellung der Gleisanlagen sowie die Sicherung des Tunnelportals mittels Anker und Spritzbeton, wurden durchgeführt. Über 40.000 Kubikmeter Material haben die Experten bereits abgetragen.

Es gibt jedoch einen Wassereinbruch im Tunnel, der noch saniert werden muss. Insgesamt investieren die ÖBB rund 13 Millionen Euro in die Arbeiten. Auch einige Gleisarbeiten zwischen Oberndorf und St. Johann werden im selben Zeitraum durchgeführt. So werden etwa 2.000 Schwellen ausgetauscht und sieben Durchlass-
erneuerungen durchgeführt.

Große logistische Herausforderung
Der Leiter des ÖBB-Personenverkehrs, Rene Zumtobel, ist sich der Problematik für die Zugpassagiere bewusst: „Es wird für uns eine riesige logistische Herausforderung.“ Vor allem die Kommunikation liegt den Verantwortlichen am  Herzen. So werden für die Passagiere eigene Folder mit den Zug- und Buszeiten – es wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet – aufgelegt. Allerdings müssen die ÖBB-Kunden mit einer rund 25 Minuten längeren Fahrtdauer rechnen. Für die ÖBB gilt es daher auch, genügend Busse zur Verfügung zu stellen – für einen vollbesetzten Zug braucht es immerhin vier Ersatzbusse.

Inzwischen wurden bereits die Gemeinden sowie die Tourismuverbände im Bezirk informiert. „Uns ist es wichtig, dass wir früh genug die Sperre ankündigen, damit sich die Kunden bestmöglich darauf einstellen können“, betont Zumtobel. Der eine oder andere würde vielleicht doch noch einen Urlaub eintragen, oder während dieser Zeit im Homeoffice bleiben, hofft Zumtobel. Margret Klausner

Bild: Oberhalb des Leideggtunnels zwischen Westendorf und Hopfgarten wurden bereits erste Arbeiten durchgeführt. Doch im September muss für weitere Arbeiten die Bahnstrecke total gesperrt werden. Foto: ÖBB

Daten & Fakten - Umfangreiche Sperren
Streckensperren von Kitzbühel bis Wörgl: 18. September, 20 Uhr, bis 8. Oktober 4 Uhr.
Gleissperre: wechselweise Gleis 1 und Gleis 2 von St. Johann bis Kitzbühel, rund 9,4 Kilometer: 18. September; 20 Uhr, bis 8. Oktober, 4 Uhr.
Gleissperre: Gleis 1 von Westendorf bis Hopfgarten, rund 8,8 Kilometer von 8. Oktober, 4. Uhr bis 14. Oktober, 5 Uhr.
Gleissperre Gleis 2 von Westendorf bis Hopfgarten, rund 8,8 Kilomete von 14. Oktober, 5 Uhr, bis 20. Oktober, 5 Uhr.

Auswirkungen auf die Zugpassagiere
➤ Ausfall sämtlicher Nahverkehrszüge (S-Bahn und Rex) zwischen Wörgl und Kitzbühel, teilweise bis St. Johann.
➤ Schienenersatzverkehr mit Bussen wird eingerichtet, eine um 25 Minuten längere Fahrzeit muss dafür einkalkuliert werden.
➤ Fernverkehrszüge (EC bzw. ICE) werden untertags im Schienersatzverkehr zwischen Wörgl und St. Johann geführt (Frühere Abfahrtszeiten).
➤ Betroffen sind täglich 70 Nahverkehrszüge. Im Fernverkehr sind vier Züge untertags sowie zwei Nachtzüge betroffen, am Wochenende vier weitere Verbindungen.
Fahrräder können nur eingeschränkt transportiert werden.

 
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