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Kitzbüheler Anzeiger
16.03.2022
News  
 

Als Skilehrer zünftig aufspielten

Skilehrerbälle und Preisverteilungen gehörten früher zum Pflichtprogramm einer Skischule. In Westendorf wurde dafür sogar eine Skilehrerkapelle gegründet. Als musikalische Botschafterin ihres Heimatortes war sie auch im Ausland erfolgreich.

Westendorf | Ende der 1960er- Jahre organisierte Josef Ziepl, damaliger Skischulleiter und Jakobwirt, mit seinen Skilehrern die ersten Skilehrerbälle und Preisverteilungen für die Gäste der Skischule im Saal des Jakobwirts. Die Skilehrer mussten sich Sketche ausdenken und für die musikalischen  Einlagen rief Josef Antretter die erste Skilehrerkapelle mit sechs Musikanten ins Leben.

Mitte der 1980er-Jahre übernahm Helmut Saxl die damals einzige Skischule in Westendorf, in der bis zu 180 Skilehrer beschäftigt waren. Die meisten waren Einheimische und  hatten einen hohen Ausbildungsgrad. 15 davon waren auch bei der Musikkapelle, bei den Schuhplattlern oder anderen Musikgruppen aktiv. Man beschloss daher, alle 14 Tage einen Skilehrerball im neuen Alpenrosensaal zu veranstalten und dafür die Skilehrerkapelle neu aufzustellen. Als Obmann wurde Josef Antretter vulgo „Glanzerer Sepp“ bestimmt; als Stabführer fungierte Andreas Angerer.

Erste Auslandsfahrt war im Jahr 1986
Die Kapelle erhielt immer viel Applaus, die Zahl der Auftritte nahm daher von Jahr zu Jahr zu. 1986 führte ihre erste Auslandsfahrt zum Pfannenkuchen-Haus und Festsaal in Leht, Holland. Für fünf weitere Male war die legendäre Westendorfer „Skilehrermusi“ zusammen mit dem Auner Alpenspektakel und der Schuhplattlergruppe erfolgreich in den Niederlanden unterwegs. Ein Highlight folgte 1995 mit einem Auftritt im Rahmen der ISPO Ski-Show am Marienplatz in München. „Ein toller Werbeerfolg für die Region“, erinnert sich  Peter Aschaber, Leiter und Begründer des Westendorfer Alpenspektakels.

Zu den größten Auftritten der Skilehrerkapelle zählten im Oktober 1998 und 2000 zusammen mit dem Auner Alpenspektakel, den Schuhplattlern, den Ski-Demofahrern, den Snowboardern sowie einem Nostalgie-Skiteam das dreitägige Snow Event in der Snowworld in Zoetermeer, Niederlande. Peter Aschaber, der zusammen mit der Skiwelt, der Tirol Werbung und Snowworld die Musik- und Skishow organisierte, stellte ein anspruchsvolles Programm auf die Beine. In der Skihalle stieg zweimal täglich eine außergewöhnlich spektakuläre 60-Minuten-Skishow, bei der 45 musikalische Skilehrer aus der SkiWelt Wilder Kaiser-Brixental zusammen mit den Berufskollegen der Snowworld im Einsatz waren.

Skishows mit viel Musik in den Niederlanden
Aschaber zeichnete die Shows  mit vier Kameras live auf einer Großbild-Wand auf und übertrug sie auf 25 TV-Monitoren in die Messehalle. Mehrmals täglich wurden außerdem Plattler-Einlagen geboten, und das Alpenspektakel spielte ein zünftiges und umjubeltes Après-Ski-Programm im großen Restaurant. Zwischen den Shows marschierte die Skilehrerkapelle durch die Ausstellungshallen und rührte kräftig die Werbetrommel für die Skiwelt und Westendorf. Link zum Werbefilm der Skishows in den Niederlanden

Ab Mitte der 1990er-Jahre ist es allerdings immer schwieriger geworden, Auslandsfahrten zu organisieren. Auch die einst so legendären Skilehrerbälle gibt es nicht mehr. Dennoch rückte die Skilehrerkapelle immer wieder zu bestimmten Anlässen aus, wie etwa zum Fasching, zu Geburtstagen und Musikantentreffen.

Kleines „Revival“ für ein Geburtstagsständchen
2021 ist es nach langer Zeit dennoch zu einem besonderen Auftritt gekommen, als Obmann Josef Antretter seinen 80. Geburtstag feierte und ihn die Skilehrerkapelle mit einem Ständchen überraschte. Es ist Peter Aschaber zu verdanken, dass er sein Musikantenarchiv geöffnet hat und mit diesem Beitrag an die legendäre Westendorfer Skilehrerkapelle erinnert.

Bild: Die Autogrammkarte war unter Fans heiß begehrt: Sie zeigt die Skilehrerkapelle im Jahre 1987. Foto: Foto Gisela

 
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