Kitzbüheler Anzeiger
28.01.2023
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Alpenhof: Wieder alles auf Anfang

Der Kirchberger Gemeinderat fällte vergangene Woche einen richtungsweisenden Beschluss: Das geplante 300-Betten-Hotel „Alpenhof“ wird sicher nicht genehmigt.

Kirchberg | Um ein Kapitel reicher ist jetzt die Geschichte rund um den „Alpenhof“ in Kirchberg. Denn auch die jetzt im Gemeinderat eingebrachten Pläne der Firma Lenikus GmbH stießen einmal mehr auf Ablehnung. Die Pläne für ein 300-Betten-Hotel dürften damit endgültig vom Tisch sein. Denn der Gemeinderat hat eine Umwidmung mit 13 Nein-, drei Ja-Stimmen sowie einer Enthaltung abgelehnt.
Bereits vor sieben Jahren schl0ss das Hotel, das vom gewerkschaftsnahen Verein Sozialwerk Bau Holz betrieben wurde, seine Pforten. Ein Verkauf  war von Anfang  an klar. Die Firma Lenikus GmH mit Martin Lenikus an der Spitze trat an die Gemeinde heran und präsentierte Pläne für ein 499 Betten Hotel, das auf dem rund 35.000 Quadratmeter großen Areal entstehen sollte.

Im Gemeinderat zeigte man sich von Anfang an skeptisch, das Projekt wurde immer weiter abgespeckt. Im August des Vorjahres fällten die Mandatare den ersten wegweisenden Beschluss – vorstellbar ist für die Mandatare nur ein Hotel mit maximal 149 Betten (derzeit 80 Betten). Die Gemeinde ließ den Verbesserungsauftrag der Firma Lenikus zukommen. Das neue Ansuchen, das jetzt dem Gemeinderat vorliegt, so der Raumordnungsausschuss,
„entspricht in keinster Weise den geforderten Vorgaben“.

Verkehrskonzept fehlte in den Unterlagen
Es fehlten u.a. Unterlagen über ein Verkehrskonzept, überdies brachte die Firma Lenikus erneut einen Antrag auf Umwidmung für einen Berherbergungsgroßbetrieb mit 300 Betten ein und das trotz des mehrfachen Hinweises, dass mehr als 149 Betten nicht möglich sind.
Bürgermeister Helmut Berger, der dem Ansinnen positiv gegenübersteht, stellte, wie er sagt, den Antrag auf einen Grundsatzbeschluss, der die Möglichkeit zum Ausbau auf 300 Betten beinhaltet. Unter der Voraussetzung bestimmter Parameter – diese reichen vom Verkehrskonzept bis hin zu einem Widmungsvertrag. Die Dringlichkeit wurde diesem auch zuerkannt, der Grundsatzbeschluss jedoch mit großer Mehrheit abgelehnt. „Dieses Abstimmungsergebnis ist für mich als gelernter Demokrat eine eindeutige Willensbildung des Gemeinderates und auch so zu akzeptieren“, so der Dorfchef nach der Sitzung.

Martin Lenikus erklärte dazu: „Es ist mehr als bedauerlich, dass unser zukunftsweisendes Projekt abgelehnt wurde. Immerhin haben wir über Jahre intensiv mit der Gemeinde zusammengearbeitet und haben auch den „Tiroler Weg“ mit einer Reduktion auf 300 Betten mitgetragen.“ Vor rund fünf Jahren sei er unter der Prämisse nach Kirchberg geholt worden, ein 450 bis 499 Betten-Hotel zumindest im Vier-Stern-Bereich zu realisieren. Die Entscheidung sei daher nicht nachvollziehbar. „Es gibt dafür auch keinerlei Begründung. Unser Projekt wäre vielmehr ein Turbo für den Qualitätstourismus gewesen“, kritisiert Lenikus. Die Glaubwürdigkeit der Gemeinde, für externe Betriebsansiedelungen sei dahin, ist er überzeugt. Margret Klausner

Bild: Der „Alpenhof“ in Kirchberg ist seit Jahren geschlossen. Das Hotel wurde ursprünglich vom gewerkschaftsnahen Verein Sozialwerk Bau-Holz betrieben. Jetzt wollte die Lenikus-Gruppe ein Großhotel errichten. Foto: Krimbacher

 
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