Kitzbüheler Anzeiger
23.09.2022
News  
 

Allen Kindern die Flügel heben

„In Tirol fehlt es an einem Plan für die Inklusion an Schulen“, kritisiert  NEOS-Spitzenkandidatin Susanna Riedlsperger. Damit stellt sich für sie auch die Frage, ob die Stilllegung der Sonderschule in St. Johann sinnvoll war.

St. Johann | Zum Thema Inklusion meldet sich jetzt NEOS-Bezirksspitzenkandidatin Susanna Riedlsperger aus St. Johann zu Wort: „In Tirol fehlt es an einem Plan.“ Kritik kommt von Kandidatin Birgit Obermüller: „Solange die Experten in den Inklusionsschulen und auch die notwendigen Räumlichkeiten noch nicht zur Verfügung stehen, können wir nicht einfach Sonderschulen schließen“

Als Leiterin einer Sonderschule und als Sonderschullehrerin kenne sie die Situation besonders gut. „Viele Eltern von Schülern mit erhöhtem sonderpädagogischen Förderbedarf fühlen ihre Kinder in Sonderschulen besser aufgehoben, da die Lehrpersonen wahre Experten sind und die Eltern laufend gut beraten“, betont Obermüller und erklärt, dass die eigene Ausbildung für Sonderschullehrpersonen abgeschafft wurde. Hier gibt es nur vereinzelte Ausbildungsmodelle zur Sonderpädagogik.

Susanna Riedlsperger ergänzt, dass das Raumangebot für ein inklusives Setting in vielen Fällen nicht vorhanden ist. „Es braucht einen Wickelraum, ein Therapiebad und zusätzliche Unterrichtsräume“, führt sie aus: „Außerdem verweigert man die Realität, wenn man tatsächlich davon ausgeht, dass die Bedürfnisse von allen Kindern in einem Unterrichtsraum erfüllt werden können – von hochbegabten Kindern, von Kindern  mit Wahrnehmungsdefiziten ­– wenn Kinder eine große Unterrichtsgruppe schlichtweg nicht aushalten und aggressiv darauf reagieren – von Kindern, die die Unterrichtssprache erst lernen müssen und von Kindern, die basal gefördert werden müssen, da das Erlernen von Kulturtechniken nur angebahnt werden kann.“ Für NEOS steht fest, dass die Eltern erst mit einer umfassenden Inklusion einverstanden sind, wenn alle Rahmenbedingungen passen. Bis dahin muss die Wahlfreiheit für Eltern und somit Sonderschulen bestehen bleiben.

Die Partei fordert daher, die Sonderpädagogik in der Ausbildung besser zu verankern und das Raumangebot in allen Schulen sukzessive auszubauen (Hygieneräume, Schulküche, Therapieräume, zusätzliche Unterrichtsräume, etc.). Als Drittes fordert sie, dass Therapieangebote in Ganztagsschulen eingebracht werden – davon profitieren auch Kinder ohne sonderpädagogischen Förderbedarf. KA, Foto: Neos

 
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