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Kitzbüheler Anzeiger
20.06.2021
News  
 

Ärztliche Versorgung sichergestellt

„Die ärztliche Versorgung ist in Kirchberg weiterhin sichergestellt“, konnte Bürgermeister Helmut Berger vermelden. Die Ärztinnen Dr. Kristina Obermoser und Dr. Julia Scheinecker (ab Dezember) werden durch die Pensionierung von Dr. Horst Fischer und eine private und berufliche Veränderung von Dr. Diana Prader entstandene Lücke schließen.

Kirchberg | Bis vor wenigen Jahren kümmerten sich vier Kassenärzte um die Gesundheit der 5.200 Kirchbergerinnen und Kirchberger. Nachdem Dr. Franz Berger in den Ruhestand trat, teilten sich drei Mediziner diese Aufgabe. In der Hauptsaison, wenn alle touristischen Betriebe gefüllt sind, wächst der Ort auf 16.000 bis 17.000 Personen an und ist dann mit der momentanen Bevölkerungszahl der drittgrößte Ort in Tirol. Daher bemühte sich Bürgermeister Helmut Berger in den letzten Jahren intensiv, einen weiteren praktischen Arzt für den Ort zu gewinnen.

„Zugegeben, es war auch das Glück des Tüchtigen dabei, dass wir nun zwei neue Kassen-Ärztinnen in Kirchberg bekommen. Frau Dr. Kristina Obermoser kam auf die Gemeinde bezüglich der offenen Kassenarzt-Stelle zu“, erzählt Berger. Dass die gebürtige Fieberbrunnerin auch noch eine zweite Ärztin mit an Bord hat, war für den Bürgermeister wie ein Jackpot: „Ich bin überglücklich, nach jahrelangen intensiven Bemühungen nun praktische Ärzte nach Kirchberg zu bekommen“, sagt Berger.

Der Kirchberger Bürgermeister kennt die Problematik bei der Besetzung von Kassenstellen und seine Gemeinde steht mit dieser Herausforderung nicht alleine da. Viele weitere Gemeinden sind auf der Suche nach Ärzten, um die medizinische Versorgung in ihren Orten sicherzustellen. Alternativ Wahlärzte anzusiedeln ist für Berger keine optimale Lösung, denn die Kassen-Rückzahlungen decken nur einen Teil der Kosten. „Viele Menschen können sich das nicht leisten“, sagt Berger. Zudem ist der Wunsch nach kurzen Wegen groß. Daher bieten Kassenärzte nach seiner Ansicht eine große Sicherheit. „Kirchberg ist auch der wirtschaftliche Sitz des Sozialsprengels Kirchberg - Reith und zudem sind im Sozialzentrum 65 Bewohner, die den Bedarf haben, mit einem Arzt zu kommunizieren“, sagt der Bürgermeister.

Obermoser öffnet Praxis am 1. Juli
Die neue Kirchberger Haus­ärztin öffnet ihre Praxis im Ortszentrum erstmals am 1. Juli. Dr. Kristina Obermoser übernimmt die Räumlichkeiten sowie die Mitarbeiter von Dr. Diana Prader. Die gebürtige Fieberbrunnerin studierte in Salzburg und absolvierte ihre Ausbildung am BKH St. Johann und an der Uni-Klinik Innsbruck. An der Charité Berlin schloss sie die Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin ab. Eine Fachrichtung, die es in dieser Art in Österreich noch gibt. Medizinisch ist Kristina Obermoser familiär vorbelastet: Primar Robert Siorpaes ist ihr Vater. Einblicke in den Alltag eines Hausarztes bekam die Mutter eines einjährigen Sohnes schon bei ihrem Mann, Dr. Helmuth Obermoser, der die Praxis seines Vaters in Kitzbühel übernahm. Die sympathische Ärztin hegte schon lange den Wunsch, sich in der allgemeinen Medizin mit einer Praxis niederzulassen. „Es sind hier ideale Voraussetzungen. Ich kann die Räumlichkeiten samt Gerätschaften und die Mitarbeiter übernehmen. Zudem ist es dank des familiären Back­grounds auch möglich, die Praxis mit dem Patientenstamm zu übernehmen“, sagt Obermoser, die der Gemeinde für die Unterstützung bei der Übernahme dankt. „Man wird hier wirklich Willkommen geheißen“, freut sich Obermoser auf ihre neue Aufgabe.

Bis Dezember wird Dr. Kristina Obermoser die Praxis noch alleine führen, danach wird auch Dr. Julia Scheinecker in Kirchberg ordinieren. „Meine Kollegin macht derzeit noch den Facharzt für physikalische Medizin“, erzählt Obermoser.  „Die Räumlichkeiten der Ordination sind bereits auf mehrere Ärzte ausgerichtet, ergänzt Bürgermeister Helmut Berger.

Die Arzt-Suche ist noch nicht beendet
Die ärztliche Versorgung ist damit in Kirchberg vorerst sichergestellt, auf dem Erfolg kann sich der Bürgermeister aber nicht ausruhen. Eine weitere Kassenstelle ist noch nicht besetzt, zudem steht in den nächsten Jahren eine weitere Pensionierung in den Raum. Neben dem weiteren Vertrag für einen Allgemein-Mediziner ist auch noch eine Kassenstelle für einen Zahnarzt offen. Die Gemeinde ist auf jeden Fall bemüht, hier die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen. „Wir haben bei verschiedensten Bauprojekten die Räumlichkeiten für Praxen vorgesehen und diese auch beworben“, erzählt Berger.

Dr. Kristina Obermoser sieht das Problem darin, dass die Landarzt-Medizin im Studium unterbewertet ist. „Viele können sich nicht vorstellen, was das bedeutet. Es gab 2018 eine Änderung im Studium, die für jeden Studenten ein verpflichtendes Praktium für ein halbes Jahr in diesem Bereich vorsieht“, erzählt Obermoser. Das „Nachwuchsproblem“ gibt es in der Medizin aber generell, da es zu wenig Medizinstudenten gibt.

Einen Anreiz könnten Praxisgemeinschaften bieten. Damit könnte auch die Work-Life-Balance gehalten werden. Kirchbergs Bürgermeister nützte die Gelegenheit, um sich auch noch öffentlich bei den beiden Ärzten, Dr. Prader und Dr. Fischer, für ihre gute Arbeit an der Gesundheit der Bevölkerung zu bedanken. Elisabeth M. Pöll

Bild: Die beiden neuen Kirchberger Hausärztinnen Dr. Kristina Obermoser und Dr. Julia Scheinecker. Foto: Fotografie Katharina Wisata

 
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