Kitzbüheler Anzeiger
02.04.2021
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Abschluss mit „blauen Augen“

Von einem Rechnungsabschluss nicht mit einem, sondern gleich mit zwei blauen Augen, spricht Bürgermeister Hubert Almberger. Mindereinnahmen von fast 1,5 Mio. Euro gibt es in St. Johann. Unterm Strich steht aber ein Überschuss.

St. Johann | St. Johann ist mit seinen großen Firmenstandorten und vielfältigen Gewerbeeinrichtungen nicht so stark vom Tourismus abhängig, wie so manch andere Gemeinde im Bezirk. Dennoch hat Corona Einschnitte gefordert.
Rund 1,464 Millionen Euro hat die Marktgemeinde im Vergleich zu 2019 weniger eingenommen. „Ich habe im Sommer gesagt, Corona hat uns nur gestreift – jetzt hat es uns vielleicht ein bisschen stärker erwischt, aber ist verkraftbar“, veranschaulicht Vize-Bürgermeister, Finanzausschuss-Obmann Georg Zimmermann (VP).

Um 200.000 € weniger Kommunalsteuer
Größter Brocken sind die Ertragsanteile, die um rund 860.000 Euro, sowie die Kommunalsteuer, die um rund 200.000 Euro, geschrumpft sind. In den Jahren zuvor erlebte St. Johann immer eine Steigerung bei der Kommunalsteuer, auch für 2020 wäre dies vor Corona so prognostiziert gewesen – somit ist der Verlust genau genommen noch höher. „Wir haben aber das große Glück, eine vielfältige Wirtschaft zu haben, die öffnen durfte, deshalb sind wir 2020 finanziell mit nicht nur einem, sondern mit zwei blauen Augen davongekommen“, resümiert Bürgermeister Hubert Almberger (VP).

Ein Plus im Ergebnishaushalt
Der Saldo im Ergebnishaushalt der Gemeinde (mit der Gewinn- und Verlustrechnung in der Privatwirtschaft vergleichbar) weist, trotz der Abschreibungen, ein Plus von 758.947,55 Euro auf.

Die Schulden sind gestiegen
Die Schuldenstand von St. Johann liegt mit 31. Dezember 2020 bei 6,461  Mio. Euro (Vergleich 2019: 5,073 Mio. Euro). Der Verschuldungsgrad stieg von 23,73 auf 33,52 Prozent – eine mittlere Verschuldung im Gemeindenvergleich.  „Mit diesem Verschuldungsgrad brauchen wir uns nicht schämen, wir haben alle Projekte, die wir uns vorgenommen haben, umsetzen können“, so Almberger.

Die Rücklagen betrugen per 31. Dezember 3,187 Mio. Euro. Alle Finanzkennzahlen sind positiv sagt Vize-Bürgermeister Georg Zimmermann und betonte, dass man schauen müsse, diese Finanzlage auch 2021 halten zu können. Der Rechnungsabschluss 2020 wurde einstimmig beschlossen. Johanna Monitzer

Bild: Mit einem (oder zwei) blauen Auge(n), aber mit einem Lächeln – so wäre der Rechnungsabschluss in St. Johann zu beschreiben.  Foto: Anzeiger

Kurz zitiert - Lob von der Opposition
Die Gemeinderäte sahen den Rechnungsabschluss 2020 durchwegs positiv. GR Peter Wallner (SP) betonte, dass er stolz sei, Teil des St. Johanner Gemeinderates zu sein.

„Wir sind gut gerüstet“
GV Heribert Mariacher (parteifrei) forderte, dass der konsequente und klare Weg auch in Zukunft fortgesetzt wird: „Die Investitionen in die Infrastruktur müssen unbedingt weitergeführt werden. Wir sind gut gerüstet. Es wird sich wieder zum Positiven entwickeln.“ Nicht von zwei blauen, sondern von einem hellblauen Auge sprach GR Robert Wurzenrainer (FP). Er befürchtete jedoch, dass sich die Finanzlage im nächsten Jahr verschlimmern könnte.

„Ergebnis ist sehr gut“
GRin Christine Gschnaller (Liste JU-ST), die Obfrau des Überprüfungsausschusses, hatte keinerlei Beanstandungen am vorgelegten Rechnungsabschluss: „Die Gemeinde wirtschaftet ja nicht gewinnorientiert, sondern im Sinne des Gemeinwohles. Das Ergebnis ist vor dem Hintergrund der Pandemie sehr gut.“ jomo

 
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